Wirtschaftlicher Ausblick: "Es wird sehr viel um Stimmung gehen"

Foto: Loxone

BEZIRK. „Es wird ein eher schwieriges Jahr, aber wir werden es gut bewältigen“, sagen Wirtschaftkammer-Obmann Herbert Mairhofer und WKO-Bezirksstellenleiter Klaus Grad zu den wirtschaftlichen Aussichten für 2015. „Wir haben viele kleine und mittlere Betriebe bei uns im Bezirk. Sie können auf Probleme und kurzfristige Konjunkturdellen flexibel reagieren.“

Ausgaben von Privaten
Der private Konsum werde laut WKO Rohrbach im nächsten Jahr eine wichtige Rolle spielen. Eine Steuerreform könnte Impulse setzen. „Generell wird es sehr viel um Stimmung gehen“, sagt Grad. Mairhofer hofft auf positive wirtschaftliche Signale des Duos Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Finanzminister Hans-Jörg Schelling.
Auch wenn die überregionalen Prognosen für 2015 eher negativ seien: „Wir schließen uns dem nicht an“, sagt Mairhofer. „Wir haben auch die letzte Krise gut überstanden.“
Der Fachkräftemangel werde auch in den nächsten Jahren Thema bleiben. Die Fachkräfte-Initiative „Mein Job Rohrbach“ werde als eine Maßnahme dagegen auch im nächsten Jahr weiterlaufen.
Michaela Billinger, Leiterin des Arbeitsmarktservice Rohrbach (AMS) sieht die Region Rohrbach 2015 mehr betroffen. „Die Arbeitslosigkeit wird auch in Rohrbach 2015 weiter ansteigen. Ich befürchte auch, dass wir im nächsten Jahr mit dem bereits für heuer vorausgesagten Rückgang in der Bau- und Baunebenbranche rechnen müssen.“

Fachkräftepotenzial sinkt
Das Potenzial an Fachkräften im Bezirk wird nach Einschätzung der AMS-Leiterin weiter sinken. „Herausforderungen wie Kundinnen und Kunden mit gesundheitlichen Einschränkungen, Jüngere ohne Ausbildung oder Ältere – Stichwort 50+ – werden, verbunden mit einem niedrigeren Budget, für ein spannendes Jahr in unserer Geschäftsstelle sorgen.“
Arbeitsplatznahe Qualifizierung heißt Billingers Rezept, um die Qualifikation ihrer Kunden mit den Anforderungen der Firmen in Einklang zu bringen. Das Potenzial der Frauen im Bezirk soll verstärkt genutzt werden.
„Ich bin überzeugt, dass wir in gewohnter ‚Rohrbacher Manier‘ die Ärmel hochkrempeln, die Herausforderungen anpacken und gemeinsam in bester Zusammenarbeit den schwierigen Weg meistern werden.“ Trotz aller Herausforderungen schaue AMS-Leiterin Michaela Billinger „im Bezirk Rohrbach mit einer der niedrigsten Arbeitslosenraten“ positiv in die Zukunft.

Stimmen aus der Wirtschaft:

Anna Kneidinger, Geschäftsführung Kneidinger Center
"Wir blicken dem Jahr 2015 positiv entgegen. Es erwarten uns aber gleich wie 2014 viele Herausforderungen. Wir rechnen mit keinem Konjunkturaufschwung und stellen unsere Planung darauf ein. Eine Überproduktion bei den Autoherstellern heizt den Wettbewerb weiter an. Wir haben uns aber auf 2015 aber gut vorbereitet. Wie bisher setzten wir auf unser persönliches Service am Kunden und top Qualität bei Beratung und in der Werkstatt und haben ein motiviertes Team das dahinter steht. So konnten wir über die letzten Jahre einen treuen Kundenstamm aufbauen und erfahren auch in schwierigeren Zeiten einen Kundenzuwachs. Individuelle Mobilität wird auch in Zukunft in unserer Region eine ganz wichtige Rolle spielen. Mit den Marken VW und Audi haben wir einen starken zukunftsweisenden Partner, gleichzeitig hören wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden. So konnten wir heuer den Rückgang beim Neuwagenverkauf mit einem umfangreichen Gebrauchtwagenangebot auffangen. Für unsere Kunden und Mitarbeiter wünschen wir uns, dass endlich eine Steuersenkung beschlossen wird die für eine Erhöhung der Kaufkraft sorgt. Unser Motto für 2015 mit „Service aus Leidenschaft“ besser als der Markt performen."

Florian Wöss, Management Loxone, Kollerschlag
„Für 2015 rechnen wir mit einem ordentlichen Wachstum. In einigen Ländern sind wir bereits bekannt, teils schon etabliert. Aber das Potenzial ist groß. Smart Home ist ein Wachstumsthema. Es soll 2015 wieder steil bergauf gehen. Die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 78 in Kollerschlag bzw. etwa 125 weltweit wird weiterwachsen. In Kollerschlag sollen nächstes Jahr zehn bis 20 dazukommen.“

Josef Priglinger, Geschäftsführer von Biohort, Neufelden
„Wir werden nächstes Jahr wieder um 20, 25 Prozent wachsen. Neue Märkte sind gibt es in den Skandinavischen Ländern. Da geht es jetzt richtig los. Deutschland, Frankreich und Spanien haben weiterhin Potenzial und auch der österreichische Markt wächst noch. Wir wachsen laufend. Eine Firma ist nur so gut, wie ihre Mitarbeiter. Ende 2015 werden wir bei Biohort sicher 200 Leute haben.“

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