Frieden und Liebe
Musical "Hair" feierte Premiere in der Felsenreitschule
Mit der Neuinszenierung des Kultmusicals "Hair" setzten das Salzburger Landestheater und Regisseur Andreas Gergen ein lautstarkes Zeichen für die Liebe und die Diversität.
SALZBURG. Die Sehnsucht nach Frieden und nach einer von Liebe geprägten Welt und Gesellschaft – auch heute noch könnte die Kernbotschaft des Musicals "Hair" aus dem Jahr 1968 aktueller nicht sein.
Die aktuelle Relevanz transportieren
Mit seiner Neuinszenierung traf Regisseur Andreas Gergen den Zeitgeist und sorgte bei der Premiere von "Hair" in der Felsenreitschule für Standing Ovations beim Publikum.
Gezeigt wurde kein historisches Zeitdokument – vielmehr standen aktuelle Krisen und Themen im Fokus: Ukraine-Krieg, Klimakrise, Homophobie, aber auch das Auflehnen der Jugend gegen gesellschaftliche Normen und Zwänge. Alles andere wäre für Gergen auch nicht in Frage gekommen. "Ich habe schon viele Inszenierungen von ‚Hair’ gesehen und fand es immer schade, ja fast ärgerlich, wenn man nicht auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen Bezug nimmt. ‚Hair’ ist ein politisches Musical, ich hätte es als Verlust angesehen, unsere aktuellen Krisen und Probleme nicht einzuarbeiten", betont Gergen.
Liebe in all ihren Facetten als zentrale Botschaft
Vor allem aber setzte Gergen ein lautstarkes Zeichen für die Liebe – und zwar die Liebe in all ihren Facetten! Davon zeugte auch das Wort "Love", das als zentrale Botschaft riesengroß auf der Bühne zu sehen war. "Wenn alle das Prinzip der Liebe und des Respekts, der Akzeptanz und des bunten Miteinander befolgen würden, dann wäre unsere Welt ein besserer, friedlicherer Ort", macht Gergen deutlich. Und genau das wurde auf der Bühne auf energiegeladene und eindringliche Weise transportiert.
"Jeder, der für den Friedensgedanken steht, muss sich dafür starkmachen und für den Frieden einstehen. Nicht stillhalten und warten, bis es zu spät ist, sondern das Übel bei der Wurzel packen und lautstark auf Missstände aufmerksam machen. Sonst sind wir nur eine Herde von Lämmern, die still alles hinnimmt und befolgt. Diese Kraft spiegelt sich natürlich auch in der Inszenierung wider und verdeutlicht die Botschaft", so Gergen.
Auch optisch drücken sich die Vielfalt und Buntheit unserer Welt in den Kostümen der Darsteller aus – modisch inspirieren ließen sich die Kostümbildner dabei vom "Burning Man Festival": Kleider, Hosen, Röcke – und das in allen Farben des Regenbogens.
Das Musical "Hair" wird noch bis 20. November in der Felsenreitschule aufgeführt.
Einen Kommentar dazu findet ihr hier:
Ein Interview zum Musical "Hair" mit Andreas Gergen, Nicola Kripylo und Wolfgang Götz könnt ihr hier lesen:
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