„Sporteln ist für mich ein großes Geschenk“
Theresia Mandl (Arcus Sarleinsbach) holt sich den Landesmeistertitel im Stocksport.
SARLEINSBACH (gawe). „Das Zusammentreffen mit anderen Sportlern aus verschiedenen Behinderteneinrichtungen ist immer ein großartiges Ereignis. Bei diesen Wettkämpfen steht nicht der Sieg im Vordergrund, sondern es geht vielmehr um die Gemeinschaft. Ein Stockerlplatz ist aber dennoch ein großartiges Erlebnis“ schildert Betreuer Alois Hehenberger die Freude über den Erfolg. Elf Mannschaften kämpften bei den Stocksport - Landesmeisterschaften der Mentalbehinderten in Sarleinsbach um Medaillen. Platz eins bei den Damen sicherte sich Mandl Theresia (Arcus Sarleinsbach). Mit Josef Mistlbacher, Josef Kowar und Johann Willinger zusammen konnte sie sich beim Mannschaftsbewerb dann noch über Platz zwei freuen. Die Sportgruppe „Ameisberg Werkstätten zwei“ komplettierte mit dem siebten Rang den Erfolg. „Ich bin voll gern mit Leuten zusammen. Du spürst dabei die Herzlichkeit der anderen Teilnehmerinnen. Es geht nicht primär darum, die anderen zu schlagen, sondern mit ihnen zu spielen und Freude am Sport miteinander zu haben.“ erzählt Sportlerin Birgit Oberreiter (45) von ihren Eindrücken: Sporteln aus Spaß steht im Mittelpunkt: „Leute, die etwas eingeschränkt sind in ihrem Sein, nehmen dich so an, wie du bist. Es nimmt dich auch manchmal wer in den Arm und freut sich, dass du gewonnen hast“ beschreibt sie weiter, „dass du bei solchen Mitspielern nur das Herz aufzumachen brauchst, und du hast schon gewonnen“.
Vielfältiges Sportangebot
.„Von 70 Kunden unserer Werkstatt treiben 30 Sport. Wir bieten Tischtennis, Kegelscheiben, Langlaufen, Schwimmen, Leichtathletik, Boccia und Stocksport an. Zum Teil organisieren wir professionelle Trainer für die Verbesserung der Koordination und Ausdauer“, empfindet Betreuer Hehenberger Körperertüchtigung als Mittel zur Selbstbestätigung: „Die Freude an der Bewegung soll überwiegen. Durch die körperliche Betätigung sind die Sportler ausgeglichener und Sport verhilft zu einem besseren Umgang mit Emotionen und steigert das allgemeine Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl.“
Sportlerin Birgit Oberreiter bringt es auf den Punkt: „Jeder Mensch ist irgendwie eingeschränkt in seinem Sichtfeld. Herzlichkeit ist sehr wichtig, wichtiger als Materielles. Manche Leute, die als „normal, gesund“ gelten, sind oft mehr eingeschränkt, als wir. Sie beschränken sich selber. Durch das Materielle bist du im Sog. Wenn du das nicht so wichtig nimmst, macht sich viel mehr Lebensfreude breit. Wir müssen nicht ständig anderen etwas beweisen. Wir sporteln aus Spaß an der Sache und wegen der Freude am Miteinander. Es ist für mich ein großes Geschenk, da mitmachen zu können“.
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