„Roli“ radelt weiter auf der Erfolgspur

- Rolle der Zuschauer, Heimvorteil: „Sie helfen einem dabei noch mehr ans Limit zu gehen und motivieren natürlich (z.B. Teufelsfahrt, Granitmarathon). Heimvorteil bringt immer was, vor allem die genaue Streckenkenntnis
- hochgeladen von Werner Gattermayer
Roland Eckerstorfer ließ beim Radmarathon im Ötztal 2601 Rennradler hinter sich.
ST. PETER. „Trainingsehrgeiz (von nix kommt nix) und natürlich die nötige Zeit und Freude am Radsport“ sind das Erfolgsrezept von Radsportler Roland Eckerstorfer. Beruf und Training kann er gut verbinden: „Ich fahre nach der Arbeit in der voestalpine oft mit dem Rad nach Hause. Wichtig ist auch eine tolerante Frau“. Ein dritter Sieg in Folge beim Granitmarathon in Kleinzell (Bezirkswertung) heuer, die schnellste Bikezeit beim Drei-Länder-Crosstriathlon und beim Mühlviertel 8000 sind der Lohn für 15 Stunden Training in der Woche. Nicht ganz geklappt hat es beim Selzthal Radmarathon: „Aufgrund eines Irrtums habe ich beim Zielsprint den Sieg verschenkt und bin „nur“ Vierter geworden. Ich fuhr als Erster durch den vorderen Zielbogen und habe aufgehört zu treten, dabei war das Ziel beim zweiten Zielbogen 100 Meter später“, schildert der Produktionssteuerer sein Missgeschick.
Stürze gehören dazu
Stürzen ist inklusive, wenn man schnell durchs Gelände reitet: Auf dem Rennrad mit 101 km/h und mit dem Mountainbike mit etwa 80 km/h. Beim Bike&Run in Ahorn endete das Rennen nach einem Sturz mit 60 km/h auf der Forststraße mit Abschürfungen und Prellungen. Ein Kahnbeinbruch bei einem harmlosen Überschlag beim Training mit dem Mountainbike bremste den Höhenflug etwas.
Schwierigstes Rennen
Absoluter sportlicher Höhepunkt heuer war die Teilnahme am Ötztaler Radmarathon zusammen mit anderen 4200 Helden des Radsports. 230 Kilometer mit 5200 Höhenmetern warteten auf die Härtesten unter der Sonne. Ein Blick auf das Streckenprofil zeigt deutliche Ähnlichkeit mit der Fieberkurve eines Schwerkranken. Start in Sölden, dann übers Kühtai (2020 Meter) nach Innsbruck, weiter über den Brenner nach Sterzing und anschließend über den Jaufenpass (2090 Meter) nach St. Leonhard im Passeiertal. Von dort aus geht’s über das Timmelsjoch (2509 Meter) zurück nach Sölden.
„Die Wetterprognose lautete auf Regen ab Innsbruck, was so viel heißt, wie ca. 150 km im Regen zu fahren. Die Prognose bewahrheitete sich nur bedingt und so wurde ich nur die letzten drei Kilometer noch nass. Die langsameren Teilnehmer erwischte es aber deutlich, sie kamen bei stürmischem Wind und total durchnässt mit Schüttelfrost um 20.30 Uhr ins Ziel – das sind die wahren Helden des Rennens", sagt Eckerstorfer. Damit das Motto des Ötztalers „Hier beginnt dein Traum“ für ihn nicht zum Albtraum wurde, hat er sich das Rennen sehr gut eingeteilt. "Ich konnte in der Zeit von 7:54 Stunden den 91. Gesamtrang unter 3700 Fini-shern belegen." Eckerstorfer fuhr auch die schnellste Zeit aller gestarteten Oberösterreicher.
Nicht viel zu gewinnen
Bei großen Marathons sieht er es als Hobbysportler realistisch, dass es nicht viel zu gewinnen gibt – "da ist sein Ziel, den Rückstand auf die Profis in Grenzen zu halten."
Bei kleinen Rennen geht er aufs Ganze: „Gib, was geht, heute ist etwas möglich.“
„Unfaire Attacken habe ich zum Glück noch nicht oft erlebt, die meisten sind schon Sportsmänner. Aber wenn bei manchen zu wenig Sauerstoff ins Gehirn vordringt, kann so was schon mal passieren.“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.