Ameisen & Schnecken: Spürnasenecke für den Kindergarten Itzling 2

Mikroskopieren ist spannend: Kleine Spürnasen und Jutta Kodat (Amtsleiterin Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen). | Foto: Stadt Salzburg
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  • Mikroskopieren ist spannend: Kleine Spürnasen und Jutta Kodat (Amtsleiterin Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen).
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Hagenauer: „Die Kleinsten erfahren, wie lustvoll Forschen ist"

SALZBURG. Es ist die mittlerweile fünfte „Spürnasenecke“, die in einem Kindergarten der Stadt Salzburg Mädchen und Buben zum Forschen einlädt: Nach den Kindergärten Maxglan, Aigen, Freiraum Maxglan und Abfalter hat heute Mittwoch, 17. Dezember 2014, Bürgermeister-Stellvertreterin Anja Hagenauer gemeinsam mit Vertretern des Reinhalteverbandes und zwei „Masterminds“ und Experimententwicklern ein weiteres „Mini-Forscherlabor“ im Kindergarten Itzling 2 eröffnet. Bei der „Spürnasenecke“ handelt es sich um ein Konzept zum Forschen und Experimentieren für Kindergartenkinder, es wurde 2010 ins Leben gerufen und ermöglicht derzeit 74 Experimente.

Was verbirgt sich hinter der „Spürnasenecke“?

Kinder sind von Natur aus geborene Forscher. Sie kommen bereits neugierig zur Welt, beobachten ihre Umwelt ganz genau und stellen Fragen wie „Wie kommen die Löcher in den Käse?“ oder „Wie funktioniert eine Batterie?“ Das sind Fragen, die ohne fachlichen Hintergrund nicht leicht zu beantworten sind. Es ist wichtig, dieses natürliche Interesse der Kinder an Naturwissenschaften aufzugreifen und zu fördern. Studien zeigen zudem, dass Kinder, die früh an die Naturwissenschaften herangeführt werden, bereits erstaunliche Erkenntnisse gewinnen und bemerkenswerte Denkstrategien entwickeln können. Auch weiß man, dass im gegenwärtigen Bildungssystem Kinder oft sehr spät mit naturwissenschaftlichen Experimenten in Berührung kommen. Die „Spürnasenecke“ will das ändern und so richtig Lust auf Physik, Chemie, Biologie und Technik machen.

Aha-Erlebnisse mit allen Sinnen – am Beispiel Germteig

Ein Beispiel für einen „Spürnasenecken“-Versuch: In einer bunt bemalten Flasche befindet sich eine Germteig-Mischung. Über den Flaschenhals ist ein Ballon gestülpt, der sich langsam und wie von Geisterhand mit Luft füllt. Kinder beobachten erstaunt, wie das Gesicht, das sie zuvor gemeinsam auf den Ballon gezeichnet haben, plastisch wird. Zum Abschluss des Experiments backen die Kinder und Betreuerinnen aus dem Hefeteig Weckerl. Bei einer gemeinsamen Jause erklärt die Kindergartenpädagogin den vermeintlichen Zauber. Mit allen Sinnen haben die Buben und Mädchen gelernt, was einen Teig luftig macht.

Ohne Leistungsdruck Forschen als etwas Tolles erfahren

„Das Tolle an all dem ist: Forschen im Kindergarten findet außerhalb des klassischen Schul- und Bildungssystems statt und unterliegt dadurch keinem Leistungs- und Beurteilungsdruck. So wird der Kindergarten ein Ort früher und spielerischer Bildung, wo Mädchen und Buben aus eigenem Antrieb heraus lernen“, freut sich Bürgermeister-Stellvertreterin Anja Hagenauer, zuständig für die städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen. Selbständiges Experimentieren ist bei Kindern mit starken Emotionen verbunden, was Erkenntnissen der Neurobiologie zufolge zu nachhaltigen Lernerfolgen führt. „Besonders gut gefällt mir, dass alle Kinder miteinander, egal aus welchem Elternhaus sie kommen und egal, welchen Bildungshintergrund sie haben, von diesen Stationen profitieren und erfahren, wie lustvoll Forschen ist“, erklärt Hagenauer.

Solch früh erworbenes Alltagswissen lässt diverse „Berührungsängste“ mit den Naturwissenschaften gar nicht erst entstehen und kann somit auch den schulischen Bildungserfolg und die spätere Berufswahl beeinflussen. Darüber hinaus bietet eine frühe technische Bildung schon den Kleinsten Orientierung in einer immer komplexer werdenden, hochtechnisierten Welt.

Wer macht die Spürnasenecke?

Bernadette Unger, Konrad Steiner und Gunther Seidl („Spürnasenteam“) stellen als „Masterminds“ im Hintergrund die Experimente für die Kleinen zusammen, bewerten den didaktischen Nutzen, erproben die praktische Durchführbarkeit, verbessern die Handhabung, suchen mit den PädagogInnen die optimalen Möbel aus, bauen das gesamte Set auf und machen vor Ort die Einschulung.

Entwickelt hat die „Spürnasenecke“ die Grödiger Medizintechnik-Firma Tecan. Um ein möglichst spannendes Umfeld für die Forschungslust der Kinder und ein wertiges, praktisches Arbeitsumfeld für die Pädagoginnen zu schaffen, sind weitere Partner ins Boot geholt worden.
Mittlerweile haben verschiedene Sponsoren 22 Kindergärten in Österreich und in der Schweiz mit einer „Spürnasenecke“ ausgestattet, eine pädagogisch-didaktische Einschulung für die Betreuerinnen erfolgt über das Zentrum für Kindergartenpädagogik (ZEKIP) - und dann können die Kleinen auch schon loslegen und nach Herzenslust forschen und experimentieren.

Die „Spürnasenecke“ bietet den Vorteil, alle Materialien und Experiment-Beschreibungen kompakt an einem Platz beisammen zu haben und ohne lange Vorbereitungszeit gleich mit dem Experimentieren starten zu können. Für viele Versuche reichen billige Haushaltsmaterialien, aber dank der Sponsoren können die Kinder auch mit teilweise teuren Forscher-Utensilien wie Mikroskopen, Lupen oder Terrarien arbeiten.

Seit Mitte 2013 stellt die Fachhochschule für Holztechnologie und Holzbau in Kuchl eigens entwickelte „Spürnasenmöbel“ zur Verfügung, flexibel einsetzbar und den speziellen ergonomischen Bedürfnissen der Vorschulkinder angepasst. „Man zieht ein Wagerl raus, und schon können die Mädchen und Buben mit dem Forschen loslegen. Die Kosten für diese funktionalen Möbel zahlt die Stadt Salzburg“, erklärt Bürgermeister-Stellvertreterin Hagenauer.

Mikroskopieren ist spannend: Kleine Spürnasen und Jutta Kodat (Amtsleiterin Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen). | Foto: Stadt Salzburg
Heute bei der Eröffnung: Bürgermeister-Stellvertreterin Anja Hagenauer mit Mini-ForscherInnen (vorne), Josef Pultar, Günter Matousch (beide RHV), Chemiker Gunther Seidl und Kindergartenleiterin Silvia Ster (2.Reihe v. l.). | Foto: Stadt Salzburg
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