Frau im Fokus
"Der Stau für den Obus gehört weg"

Carina Ortner mit ihrem "Dienstfahrzeug".  | Foto: Salzburg AG/Thomas Feichtinger
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Die gebürtige Salzburgerin Carina Ortner beweist, wie eine Frau gekonnt mit einem 18-Meter-Obus rangiert.

SALZBURG. "Wir sind mittlerweile mehr Frauen als damals, als ich anfing", sagt Carina Ortner über den Beruf als Obus-Fahrerin, der zwar nicht mehr ganz so stark männlich geprägt ist, aber: "Wir Frauen sind immer noch unterbesetzt." Dabei ist das Berufsbild des Obus-Fahrers für beide Geschlechter gleichwertig.

"Es ist ein Beruf, den man als Frau ausüben kann.

Dabei ist es schon etwas Besonderes, einen 18 Meter langen Obus zu fahren. Das ist nichts Alltägliches." Die Salzburgerin kam durch Zufall zum Beruf des Obusfahrens.

"Busfahren ist mal was anderes",

dachte sich Ortner und bewarb sich spontan für die ausgeschriebene Stelle. "Ich habe mir gedacht, das sei einfach, aber es stellte sich heraus, dass es eine Herausforderung ist. Nach den Fahrstunden und der Fahrprüfung nach etwa acht Wochen sitzt man hinter dem Steuer und muss während des Fahrens auch auf die Oberleitung schauen", so die junge Mutter. In den acht Jahren, in denen Ortner bei der Salzburg AG tätig ist, verbrachte sie das erste Jahr als sogenannte "Springerin", wo man quer alle Linien fährt. 

Flexibel oder feste Routen

Einige Kollegen Ortners bevorzugen das "Springer"-Leben so sehr, dass sie sich fest dafür einteilen lassen. Das bringt Abwechslung und auch Überraschungen mit sich, denn für die geplanten Diensttage erfährt man erst etwa zwei Tage vorher, welche Linie man zu welcher Zeit fährt. Carina Ortner mag es jedoch lieber strukturierter. Ihr Turnusplan sieht fixe Linien vor. Im Monatsplan steht genau, wann sie welche Linie fährt. Derzeit ist Ortner allerdings in Teilzeit, weil sie sich ihrer Familie widmet. 

Busfahren in Zeiten von Corona

Die derzeitige Corona-Situation zeigt sich auch in einem veränderten Berufsalltag der Fahrerin. Der habe sich "stark verändert" – seit längerer Zeit ist im Bus kein Ticketverkauf mehr möglich. Vorne ist der Einstieg in den Obus gesperrt und auch die erste Reihe hinter dem Fahrer ist mit Bändern abgesperrt. "Man hat derzeit keinen Kontakt zum Kunden. Ein Stück weit vermisse ich das", sagt Ortner, die sich sonst vor allem über die älteren Fahrgäste freute, die zu ihr vorkamen und sich bedankten. Jedoch habe Corona auch eine gute Seite. "Das Fahren ist derzeit entspannter. Es ist was ganz anderes. Das ist Wahnsinn, das hab ich noch nie erlebt." Ortner meint dies im positiven Sinne. Kaum Autos, wenig Verkehr – eine beinahe menschenleere Stadt, so hat sie Salzburg noch nie gesehen. Schließlich sitzt die Obus-Fahrerin ganz vorne und kann durch das Panoramafenster alles sehen. Der Anblick gefällt ihr annähernd so gut wie der Sonnenaufgang beim Untersberg, den sie bei der Fahrt mit ihrer Lieblingslinie 5 bewundern kann. "Die Obuslinie 5 ist meine Lieblingslinie, allein schon wegen des Panoramas."

Berufsfeld im Wandel der Zeit

Nicht nur das Berufsbild des Obus-Fahrers hat sich im Laufe der Jahre geändert. Auch das Verhalten der Gäste. "Was mir auffällt, ist, dass der Respekt der jungen Leute zurückgeht und der Respekt unter den Fahrgästen", so Ortner, die ja das Verhalten im Bus mitbekommt und geschult wird, wie man mit solchen Situationen umgeht. "Es ist manchmal eh nur eine Haltestelle, dann ist wieder Ruhe", sagt sie.

Auf Salzburgs Öffis setzen

Es sind oft nur ein paar Minuten, in denen der Bus in der Wende steht. Ortner nutzt dies, um sich die Beine zu vertreten. Als Obusfahrerin sitzt sie die meiste Zeit des Tages, deshalb setzt sie auf Bewegung: wandern, klettern, reiten, Hauptsache Bewegung. Denn Stillstand kann nerven. "Der Stau für den Bus gehört weg", sagt Ortner, die der Meinung ist, dass man durchgehende Busspuren in der Stadt brauche. Das würde auch einen Anreiz schaffen, einzusteigen, schließlich "kommt man mit dem Bus einfacher als mit dem Auto in die Altstadt."

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