Corona-Virus
Nahversorger sterben im eigenen Ort aus: "Müssen die Leute wachrütteln!"
Alle Geschäfte mit einer hohen Kundenfrequenz, die nicht für das tägliche Leben wichtig sind, wurden geschlossen. Darunter fällt auch der Helfenberger Friseursalon "kumhair", der von Sandra Stürmer geführt wird.
HELFENBERG (srh). Weil viele Menschen nicht warten wollen, bis die Ausgangsbeschränkung aufgehoben ist und die Friseure ihre Geschäfte wieder geöffnet haben, lassen sie sich die Haare "im Pfusch" schneiden. Die Geschäftsführerin des Helfenberger Friseursalons hat dafür aber kein Verständnis: "Ich bin wirklich empört. Man setzt damit die eigene und die Gesundheit des Kunden auf's Spiel." Abgesehen von dem gesundheitlichen Aspekt, fürchtet die Helfenbergerin um ihre Existenz. "Wie sollen mein Team und ich die Situation nach der Corona-Krise meistern? Wie sollen wir da noch mithalten?", fragt sie sich. "Viele fahren für einen Haarschnitt in den nächsten oder gar übernächsten Ort, weil dieser dort um 50 Cent billiger ist. Dass Benzin aber auch Geld kostet, daran denkt keiner", so Stürmer. Nahversorger sind quasi schon fast vor der Tür. Trotzdem bestellen viele noch immer in Amazon & Co und fahren für billigere Produkte und Dienstleistungen in eine andere Gegend. "Wir müssen die Leute wachrütteln. Das kann doch nicht so weitergehen. Durch so ein Verhalten sterben die Nahversorger im eigenen Ort aus", betont die Helfenbergerin. Die Wirtschaft leide extrem unter diesem Verhalten. Mit Gutscheinen könne man die Firmen laut Stürmer in der jetzigen Lage sehr unterstützen: "Diese können ja nach dieser Krise auch verwendet werden. Bei mir läuft gerade eine Aktion, bei der man 15 Prozent geschenkt bekommt. Das heißt, dass der Gutschein einen Wert von 115 Euro hat, obwohl man nur 100 Euro bezahlt hat."
Lieferservice und Abholung
Für die Einwohner aus Helfenberg stellt Stürmer ihre Produkte auch zu. Diese werden direkt nach Hause geliefert. Vor dem Friseurgeschäft hängt zusätzlich ein Kasten, in dem sich Farbauffrischer oder Haarpflegeprodukte zur Abholung befinden. "Darin befindet sich auch eine Gebrauchsanweisung, damit man die Produkte auch richtig verwendet", sagt die Helfenbergerin. Stürmer nimmt Bestellungen unter 0664/5208575 oder unter sandra.schinkinger@gmx.at entgegen.
Die Facebook Seite von "kumhair".
Die Helfenbergerin betreibt auch einen Dekorladen in Bad Leonfelden.
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