Julbach
Andreas Gangl siegt beim Berg-Europameisterschaftslauf

- hochgeladen von Werner Gattermayer
Motorsport vom Feinsten stand diesmal auf der Speisekarte beim Bergsausen. 150 Zweirad- und einige Dreiradartisten kämpften am Wochenende beim Europameisterschaftslauf in Julbach um Punkte.
JULBACH. Streckenrekordhalter Jean Luc David (damals auf Kawasaki Superbike Zeit 1:05 min, Schnitt 141,14 km/h) aus Frankreich (Anreise 800 km) gab sich vor dem Rennen im Rundschau- Interview bescheiden. Mit seiner neuen Honda 1000 konnte er erst ein einziges Rennen bestreiten:„Ich muss Morgen und Übermorgen noch lernen.“ Erschwerend sieht er, dass das neue Renngerät keine Traktionskontrolle hat. Gefühlvolles Gasgeben ist daher bei 200 PS angesagt, um das Hinterrad am Durchdrehen zu hindern. „Wir haben zu wenig Pferde“, spielte sein Vater darauf an, dass sein schärfster Konkurrent Andy Gangl mit seiner Gashand 218 PS zum Leben erwecken kann.
Kurioses Ergebnis im Training
Bei Aprilwetter am Samstag hatte schließlich bei den Trainingsläufen doch der Gast aus Frankreich die Nase vorne. Ein Blick auf die Ergebnisliste verwirrte etwas: Auf den Plätzen zwei und drei landete Andy Gangl, auf den Plätzen vier und fünf jeweils Wolfgang Gammer. Des Rätsels Lösung: Als Doppelstarter waren einige Piloten sowohl in der Superbike- als auch in der Superstock 1000-Klasse mit verschiedenen Motorrädern unterwegs.
Von historischen Knatterbüchsen bis Superbikes
Beeindruckend war es auch für die vielen Zuseher, die enorme Beschleunigung der 200-PS-Geschoße am Start zu erleben. Dreht Andy Gangl am Gasgriff, zieht seine Suzuki GSX-R1000 ab, wie Nachbars Wuffi, wenn er den Briefträger sieht. Kurz vor Vorderschiffl werden es „so um die 250 bis 260 km/h“ sein, mit denen er dem Ziel entgegenfliegt, grinst der schnellste Justizwachebeamte Österreichs.
Bestzeit am Sonntag
Bei den Rennläufen eins und zwei am Sonntag zeigte er dann aber der Konkurrenz, wo der Hammer hängt. Der Suzuki-Pilot brannte schließlich mit 1:07,9 und 1:07,7 (Schnitt 135,7 km/h) jeweils auch Bestzeiten in den Mühlviertler Asphalt. Freund „Woifi“ Gammer, ebenfalls vom Team mit dem bezeichnenden Namen „heating factory“, heizte auf seiner 1000er BMW auf Platz zwei. Jean Luc David, der nach wie vor den Streckenrekord hält, büßte als Dritter fast fünf Sekunden auf den Sieger ein.
Motorsport vom Feinsten auch bei den Gespannen
Ein Leckerbissen für Motorsportfreunde waren beim Sommerkonzert der PS-Asse die Aktionen der Beifahrer(innen) in der Beiwagenklasse. In älteren Seitenwägen mit teilweise noch älteren Fahrern zeigten die „Schmiermaxis“ viel Mut und turnerisches Können.
Eingeparkt in die Strohballen
Die Einlage des Tages lieferte Patrick Stiefler aus Eferding beim Samstagtraining. Vor der Kehre in Hochkraml steuerte er seine BMW S1000RR in die Wiese. Anschließend überquerte er im Tiefflug und schöner Haltung die Straße. Dass er bei der Landung die Strohballen küsste, war allerdings so nicht vorgesehen. Sein Renngerät wurde mit Klebebändern wieder fit gemacht. Anschließend zeigte er im Rennen wieder artgerechte Haltung seines Zweirades. Er steuerte schließlich sein 200-PS-Geschoß im Rennen auf Platz zwei in der Superbikeklasse.
62 Jahre und kein bisschen langsam
Renn-Oldie Rechberger Toni aus Gramastetten beendet nun seine Vollgaslaufbahn. Heuer glühte er zum zwölften Mal den Berg in Julbach hinauf. Vorher gab es noch eine Streckenbesichtigung zu Fuß. Seine Zeit beim Lauf vom Start ins Ziel und zurück: 37 min. Seine Bestzeit auf der Strecke mit seiner Suzuki GSXR 1000 im Jahr 2018: 1:10 Min.
Das erste Rennen nach langer Pause war ein Leckerbissen für Motorsporfreunde beim Sommerkonzert der PS-Asse. Insgesamt freuten sich Michal Hölzl und Johannes Plattner vom OK Team über ein gelungenes Volksfest mit Motorsport zum Anfassen.
Fotos: gawe
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