St. Martiner ausgezeichnet
Silbernes Verdienstzeichen für Braumeister Peter Krammer

- Markus Spannring, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Peter Krammer, Sabine Krammer, Jana Krammer, St. Martins Bürgermeister Manfred Lanzersdorfer und Bezirkshauptmann Valentin Pühringer (v. l.).
- Foto: Land OÖ
- hochgeladen von Sarah Schütz
Die Bauern verdienen etwas dabei und die Wertschöpfung bleibt im Ort: Peter Krammer, Chef der Brauerei Hofstetten, erhielt eine Auszeichnung des Landes Oberösterreich.
ST. MARTIN. Der Inhaber und Geschäftsführer der ältesten Brauerei Österreichs, Peter Krammer, erhielt das silberne Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich. Im Alter von 27 Jahren hat der Braumeister 1996 das Familienunternehmen übernommen. Da die Geschäftslage zu diesem Zeitpunkt eher prekär war, gehörte nicht nur viel Mut und Unterstützung der Familie dazu, sondern vor allem eines: Leidenschaft zum Bier. So wurde die Brauerei zur Jahrtausendwende umstrukturiert. Peter Krammer kreierte bereits zu diesem Zeitpunkt Spezialbiere mit Honig, Kürbis oder auch das Granitbier.
Bis 2015 wurde alles in dem historischen Sudhaus aus dem Jahre 1929 gebraut. So zählte auch die Errichtung des neuen Sudhauses 2016 zu einem Meilenstein Hofstettens, der vom Bierbrauer in fünfter Generation vorangetrieben wurde. Zudem startete der St. Martiner 2008 eine Karriere als Bio-Landwirt.
Wieder Braugerste kultivieren
Seit beinahe 20 Jahren wird Bio-Getreide rund um das Landbrauhaus angebaut, um die Hofstettner Wasserquelle zu schützen. Dadurch wurde zudem ein besonderes Problem gelöst: Denn so begann man in Hofstetten erstmals wieder Braugerste im Mühlviertel zu kultivieren. Doch warum war diese überhaupt verschwunden? Die Antwort darauf lautete: Geld. Denn die Brauer und Mälzer wollten den Landwirten Ende des letzten Jahrhunderts offenbar zu wenig bezahlen, sodass diese auf den Anbau anderer und ertragreicher Sorten umsteigen mussten, um ihr Überleben sichern zu können.
Peter Krammer wollte das ändern: Er holte weitere Bio-Pioniere aus dem Mühlviertel an Bord und vereinbarte, wieder Braugerste mit ihnen anzubauen. Anders als damals bezahlte er weit über den Marktpreis und verkaufte die fertige Kiste Bier um zwei Euro mehr als die konventionellen Biere. Diesen Mehr-Ertrag schleuste der St. Martiner direkt an die Bauern weiter. Kaum war die Idee geboren, konnte man immer mehr Landwirte für diese begeistern. Mittlerweile baut die Brauerei Hofstetten mit rund 20 Bauern Wintergerste an, die für das Bio Mühlviertler Bier verwendet wird. "Das Konzept war mehr als erfolgreich: 2012 zum ersten Mal verkauft, hat die Sorte Mühlviertler es nun zur meistgetrunkenen Hofstettner Sorte geschafft", freut sich das Brauereiteam.
"Wir sind stolz, diese Wertschöpfung wieder auf unsere Felder holen zu können und somit endlich wieder Braugerste, die zu 100 Prozent aus dem Mühlviertel kommt, verbrauen zu können", freut sich Peter Krammer. "Wir sind gespannt, was sich auch in den nächsten Jahren so tut, bis wir 2029 das nächste Jahrhundertereignis feiern können – und zwar das 800-jährige Bestehen des Landbrauhauses Hofstetten. Prost, und auf die Gesundheit!"
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