Ein Toter am Untersberg, Sound of Music neu und Mozart als Reiseführer
ORF setzt bei Filmproduktionen auf Salzburgs Kulisse und Geschichte
In den kommenden zwei Jahren stehen beim ORF zwölf große Produktionen auf dem Programm, die in Verbindung mit Salzburg stehen. Eine davon ist der Pausenfilm für das Neujahrskonzert 2016. Dieser wird aus Anlass der 200-jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich eine Art Zeitreise durch die Geschichte und Kultur des Bundeslandes bieten, "Reiseführer" wird niemand Geringerer als W. A. Mozart sein. Das Projekt wird mit 150.000 Euro aus dem "2016-Jubiläumsbudget" des Landes gefördert und "wird mit Sicherheit eine der meistgesehenen Produktionen des ORF" sein, wie Richard Grasl, der kaufmännische Direktor des ORF erklärt. Ausgestrahlt wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker in 90 Ländern.
"The Sound of Music" ganz neu
Ebenfalls für internationales Interesse – allen voran in den USA und in Großbritannien – dürfte das "The Sound of Music"-Remake des Münchner Filmproduzenten Herbert Kloiber sorgen. In einem 100-minütigen Spielfilm wird die Trapp-Story als Rückblende erzählt. Im Mittelpunkt steht die Enkelin von Agathe Trapp, einem der Trapp-Mädchen aus dem Original-Film. Mitte April beginnen die Dreharbeiten, Oscar-Preisträgerin Vanessa Redgrave, Matthew Macfadyen, Cornelius Obonya und Eliza Bennett werden in den Hauptrollen zu sehen sein, Ben Verbong führt Regie. "Wir sind hier als ORF nur Juniorpartner, beteiligen uns aber doch mit einer erheblichen Summe an dem Projekt", meint Grasl dazu.
Die im Vorjahr erstmals im ORF-Hauptabendprogramm ausgestrahlte Musik-Show "Zauberhafte Weihnacht im Land der Stillen Nacht" geht heuer in die zweite Runde, unter anderem mit Schlagerstar Helene Fischer. Die Show des ORF Salzburg war 2015 mit 650.000 Zusehern die erfolgreichste Eigenproduktion des ORF.
Krimi-Pilot aus dem bayerisch-salzburgischen Grenzraum
Neben SOKO Kitzbühel und SOKO Donau will der ORF ein neues Krimiformat lancieren. Der Pilotfilm dazu "Doll und der Tote vom Untersberg" spielt im bayerisch-salzburgischen Grenzgebiet und wird gemeinsam mit dem ZDF produziert. Krimifans dürfen sich außerdem auf den Landkrimi "Drachenjungfrau" mit Manuel Rubey freuen – die Dreharbeiten dazu starten im Juni unter anderem bei den Krimmler Wasserfällen.
Hermann Maier führt durch Salzburger Bergwelt
Des Weiteren auf dem Programm stehen zwei, vielleicht sogar drei Universum-Filme aus Salzburg: Einmal führt Hermann Maier durch die Salzburger Tier- und Bergwelt, einmal steht die "einsame Wildnis" des Lungaus im Zentrum einer Universum-Produktion und wenn alles gut geht, dann spielt auch einmal der Untersberg und seine unzähligen Höhlen eine Hauptrolle in Universum.
Noch einmal zurück zur Kultur bzw. zu den Salzburger Festspielen 2015: Neben dem Pausenfilm des Neujahrskonzertes plant der ORF eine "Fidelio"-Produktion – mit Jonas Kaufmann und Adrianne Pieczonka sowie die Live-Übertragung des Wiener Philharmoniker-Konzerts unter Riccardo Muti.
ZUR SACHE
Knapp 600.000 Euro gibt das Land Salzburg jährlich für Filmförderungen aus. Seit 2002 wurden 121 Filmprojekte gefördert. Das brachte bei durchschnittlich zehn Drehtagen pro Monat eine Wertschöpfung von 28 Millionen Euro vor Ort sowie weltweit 324 Millionen Zuseher. Zu den beliebtesten Drehorten gehören die Stadt Salzburg, St. Gilgen und die Wolfgangsee-Region, Lofer sowie die Burg Mauterndorf im Lungau.
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