Stammzellenspender aus Aigen-Schlägl
"Von ganzem Herzen wünsche ich dem Empfänger viel Kraft"

Gerhard Sigl aus Aigen-Schlägl spendete Stammzellen. | Foto: Sigl
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Mit geringem Aufwand Hoffnung schenken: Dank der Stammzellenspende von Gerhard Sigl aus Aigen-Schlägl konnte einem Menschen geholfen werden.

AIGEN-SCHLÄGL. Gerhard Sigl aus Aigen-Schlägl ließ sich 2022 bei einem Fußballspiel in Aigen-Schlägl als Stammzellspender typisieren und schenkte einem Mann aus Nordamerika Hoffnung auf Leben. Nun berichtet er über seine Erfahrungen zur Stammzellenspende: "Im September 2021 war ich als Zuschauer bei einem Fußballspiel unserer Heimmannschaft Aigen-Schlägl, und nebenbei wurde die Möglichkeit angeboten, sich bei 'Geben für Leben' typisieren zu lassen. Ich konnte mich am Weg zur Tribüne auch wieder daran erinnern, eine Woche zuvor in einer Zeitung davon gelesen zu haben. Während des Spiels und mehrerer Durchsagen des Platzsprechers am Sportplatz wurde ich dann nachdenklich", sagt der 45-Jährige.

Die Geschichte des kleinen Elias, der an Leukämie erkrankt war, sowie die eigenen Erfahrungen in der Familie mit schweren Erkrankungen in den letzten Jahren, ließen Sigls Entscheidung reifen. Ohne große Bedenken, was einmal sein könnte und was im Detail auf ihn zukommen wird, hat er dieses Angebot angenommen und die Typisierung durchgeführt.

UFC Aigen-Schlägl organisierte Stammzellentypisierungs-Aktion

"Dachte, es ist eine Fake-Nachricht"

Etwas mehr als zwei Jahre später kam dann eine Nachricht per WhatsApp von „Geben für Leben“. "Ehrlich gesagt dachte ich zu Beginn, es handelt sich hier um eine Fake-Nachricht. Erst beim zweiten Durchlesen in aller Ruhe erkannte ich die Dringlichkeit der Nachricht.
Im ersten Moment war ich kurzzeitig überfordert, aber nach nur wenigen Minuten und kurzem Innehalten war für mich klar, hier helfen zu wollen", berichtet der Aigen-Schlägler. 

Noch im selben Moment griff er zum Telefon und kontaktierte „Geben für Leben“ für das erste Gespräch. Hier erfuhr der 45-Jährige die ersten wesentlichen Details. Wenige Tage später bekam Sigl per Post ein Blutabnahmepaket sowie einen Gesundheitsfragebogen zugesandt: "Am Tag darauf war ich auch schon beim Hausarzt zur Blutabnahme. Noch am gleichen Tag wurden die Blutproben dann von einem Kurier abgeholt und ins Labor gebracht."

Einem Menschen wieder Hoffnung geben

"Es vergingen dann mehrere Wochen, und ich nahm an, dass vielleicht auch andere Spender in Betracht gezogen wurden und ein besseres Match gefunden wurde", sagt Sigl. Ende November erreichte ihn dann der Anruf von „Geben für Leben“, dass seine Stammzellen vom betreuenden Krankenhaus des Patienten angefragt und dringend benötigt werden. "Ich war überwältigt, gleichzeitig verspürte ich eine immense Freude und Dankbarkeit, einem Menschen wieder Hoffnung zu geben und das Leben eines Menschen vielleicht verlängern zu können." Noch im gleichen Telefonat wurden der weitere Fahrplan, mögliche Termine für die Voruntersuchung, das behandelnde Krankenhaus sowie der Ablauf der eigentlichen Stammzellenspende besprochen.

Mitte Dezember machte sich der Aigen-Schlägler dann auf den Weg nach Graz, um an der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin die Voruntersuchung durchzuführen. Neben einem Röntgen der Lunge sowie einem Ultraschall der Milz wurde ein EKG durchgeführt. Zusätzlich wurden noch einige Blutproben für die Feinabstimmung sowie für das Ausschließen möglicher Infektionen abgenommen. "Am Ende der Untersuchungen bekam ich dann noch eine Kühltasche mit auf den Weg, gefüllt mit insgesamt neun Stück GCSF-Spritzen, die zur Vorbereitung für die eigentliche Stammzellenspende dienen. Noch am selben Tag fuhr ich wieder retour nach Oberösterreich."

"Habe es mir wesentlich intensiver vorgestellt"

Anfang Jänner begann dann die Mobilisierung der Stammzellen. "Zwei Spritzen pro Tag, am Morgen und am Abend, sollten meinen Körper auf die Stammzellenspende vorbereiten. Die angekündigten Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit, Knochenschmerzen waren ab dem zweiten Tag leicht spürbar, beeinträchtigten mich jedoch nicht, Laufsport und Spaziergänge im Wald zu unternehmen. Jetzt im Nachhinein betrachtet, habe ich mir die möglichen Begleiterscheinungen wesentlich intensiver und stärker vorgestellt", erzählt der 45-Jährige von seinen Erfahrungen.

Am 13. Jänner fuhren dann er und seine Frau nach Graz. Nach einer kleinen Runde in der Innenstadt und einem anschließenden Abendessen legten sie sich früh schlafen, um Energie für die Spende zu tanken. Am nächsten Tag lief alles reibungslos. "Scheinbar war meine Vorbereitung auf die Spende sehr erfolgreich, und ich konnte meinen Körper maximal mobilisieren und ganz viele Stammzellen produzieren." In weniger als vier Stunden konnten genügend Stammzellen gesammelt werden. Nach der Spende hatte Sigl zunächst einen etwas höheren Blutdruck, der jedoch beim zweiten Messen bereits wieder im normalen Bereich lag. Noch am Nachmittag brachte ihn seine Frau wieder zurück nach Oberösterreich, nach Aigen-Schlägl.

Mit geringem Aufwand Hoffnung schenken

"Ein großes Dankeschön geht an das gesamte Team von Geben für Leben und natürlich an das Team am LKH-Graz, der Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin. Ich hatte das Gefühl, dass ich zu jedem Zeitpunkt bestens betreut und umfassend aufgeklärt wurde. Auch etwaige Fragen im Nachhinein wurden innerhalb kurzer Zeit beantwortet", betont Gerhard Sigl.

Als Dankeschön für die Spendenbereitschaft erhielt er vom Team des LKH-Graz eine Dankeskarte. Hier steht geschrieben: „Einem Menschen zu helfen vermag nicht die ganze Welt zu verändern, aber es kann die ganze Welt für diesen Menschen verändern.“ "Diese Worte finde ich sehr treffend und haben mich zutiefst berührt. Von ganzem Herzen wünsche ich dem Empfänger viel Kraft für die kommenden Monate, eine rasche Erholung und vor allem beste Gesundheit. Mit sehr geringem Aufwand kann man einem Menschen, einer Familie, neue Hoffnung schenken, und das ist ein verdammt gutes Gefühl."

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