Bayer Glastechnik
"Nur eine Handvoll Leute hat dieses Wissen"

Christian Baumgartner (re.) und Martin Wakolbinger sind die Geschäftsführer von Bayer Glastechnik. | Foto: Staudinger Christoph
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Glasbautechniker ist ein spannender Beruf mit viel Abwechslung. Es gibt jedoch kaum Nachwuchs. Was der Beruf zu bieten hat, weiß Christian Baumgartner von Bayer Glastechnik in Kleinzell.

KLEINZELL. Die Auftragslage ist gut, Glas ist gefragter denn je. Doch: "Was helfen mir viele Aufträge, wenn ich niemanden habe, der die Arbeit macht?", sagt Christian Baumgartner. Er ist neben Martin Wakolbinger einer der beiden Geschäftsführer des Traditionsbetriebs Bayer Glastechnik. Mit der Suche nach qualifizierten Fachkräften tut sich nicht nur das Unternehmen aus Kleinzell schwer. "Glasbautechniker ist heute ein seltener Beruf. Nur eine Handvoll Leute in Österreich hat dieses Wissen", bedauert Baumgartner. Der zweifache Familienvater hat seine Berufswahl nie bereut: "Was mir am Beruf gefällt ist, dass man sehr viel Abwechslung hat. Auf Montage kommt man viel herum und weil Glas etwas Exklusives ist, kommt man auch an Orte, die man sonst nicht sehen würde. Der Job ist recht abwechslungsreich. Neben den Montagen gibt es auch den handwerklichen Aspekt, die Produktion. Ganz ohne Bohren und Schneiden geht es auch heute nicht. Und dazu kommen die künstlerischen Möglichkeiten, die der Beruf bietet."

Beste Chancen und viele Vorteile

Dennoch gibt es heutzutage nur wenige Lehrlinge, die sich für den Bereich Glasbautechnik entscheiden. "Damals, als ich in der Lehrzeit war, gab es immer zwei bis drei Klassen. Jetzt müssen sie schauen, dass sie überhaupt eine Klasse zusammenbekommen. Da werden oft Lehrlinge aus mehreren Bundesländern zusammengefasst", sagt Baumgartner. Für fertig Ausgebildete ergeben sich dadurch beste Berufschancen. Weil es nur wenige Glasbautechniker gibt, verdienen diese dementsprechend gut. Dazu bieten viele Firmen spezielle Angebote, wie auch Bayer: "Wir haben eine Vier-Tage-Woche mit Gleitzeit. Man kann es sich selber richten, wann man die 40 Stunden macht. Montagen werden nur von Montag bis Donnerstag eingeplant", sagt Baumgartner.

Sonderanfertigungen

2019 übersiedelte die Firma vom Haslacher Marktplatz nach Kleinzell, direkt an die B127. Damit löste man nicht nur die einstige, beengte Platzproblematik in dem alten Haus im Weberort mit einem Schlag, sondern rückte auch in den Mittelpunkt des Bezirkes. "Hauptanliegen war es, leichter erreichbar und sichtbarer zu werden – nicht nur für Kunden, sondern auch für potenzielle Lehrlinge oder Mitarbeiter", sagt Baumgartner. Auf 665 Quadratmetern werden moderne Glaslösungen geplant und der heikle Werkstoff gelagert und bearbeitet. Seit mehr als 60 Jahren verfolgt das Unternehmen die gleiche Vision: Qualitative Sonderanfertigungen, an denen man lange eine Freude hat. Von Glasflächen in Bädern und Duschen über Innen- und Außengeländer bis hin zu Ganzglasanlagen sowie Wintergarten- und Terrassenverglasungen reicht ihr Repertoire. Weil alle Objekte maßgefertigt werden, ist auch eine individuelle Gestaltung möglich. Natürlich nehmen sich die Experten auch um Reparaturen und Umbauten aller Art an. In der Region wurden bereits einige Hotels mit Glasflächen von Bayer verschönert. Besonders viele Aufträge kommen aus der Landeshauptstadt Linz: "Viele entscheiden sich auch für uns wegen der Handschlagqualität, für die Betriebe aus Rohrbach und dem Mühlviertel stehen, und weil wir eben gut arbeiten", so Baumgartner.

"Eigenen Ruf aufgebaut"

Er hat den Haslacher Traditionsbetrieb 2012 mit Martin Wakolbinger gekauft und übernommen. "Martin hat in der Firma gelernt und gearbeitet. Wir profitieren nach wie vor davon, dass das Unternehmen einen hohen Bekanntheitsgrad und großes Renommee hatte. Bei uns ist alles gleich geblieben, nur die Chefs sind andere. Inzwischen haben wir uns aber auch einen eigenen Ruf aufgebaut. Viele Kunden, die vor einigen Jahren bereits etwas bei uns gekauft haben, sind inzwischen ein zweites Mal mit einem Auftrag gekommen." Die beiden Geschäftsführer haben das Unternehmen sanft in die Zukunft geführt. So erhält heutzutage jeder Kunde ein Angebot mit einer genauen Planung sowie einer Visualisierung – "damit man sich gleich vorstellen kann, wie das fertige Werkstück aussehen wird". Die genaue Arbeitsweise schätzen viele Kunden. Dazu kommt die persönliche Betreuung. Die Chefs nehmen etwa persönlich vor Ort Maß. "Wir haben rund 30 Jahre Erfahrung. Uns kann keiner was erzählen, was das Fachliche betrifft. Die Kunden fühlen sich gut aufgehoben und das ist für die meisten – neben dem Preis – das ausschlaggebende für einen Auftrag", weiß Baumgartner. Auch über neue Trends sind die Kleinzeller Glasprofis natürlich informiert: "Heiß begehrt sind derzeit schwarze Beschläge, wie etwa bei Glastüren in Industrieoptik."

Christian Baumgartner (re.) und Martin Wakolbinger sind die Geschäftsführer von Bayer Glastechnik. | Foto: Staudinger Christoph
Seit 2019 befindet sich das Firmengebäude direkt an der B127 in Kleinzell. Zuvor war der Betrieb in Haslach beheimatet. | Foto: Hemmelmayr Julia
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