Sparen bei den Kleinen
Diskussion um Warmwasser in Kindergärten und Schulen

In der Stadt Salzburg wurde gestern über die Warmwasserversorgung der Kindergärten und Schulen diskutiert. | Foto: Pixabay
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Derzeit gibt es in der Stadt Salzburg eine intensive Diskussion rund ums Energiesparen. Auch das teilweise Abdrehen des Warmwassers in Kindergärten und Schulen war im Gespräch. Bernhard Auinger, Harald Preuner und Martina Berthold meldeten sich zu Wort.

SALZBURG. Auf Wunsch der Bauabteilung hat das städtische Schulamt geprüft, ob und wo man in den Kindergärten und Schulen der Stadt Salzburg die Warmwasserversorgung stilllegen könnte, um Energie zu sparen. Bürgermeister Harald Preuner und sein Stellvertreter  Bernhard Auinger übten Kritik. Auf Anfrage der RegionalMedien Salzburg erklärte Stadträtin Martina Berthold die Situation. Nach der gestrigen Sitzung des Stadtratskollegiums scheint der Vorschlag nun aber bereits vom Tisch zu sein.

Kindern das Warmwasser abdrehen

Nachdem in den letzten Tagen bekannt wurde, dass die von Stadträtin Martina Berthold geleitete Bauabteilung das Schulamt ersucht hatte, bis 14. Oktober zu prüfen, in welchen Bereichen in Kindergärten und Schulen die Warmwasserversorgung unbedingt notwendig sei, hagelt es nun Kritik von dem für die Bildungsinstitutionen verantwortlichen Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger.

„Das städtische Schulamt hat bereits im September darauf hingewiesen, dass wir gerade im Kindergarten- und Schulbereich in vielen Bereichen dringend warmes Wasser benötigen. Ein bedingungsloses Abdrehen des Warmwassers ist definitiv nicht vorstellbar“, so Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger

Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) hat kein Verständnis, dass man bei den Sparmaßnahmen gleich bei den Kindern und Jugendlichen Anfangen will. | Foto: Neumayr
  • Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) hat kein Verständnis, dass man bei den Sparmaßnahmen gleich bei den Kindern und Jugendlichen Anfangen will.
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Kritik

Bernhard Auinger zeigt Verständnis für die Tendenz, jetzt nach sinnvollen Möglichkeiten zur Energieeinsparung zu suchen. Dass man in diesem Fall aber gerade bei den Kindern und Jugendlichen sparen will, dafür fehle ihm jedoch das Verständnis, so Auinger. Er plane daher, die Maßnahmen mit Baustadträtin Martina Berthold zu diskutieren.

Warmwasser wird benötigt

Laut dem städtischen Schulamt wird Warmwasser in verschiedensten Bereichen in den Schulen und Kindergärten unbedingt benötigt. Dazu gehören die Wickelbereiche und Brausen in den Kindergärten sowie auch die Küchen beim Hygiene-Waschbecken. Auch Sonderschulen und Schulen mit Inklusion, die sich um teils schwer beeinträchtigte Kinder kümmern, brächten definitiv Warmwasser. 

„Wir haben uns im Austausch mit den Schuldirektor:innen mit dem Thema Energiesparen an Schulen beschäftigt. Die Direktor:innen sind bereit, einen Beitrag zum Energiesparen zu liefern und haben auch entsprechende Vorschläge geliefert, die fristgerecht am 14. Oktober an die zuständige Bauabteilung übermittelt werden. Ich gehe davon aus, dass die gemeldeten Warmwasser-Erfordernisse dann auch so berücksichtigt werden." 
Bernhard Auinger, Bürgermeister-Stellvertreter (SPÖ)

Bürgermeister will übernehmen

Auch Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) meldete sich noch am Montag zu dem Thema kritisch zu Wort und setzte es auf die Tagesordnung des gestrigen Stadtratskollegiums. 

„Wir werden natürlich alles daransetzen, die Bundesvorgabe der elfprozentigen Einsparung umzusetzen. Wir werden aber sicherlich nicht das Warmwasser zum Nachteil der Kinder und des Personals abdrehen. Die scheidende Stadträtin hat den Auftrag bekommen, andere Einsparungspotenziale auf den Tisch zu legen.“
Harald Preuner, Bürgermeister von Salzburg

Weiters will sich Harald Preuner nun auch selbst aktiv bei der Suche nach möglichen Energiesparmaßnahmen beteiligen. „Wir werden nach Lösungen suchen und mit Sicherheit geeignetere Einsparungspotentiale für die Stadt finden," so der Salzburger Bürgermeister.

Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) will jetzt bei der Suche nach möglichen Energiespaßnahmen stärker mitwirken. | Foto: Lisa Gold
  • Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) will jetzt bei der Suche nach möglichen Energiespaßnahmen stärker mitwirken.
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Baustadträtin klärt die Vorwürfe

Auf Anfrage der RegionalMedien Salzburg erklärte Baustadträtin Martina Berthold (Grüne) die Vorgangsweise ihres Resorts. Auf ihren Auftrag hin, habe die Energiekoordination der städtischen Bauabteilung im Juli 2022 begonnen, erste Vorschläge zum Energiesparen zu erarbeiten.

"Diese {Vorschläge} wurden in der Sitzung der Stadtregierung am 12. September vorgestellt: Herr Bürgermeister Preuner und alle anderen Stadtregierungsmitglieder haben sich dafür ausgesprochen, an den Vorschlägen weiterzuarbeiten, unter anderem auch an der Reduktion der Warmwasserversorgung in den städtischen Gebäuden.
Daher hat die Bauabteilung ALLE Dienststellen (Bauhof, Sportstätten, Wirtschaftshof, Feuerwehr, Friedhofsverwaltung, Schulamt, …) ersucht, bis 14.10. rückzumelden, wo weiterhin Warmwasser benötigt wird."
Martina Berthold, Baustadträtin

Laut Martina Berthold war es der Plan, dass die Bauabteilung ab 17. Oktober aufbauend auf den Rückmeldungen der Dienststellen (also auch der Schulen und Kindergärten) die Umsetzung angehen. Nachdem nun gestern die Rückmeldungen und Entscheidungen der Schulen eingegangen wären, wurden diese in einer Sitzung der Stadtregierung noch am Nachmittag diskutiert. Letztendlich wurden nun die Kindergärten und Schulen aus den Energiesparmaßnahmen ausgenommen, erklärt Martina Berthold. Generell, so die Baustadträtin, sei das Energiesparpotenzial bei diesen Institutionen bezüglich der Warmwasseraufbereitung nur sehr gering.

Stadträtin Martina Berthold (Grüne) betont, dass man nicht nur das Schulamt sondern alle Dienststellen gebeten habe, offen zu legen, wo bei ihnen Warmwasser eingespart werden könnte.  | Foto: Die Grünen, Anna Pirato
  • Stadträtin Martina Berthold (Grüne) betont, dass man nicht nur das Schulamt sondern alle Dienststellen gebeten habe, offen zu legen, wo bei ihnen Warmwasser eingespart werden könnte.
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"Die Stadt muss Sparmaßnahmen setzen"

Laut der Baustadträtin Martina Berthold muss die Stadt aber definitiv Sparmaßnahmen setzen. Ohne Einsparungen könnte sonst eine Energieknappheit drohen. Diese würde dann zu einer Notsituation mit vielen Problemen für Betriebe und Haushalte führen.

"Aus dem Bund kommt die Vorgabe, mindestens elf Prozent des Energieverbrauches präventiv zu senken. Wir prüfen in der Stadt dahingehend jede Möglichkeit. Das Energieeinsparungsziel zu erreichen, ist eine große Herausforderung, die uns alle fordert", erklärt Martina Berthold.

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