Caligula
Die Rückkehr des tyrannischen Kaisers
Standing Ovations für Ben Beckers Darstellung in "Caligula" am Salzburger Landestheater.
SALZBURG (sm). Über 10.000 Besucher strömten bereits letztes Jahr in die Aufführung "Caligula" mit dem Schauspieler Ben Becker. An drei Abenden wurde das Stück am Wochenende erneut auf die Bühne des Landestheaters gebracht. Mit einer kleinen Änderung: Komi Mizrajim Togbonou übernahm die Rolle des Helicon.
Caligula beruht auf einer wahren Begebenheit
Die Geschichte ist simpel. Kaiser Caligula, einst gefeierter Herrscher in Rom, stürzt in tiefe Verzweiflung, als seine Geliebte – seine Schwester Drusilla – stirbt. Fortan verfällt er dem Wahnsinn und herrscht mit willkürlicher Brutalität. Ben Becker liefert in der Rolle ein Paradebeispiel an subtiler Gefährlichkeit und spürbarer Präsenz. Wenn er unbemerkt und mitten im Publikum auftaucht und ruft "Es riecht nach den Toten", schlägt das Herz einen Takt schneller. Das Bühnenbild ist ebenso simpel wie effektiv. Eine düstere Videosequenz des Mirabellgartens stimmt auf die kommenden eineinhalb Stunden ein. Die Inszenierung von John von Düffel und Marike Moiteaux setzt auf die Kraft von Albert Camus' Texten, die mehr denn je mit brisanter Aktualität interpretiert werden können und die Frage des Erduldens seitens der Bevölkerung gegenüber der Tyrannei aufwerfen.
Letzte Möglichkeit Ben Becker als Caligula zu sehen
Das Landestheater hat noch zwei Zusatzvorstellungen im April nächsten Jahres geplant. Ostersonntag und Ostermontag besteht die Möglichkeit, den gewalttätigen Herrscher auf dem Weg zu seinem Untergang zu begleiten.
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