Interview mit Skirennläuferin Elisa Mörzinger
„Bin froh, dass ich den Sport ausüben kann"

Foto: Elisa Mörzinger
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Seit diesem Jahr gehört Elisa Mörzinger aus Rohrbach dem A-Kader des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) an. Im letzten Jahr stand die 24-jährige Skirennläuferin erstmals auf dem Weltcup-Podest. Im Interview spricht sie unter anderem über ihre Zeit auf dem Skigymnasium in Stams, die Saisonvorbereitung und ihre Lieblingsrennstrecke.

Wann bist du erstmals auf den Skiern gestanden?
Elisa Mörzinger: Mit drei Jahren haben mir meine Eltern das erste Mal Plastikskier angeschnallt, wobei diese mehr zum Herumstapfen waren anstatt zum Fahren. Mit fünf Jahren durfte ich dann das erste Mal bei einem Skirennen teilnehmen. Das war bei der Ortsmeisterschaft in Altenfelden.

Ab wann war klar, dass das Skifahren mehr als nur ein Hobby ist?
Da gibt es kein richtiges Datum. Nach der Volksschule wollte ich unbedingt in die Skihauptschule nach Windischgarsten. Dort wurde bereits der Schulalltag mit dem Training auf und abseits der Piste gut koordiniert. Nach der Skihauptschule zog es mich nach Tirol ans Skigymnasium Stams, wo das Ganze natürlich nochmal professioneller aufgezogen wurde.

Du hast auf dem Skigymnasium in Stams maturiert. Wie kann man sich den Alltag dort vorstellen? 
Im Schigymnasium Stams wurde der Schulplan an das Training beziehungsweise die Rennsaison angepasst. Im Herbst und im Sommer hatten wir eine Sechs-Tages-Woche, wobei wir vormittags in der Schule saßen, nachmittags trainierten und abends bis 21:30 Uhr Hausübungen erledigten und lernten. Im Gegenzug bekamen wir dafür im Winter die Freigabe fürs Schneetraining und die Rennen. Da für die Skifahrer im Jugendbereich der Großteil der Rennen unter der Woche stattfindet, waren wir von Anfang Dezember bis Anfang April kaum in der Schule und mussten im Frühjahr viel Unterrichtsstoff nachholen und haben zudem noch am Nachmittag Förderstunden besucht. Viel Freizeit hatten wir also nicht.

Was machst du im Sommer, wenn Skifahren nicht möglich ist?
Einer meiner ehemaligen Trainer sagte immer: ,,Ein Skifahrer wird im Sommer gemacht.‘‘ Um fit und bestens für die einwirkenden Kräfte beim Skifahren vorbereitet zu sein, verbringen wir im Sommer viel Zeit in der Kraftkammer oder am Rad. In der konditionellen Vorbereitungsphase, die von Anfang Mai bis Anfang August ist, trainiere ich fünf bis sechs Tage pro Woche, wobei ich eine Einheit am Vormittag und eine Einheit am Nachmittag habe. Anfang August starten wir mit dem Schneetraining auf diversen Gletschern in der Schweiz, Italien und Österreich.

Wie ist die Vorbereitung auf diese Saison gelaufen? 
Die Vorbereitung für diese Saison verlief sehr gut. Ich blieb verletzungsfrei und konnte somit das geplante Training durchziehen.

Im Parallel-Slalom hast du deine bisher besten Ergebnisse geholt, bist in Sestriere sogar ins Finale gefahren. Wieso blühst du gerade in diesem Bewerb so auf?
Ich kann gar nicht sagen warum mir besonders dieser Bewerb liegt. Ich finde ihn besonders spannend, da man vom Start weg 100 Prozent da sein muss. Die engen Torabstände und der kurze Lauf lassen nicht viel Spielraum für Fehler zu und man muss sich dennoch am Limit bewegen, um in die nächste Runde zu kommen.

Der Fokus liegt aber weiterhin auf dem Riesenslalom?
Für mich liegt ganz klar der Fokus am Riesenslalom. Vor allem weil der Parallelbewerb auch ein bisschen mit Glück zu tun hat und nur ein Rennen pro Saison stattfindet.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie für dich in dieser Weltcup-Saison?
Natürlich ist es mühsam mit den ganzen Verordnungen und Regelungen, aber ich bin froh, dass ich den Sport ausüben kann und darf. Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle unseren Trainern und dem ÖSV, die dafür sorgen, dass wir unser Training bestmöglich durchführen können.

Hinsichtlich der Zukunft. Was sind deine nächsten großen Ziele?
Meine großen Ziele behalte ich lieber für mich und meine engsten Vertrauten. Grundsätzlich will ich meine guten Schwünge stabilisieren, damit ich sie konstanter abrufen und mich nach vorne Richtung Weltspitze arbeiten kann.

Du bist seit dieser Saison im A-Kader des ÖSV vertreten. Was verändert sich für dich dadurch?
Gar nichts. Für mich sagt ein Kaderstatus nur aus, wie die vorherige Saison gelaufen ist. Die Karten werden aber jedes Jahr neu gemischt. Ich weiß, welche Ziele ich verfolge und arbeite dafür, um jeden Tag einen Schritt nach vorne zu machen.

Hast du eine Lieblingsrennstrecke? Bzw. auf welches Rennen freust du dich am meisten?
Im Europacup ist für mich Andalo (Italien) mit Blick auf die Dolomiten und den Gardasee einer der schönsten Skiorte. Im Weltcup freue ich mich immer besonders auf Sölden. Es ist das erste Rennen der Saison und noch dazu in Österreich.

Foto: Elisa Mörzinger
Elisa Mörzinger hat ihre Stärken in der technischen Disziplin Riesenslalom | Foto: Elisa Mörzinger
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