Filmnachlass von Walter Riml
"Kleine Filmmuseum" als Bewahrer des Heimatfilms

- Christian Riml mit seiner Partnerin Helma Türk vor einer Filmspule im hauseigenen Filmmuseum.
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Hinter der Grenze bewahren in Bayern Helma Türk und Christian Riml einen österreichischen Filmschatz.
BAD REICHENHALL. Eine Geschichte wie im Film. Die eigentlich aus dem Ruhrgebiet stammende Helma Türk lernt über eine gemeinsame Freundin in Bayern den Tiroler Christian Riml, Sohn des Kameramannes und Schauspielers Walter Riml kennen. Die beiden werden ein Paar und sammeln über Jahre hinweg historische Filmmaterialien.
Vor zwei Jahren wurde daraus das "Kleine Filmmuseum", das nicht nur den Nachlass von Walter Riml zeigt, sondern auch von Vivi Bach und Dietmar Schönherr. Das "Kleine Filmmuseum" ist einzigartig in Deutschland und Österreich und residiert in Bad Reichenhall im Keller eines Einfamilienhauses. "Wir sind mit unserem Museum völlig unabhängig und können hier walten, wie wir wollen", sagt Riml, der vor Jahren zum Film kam.
Mitarbeit bei Steve McQueens"Le Mans"
Der junge Christian Riml hörte im Tiroler Dorf von einem Regisseur, der im Ort einen internationalen Spielfilm mit Omar Sharif drehte. Durch List verschaffte er sich Zugang in die Hotelsuite, des Regisseurs und bot seine Mitarbeit an. "Solche Burschen wie dich können wir brauchen", meinte der Regisseur und Riml war bei der Crew dabei. Jahre später rief ein befreundeter Produktionsleiter an und fragte, ob Riml beim Dreh von Steve McQueens "Le Mans" dabei sein wolle, schließlich konnte Riml, der damals seinen Militärdienst leistete, fließend französisch.
"Christian, hast du Lust, mit Steve McQueen einen Film zu drehen? – Ja gern, aber momentan bin ich Staatseigentum"
Riml wurde freigestellt und durfte mit nach Paris. Im "Archivraum" hängt das Filmplakat zum Film, während sich in der Ecke Filmrollen bis zur Decke stapeln.

- Unveröffentlichte Filmrollen stapeln sich im Haus bis zur Decke.
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"Bei alten Filmen ist es oft so, dass nur Fragmente erhalten und diese dann weltweit verstreut sind", erklärt Helma Türk. Es sind Aufnahmen von Expeditionen nach Nepal, Indien und in viele andere Länder. Hätte sie das Paar nicht genommen, wären sie auf dem Müll gelandet.
Führung durch das Kleine Filmmuseum
"Hier steckt viel Arbeit, Geld, Energie und Herzblut in unserem Museum", so Türk, die durch die Räumlichkeiten führt und die Exponate erklärt. Groß ist das Museum nicht, aber jede Ecke wird genützt. Man könnte Stunden hier verbringen und sich in dem zusammengetragenen Wissen verlieren. Neben Filmplakaten von Heimatfilmen finden sich Vorführapparate, nie gezeigte Fotografien und Filmaufnahmen und Preise wie der "Bambi", die "Goldene Kamera" oder "Coppa Coni" in den Räumen.
Die Anfänge des Films
Das "Kleine Filmmuseum" erklärt die wichtigsten Epochen der Filmgeschichte. Von der "Laterna Magica", als die Bilder laufen lernten, bis zur Ausstellung von Filmarbeiten in der Arktis, alten Kameras oder Kinokassen aus den 50er-Jahren – das privat geführte Museum lässt das Herz eines jeden Filmfans höher schlagen. Mehr über das "kleine Filmmuseum" findet man hier.
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