Jugendliche und ihre Süchte
Snus - Die neue Sucht der Jugendlichen

Nikotinbeutel | Foto: Privat
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Mittlerweile jedem ein Begriff – Snus. Für viele ist es das unscheinbare Beruhigungsmittel, anderen stellen sich bei den klebrigen Säckchen die Nackenhaare auf. Doch wie kam es dazu, dass Snus vor allem bei der heutigen Jugend so beliebt wurden und wie gefährlich sind die Beutel?

von Julia Katzinger

SALZBURG. Suchtmittel stehen in Österreich an der Tagesordnung. Seien es Zigaretten, Alkohol oder andere Substanzen, sie finden regelmäßig in unterschiedlichen Alters- und Sozialgruppen Verwendung. Seit einiger Zeit werden diese Substanzen durch sogenannte Snus ergänzt. An sich sind laut Tabakgesetz in Österreich der Verkauf sowohl von Tabak zum oralen Gebrauch als auch Kautabak verboten. Das ist der Grund, warum in Österreich nicht tatsächlich Snus, sondern nur Nikotinbeutel ohne Tabak verkauft werden.

Klassische Nikotinbeutel | Foto: Privat


Woher kommt Snus und wie wird er konsumiert?

Der Snus kommt vor allem aus dem skandinavischen Raum, wo er schon lange Tradition hat. Diese Beliebtheit kommt davon, dass für Zigaretten in Norwegen und Schweden strenge Vorschriften gelten. In diesen Ländern werden Tabakbeutel als Snus bezeichnet, in Österreich und anderen Ländern sind es Nikotinbeutel ohne Tabak.

Bei der Verwendung kommt der Nikotinbeutel unter die Lippe und das Nikotin wird durch die Schleimhäute aufgenommen, nicht wie bei Zigaretten durch die Lunge. Man kann den Beutel bis zu 60 Minuten unter der Lippe behalten. Den Effekt beschreiben viele als beruhigend oder auch benebelnd, weil es sich um ein bislang unbekanntes Gefühl handelt.

Nikotinbeutel | Foto: Privat


Inhaltsstoffe

Die Nikotinbeutel, welche in den deutschsprachigen Ländern verkauft werden, bestehen aus Füllstoffen in Lebensmittelqualität wie Pflanzenfasern, Stärke, Aromen und Nikotin. Im Durchschnitt enthält ein Nikotinbeutel 9,48 mg Nikotin, was etwa so viel ist wie drei Zigaretten.

Nikotinbeutel "extremely strong" | Foto: Privat


Gesundheitsaspekte

Neben dem beruhigenden Effekt haben Nikotinbeutel aber auch zahleiche negative Folgen. Beispielsweise werden die Schleimhäute im Mund durch die Einnahme dauerhaft geschädigt und es kann zu Zahnfleischentzündungen oder im schlimmsten Fall zu Krebserkrankungen kommen. Der erstmalige Konsum kann zu Schwindel und Übelkeit führen, da die Beutel einen sehr hohen Nikotingehalt aufweisen. Oft wird auch gesagt, dass es schneller zur Abhängigkeit kommt als bei herkömmlichen Zigaretten oder Vapes, da der Schub viel größer ist, gleichzeitig aber unscheinbarer wirkt.

Nikotinbeutel unterschiedlicher Art | Foto: Privat


Snus im Leistungssport

Verbreitet wurde Snus vor allem durch den schwedischen Nationalsport Eishockey. Über den Profisport hat sich der Nikotinbeutel bis in andere europäische Länder vorgearbeitet. Heutzutage wird er auch in anderen Sportarten als Alternative zur Zigarette konsumiert, etwa Fußball oder Basketball. Laut verschiedenen Studien beeinflusst Snus nicht die Leistung des Körpers. Seit 2019 wird überlegt, ob man Snus auf die Dopingliste vor allem bei olympischen Bewerben setzen soll oder nicht. Bis heute stehen die Nikotinbeutel nur auf der Beobachtungs-, nicht aber auf der Verbotsliste.

Die Auswahl an Nikotinbeuteln ist mittlerweile stark gewachsen. | Foto: Privat
  • Die Auswahl an Nikotinbeuteln ist mittlerweile stark gewachsen.
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