Grenzüberschreitende Kunstprojekte

- Moderator Ludwig Gabriel, Edda Seidl- Reiter mit Preisträger Marcel Fiser (4.v.l), dessen Gattin Alice Fiserova, (3.v.l.), sowie Julbachs Bürgermeister Johannes Plattner und Beate Vigliano-Reiter bei der Preisüberreichung.
- hochgeladen von Helmut Eder
21. St. Anna-Preis für den Leiter der Galerie der bildenden Künste in Eger (CZ) Marcel Fišer.
JULBACH (hed). Nach Hubert von Goisern im Vorjahr erhielt heuer der tschechische Kurator und Galerist Marcel Fišer den 21. St. Anna-Preis für seine grenzüberschreitenden Kunstprojekte. Marcel Fišer möchte in Eger (CZ) ein lebendiges zeitgenössisches Zentrum für Kunst schaffen.
Zeitgenössisches Zentrum für Kunst
"Er beschränkt sich nicht auf das Sammeln und Ausstellen von Projekten, sondern initiiert seit zwei Jahrzehnten grenzübergreifende Kunstsymposien, Projekte und Ausstellungen mit Künstlern aus Tschechien, Bayern und Österreich. Begleitend veröffentlichte er Zeitschriften und Kataloge, oft zwei-, ja sogar dreisprachig (Tschechisch, Englisch, Deutsch)“, begründet Walter Annuß, ehemaliger Bürgermeister von Regensburg, als Laudator die Entscheidung der Jury. Seit 1997 wird von der Julbacher Künstlerfamilie Seidl-Reiter jährlich der Preis in Form einer Bronzeskulptur vergeben. Ausgezeichnet werden abwechselnd Personen aus Österreich, Bayern und Tschechien, welche sich besondere Verdienste in Kunst und Kultur im Grenzraum als Brückenbauer erworben haben.
Brückenbauer im Dreiländereck
„Grenzüberschreitende Kooperationen sind mir besonders wichtig“, erklärte der Preisträger bei der gestrigen Preisübergabe. Die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg bereite ihm viel Freude, er habe so viele Freundschaften geschlossen und daher schätze er diesen Preis besonders. „Außerdem wurde die Skulptur von einem hervorragenden Bildhauer (Anmerkung: Erwin Reiter, verstorben 2015) angefertigt“, erklärte Fišer. Den Werdegang des Preisträgers skizzierte der Laudator: Er wuchs „hinter dem eisernen Vorhang“ auf und studierte Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag.
"Tor zum Westen"
Das Studium war für ihn „das Tor zum Westen und der Welt“. Von 2000 bis 2009 führte er die Galerie Klatovy/Klenová. Seit 2010 ist er Leiter der Galerie der bildenden Künste in Eger/Cheb. Seither belgeitete er auch viele Kunstprojekte und Symposien im Grenzraum und Passau.
Nachbarschaftliche Beziehungen ausbauen
Grenzüberschreitende Kooperationen will man in Zukunft auch auf gesellschaftlicher Ebene eingehen. „Das Fest Drent & Herent soll im Sinne der grenzüberschreitenden Kooperation ausgeweitet werden und nächstes Jahr auch in Tschechien stattfinden“, berichtet Bürgermeister Johannes Plattner zum Abschluss der Veranstaltung.
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