Gemeinsames Arbeiten und Netzwerken
Erster Coworking-Space im Bezirk Rohrbach geplant
Andreas Höllinger, Bezirksvorsitzender der Jungen Wirtschaft, möchte mit einem modernen Konzept leistbare Arbeitsbereiche mit optimaler Infrastruktur für Einzel- und Kleinstunternehmer realisieren. Der erste Coworking-Space des Bezirks soll direkt am Marktplatz in St. Martin entstehen.
ST. MARTIN. Die Arbeitswelt ist einem stetigen Wandel unterworfen. Neben den klassischen „nine to five“-Jobs im fixen Büro werden andere Arbeitsmodelle immer beliebter – die Digitalisierung macht’s möglich. Von flexiblen Konzepten profitieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen. So ist es dank Internet und Handy-Telefonie heutzutage in vielen Bereichen bereits problemlos möglich, Dinge von zu Hause aus zu erledigen und trotzdem in Echtzeit mit Kollegen, Chefs, Kunden oder Partnern zu kommunizieren. Firmen, die diesen Trend führzeitig erkannt und aufgegriffen haben, haben beispielsweise sogenannte "Satellitenbüros" für Mitarbeiter in der Nähe ihres Wohnortes eingerichtet.
Doch oftmals braucht es nicht gleich ganze, großflächige Geschäftslokale, um seinem Business nachzugehen. Gerade Ein-Personen-Unternehmen oder Kleinstbetriebe benötigen oft nur wenig Platz und eine angemessene Infrastruktur. Aus diesen Überlegungen heraus hat sich das Konzept der „Coworking-Spaces“ entwickelt. Diese gemeinschaftlichen Arbeitsräume zeichnen sich dadurch aus, dass mehrere Personen gemeinsam größere Räumlichkeiten nutzen und sich die vorhandene Infrastruktur teilen. Und das wiederum führt zu leistbaren Mietpreisen und einer idealen Auslastung vorhandener Ressourcen.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Andreas Höllinger, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Rohrbach, möchte dieses Konzept nun auch erstmalig im Bezirk umsetzen, Jung-Unternehmern damit einen Platz für die Ausübung ihrer Tätigkeit geben und gleichzeitig leerstehende Räumlichkeiten nutzen. „Mit der Schaffung von Coworking Space-Büroflächen werden jungen Unternehmern leistbare Räume ermöglicht, gleichzeitig wirkt dies dem Gebäudeleerstand und dem Aussterben der Ortskerne entgegen“, so Höllinger.
Erstes Projekt startet im Sommer
Das Projekt soll bereits im Sommer 2019 mit einem zwölf Arbeitsplätze umfassenden Pilotversuch unter dem Titel „Granitlab“ im Zentrum von St. Martin starten – Interessenten und potenzielle Unterstützer sind herzlich eingeladen, sich schon jetzt unter info@projekt-unternehmen.at zu melden. Auch ein weiteres, größeres Objekt ist bereits gefunden, direkt am Marktplatz in St. Martin, das ab dem Jahr 2022 verfügbar wäre. Davor ist dort die Raiffeisenbank St. Martin während des Baus ihrer neuen Geschäftsflächen provisorisch eingerichtet. Dieses Gebäude würde Raum für insgesamt 25 Arbeitsplätze bieten, die dort tätigen Personen würden sich nicht nur einen modern gestalteten Empfangsbereich mit Infoscreens teilen, sondern auch alle anderen Annehmlichkeiten wie Aufenthaltsraum, Küche, Server oder Kopierer und Drucker. Ausgeklügelte App- und Software-Systeme gewährleisten nicht nur den Zugang zum Gebäude, sondern regeln auch die Reservierung und Nutzung des Besprechungsraumes. Damit sind auch Kundengespräche, Meetings oder andere Besprechungen im individuellen Rahmen möglich. Ein starkes Argument ist auch die dort bereits vorhandene Internetverbindung, die dank Glasfaser-Technologie Datengeschwindigkeiten ermöglicht, die in der Region sonst kaum erzielt werden.
Netzwerken und in Ruhe arbeiten
Neben allen technischen Vorzügen bietet diese Arbeitsweise auch ganz menschliche Vorteile gegenüber einem Arbeitsplatz im eigenen Zuhause. So ist es einerseits möglich, nahe am Wohnort, aber dennoch ungestört vom privaten Alltag seinen Geschäften nachzugehen. Andererseits kommen auch die soziale Komponente und das geschäftliche Netzwerken nicht zu kurz. „Ich bin fest überzeugt vom Erfolg dieses Konzepts und könnte mir vorstellen, dass es auch in der einen oder anderen Gemeinde im Bezirk Nachahmer finden könnte“, so Höllinger, „in erster Linie freue ich mich jetzt auf die baldige Umsetzung des Pilotprojektes.“
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