Erzabt Jakob Auer
"Ein neues, junges Gesicht" in der Salzburger Kirche

Vor über einem Monat, am Ostermontag, fand die Benediktion des neu gewählten Erzabtes Jakob Auer in der Stiftskirche St. Peter in der Stadt Salzburg statt. Der erst 33-Jährige gilt als 88. Nachfolger des heiligen Rupert (89. Abt, 7. Erzabt von St. Peter). | Foto: Schrofner
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  • Vor über einem Monat, am Ostermontag, fand die Benediktion des neu gewählten Erzabtes Jakob Auer in der Stiftskirche St. Peter in der Stadt Salzburg statt. Der erst 33-Jährige gilt als 88. Nachfolger des heiligen Rupert (89. Abt, 7. Erzabt von St. Peter).
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Vor über einem Monat, am Ostermontag, fand die Benediktion des neu gewählten Erzabtes Jakob Auer in der Stiftskirche St. Peter in der Stadt Salzburg statt. Die erste Zeit war geprägt von Tagungen, Terminen und der Eingewöhnung in das neue große Aufgabengebiet. Der 33-Jährige hat überhaupt nicht damit gerechnet, von seinen Mitbrüdern zum neuen Erzabt gewählt zu werden.

SALZBURG. Nachdem festgestanden war, dass er von seinen Mitbrüdern zum neuen Erzabt gewählt wurde, war sein erster Gedanke "Ja; nein, soll ich die Wahl annehmen?" Der neu gewählte Erzabt wird in der Folge recht schnell gefragt - ähnlich wie beim Konklave und dem Papst -, ob er die Wahl annehmen wolle. Zu diesem Zeitpunkt hat sich bei Erzabt Jakob Auer das "Ja" bereits klar durchgesetzt, obwohl es für ihn persönlich überraschend war.

"Ich habe nicht damit gerechnet. Im Vorfeld hat es natürlich Gespräche gegeben, wie man sich die Zukunft des Klosters vorstellt, aber da habe ich meinen Namen nicht explizit eingebracht",

so der 33-Jährige, der einer der jüngsten Erzäbte der jüngsten Zeit ist. Er ist der Nachfolger von Korbinian Birnbacher, der 2013 zum Erzabt von St. Peter gewählt wurde und gilt als 88. Nachfolger des heiligen Rupert (89. Abt, 7. Erzabt von St. Peter). Erzbischof Franz Lackner freute sich über die Wahl von Jakob Auer zum neuen Erzabt, denn mit ihm bekommt die Kirche in Salzburg ein 

"neues, freundliches, junges Gesicht. Als Erzbischof freue ich mich, dass dieser Ursprungsort unseres Glaubens in der Erzdiözese einen neuen Hüter bekommt.“

In den vergangenen Jahren ist im Durchschnitt alle eineinhalb Jahre ein neuer Mitbruder ins Kloster eingetreten, bevor der heutige 33-Jährige 2013 nach St. Peter kam, gab es zehn Jahre lang keinen Eintritt.  | Foto: Schrofner
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Mit 22 Jahren ins Kloster eingetreten

In der Gemeinde Elsbethen aufgewachsen, lernte er früh das Klosterleben der Ordensschwestern im Schloss Goldenstein kennen. Gemeinsam mit seiner Familie, die von seiner Wahl zum Erzabt überrascht und überwältigt war, besuchte er dort die Gottesdienste. Im Laufe der Zeit fragte sich Erzabt Jakob, der mit bürgerlichem Namen Florian Auer heißt, ob so ein Klosterleben etwas für ihn ist.

"Diese Frage hat mich beschäftigt, genauso wie jene, wie ich mein zukünftiges Leben gestalte. Ich wollte diese Lebensform im Kloster ausprobieren und bin mit 22 Jahren in die Erzabtei St. Peter eingetreten",

blickt er auf die damalige Zeit zurück. Bereits nach kurzer Zeit merkte er, er hat die richtige Entscheidung getroffen, studierte dann Theologie - auch ein Jahr in Rom - und legte 2018 die ewigen Gelübde ab und wurde am Ende Juni 2022 zum Priester geweiht. Seit Anfang April 2024 war Erzabt Jakob Prior, der Stellvertreter des Erzabtes. Deshalb sind ihm viele Aufgaben, die nun auf ihn zukommen, nicht fremd. Auch könnte er nun in den Räumlichkeiten des Erzabtes wohnen, doch der 33-Jährige zieht es vor, weiter bei seinen Mitbrüdern zu bleiben. Im Kloster St. Peter herrscht ein großes Gemeinschaftsgefühl, und das lebt auch der neue Erzabt Jakob vor.

In St. Peter leben derzeit 24 Mönche, die nach der Regel des heiligen Benedikt leben. Sie engagieren sich in den verschiedensten Lebensbereichen, vor allem aber in der Seelsorge in der Stadt Salzburg und den inkorporierten Pfarren. | Foto: Schrofner
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Erzabt nimmt sich viel Zeit für seine Mitmenschen

Der Salzburger ist nun für rund 80 Mitarbeiter, acht Betriebe (Land- und Forstwirtschaft, Weinbau, Stiftsmühle, Gärtnerei Aiglhof, Klosterbäckerei, Verlag, Klosterladen, Gastronomie) und seine 23 Mitbrüder im Kloster zuständig. Ein großes Aufgabengebiet, er repräsentiert St. Peter auch nach außen. Die ersten Wochen im Amt waren geprägt von vielen Terminen, da musste auch schon einmal eines der vier Gebete ausfallen, weil es sich nicht anders einrichten ließ. Gewählt ist Erzabt Jakob nun für die nächsten zwölf Jahre, 2037 kann er sich aber zur Wiederwahl stellen. Er gilt als eher ruhig und zurückgezogen, aber doch auch kontaktfreudig, nimmt sich viel Zeit für seine Mitmenschen. Bei der langen Nacht der Kirchen verteilte der neue Erzabt Eis und in seiner Funktion als Prior half er auch des Öfteren im Klosterladen aus und nahm sich viel Zeit für die zahlreichen Fragen der Kunden.

Erzabt Korbinian Birnbacher mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (im Juni 2022). Er war von 2013 bis 2025 Erzabt von St. Peter und Erzabt Jakobs Vorgänger. | Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
  • Erzabt Korbinian Birnbacher mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (im Juni 2022). Er war von 2013 bis 2025 Erzabt von St. Peter und Erzabt Jakobs Vorgänger.
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Erfreut über den neuen Papst Leo XIV.

Zeitlich überschnitt sich seine Abtsbenediktion mit dem Tod von Papst Franziskus. Das Konklave und die Wahl des neuen Papstes verfolgte er genau. Gekannt hat er Kardinal Prevost, nun Papst Leo XIV., vorher nicht und war von seiner Wahl persönlich überrascht. Dass er einen lateinamerikanischen Hintergrund hat und ein Ordensmann ist, freut Erzabt Jakob:

"Er denkt gemeinschaftlich, ist ein Augustiner. Für mich ist die Namensgebung mit Leo auch eine große Botschaft, auf diesen Namen wäre ich nie gekommen."

Benediktinerorden in St. Peter:

In St. Peter leben derzeit 24 Mönche, die nach der Regel des heiligen Benedikt leben. Sie engagieren sich in den verschiedensten Lebensbereichen, vor allem aber in der Seelsorge in der Stadt Salzburg und den inkorporierten Pfarren. Der älteste ist 86 Jahre alt, der jüngste 27 Jahre. Für Erzabt Jakob ist es wichtig, dass alle Generationen vertreten sind. In den vergangenen Jahren ist im Durchschnitt alle eineinhalb Jahre ein neuer Mitbruder ins Kloster eingetreten, bevor der 33-Jährige 2013 nach St. Peter kam, gab es zehn Jahre lang keinen Eintritt. Die Benediktiner binden sich eng an einen Ort:

"Gott ruft uns an diesen einen Ort, um diesen mit den Menschen, die dort leben, zu gestalten. Es ist eine Form von geistlichem Zentrum, das dort gebildet wird. Benediktiner sollen von ihrer Hände Arbeit leben, ihre Lebensgrundlage selbst erwirtschaften",

erklärt Erzabt Jakob. Man will in der Welt einen Raum für Gott offen halten und der Welt auch einen Raum für Gott geben.

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