Flüchtlinge in Thalgau? – "Sind nicht dagegen"

Das Land Salzburg denkt nun darüber nach, Flüchtlinge in Lagerhallen statt in Zelten unterzubringen. | Foto: Neumayr
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  • Das Land Salzburg denkt nun darüber nach, Flüchtlinge in Lagerhallen statt in Zelten unterzubringen.
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THALGAU (mb). Bis zu 100 Flüchtlinge könnten demnächst in einer Lagerhalle im Thalgauer Industriegebiet untergebracht werden. Vertreter des Landes und der Gemeinde, Mitarbeiter möglicher Betreuungsorganisationen und der Hallenbesitzer haben sich vergangenen Freitag zu einer Besichtigung vor Ort getroffen.

"Bei uns gibt es einen Gemeindebeschluss, der besagt, dass wir gerne Menschen aufnehmen", sagt Thalgaus Bürgermeister Martin Greisberger. Allerdings habe es in seiner Gemeinde bisher keine Möglichkeiten gegeben, Asylwerber unterzubringen. "Wir haben im Gegensatz zu anderen Gemeinden keine leer stehenden Hotels oder ähnliche Einrichtungen", so der Ortschef.

"Wir brauchen mehr Plätze"

Ob eine Lagerhalle überhaupt geeignet sein kann, um Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten, steht bislang noch nicht fest. "Der Status – und vor allem die Tauglichkeit – werden derzeit geprüft", heißt es dazu aus dem Büro der Landesrätin Martina Berthold. Angedacht sind die Unterkünfte als Zwischenlösung für die Sommermonate. "Bislang haben wir kleinere Quartiere angeschaut, aber das reicht nicht mehr", sagt Bertholds Mitarbeiter Philipp Penetzdorfer. "Wir brauchen die Plätze, um unsere Quote zu erfüllen."

Bürgermeister Greisberger sieht eine mögliche Übersiedlung von Asylwerbern aus der Zeltstadt in Salzburg in besagte Lagerhalle grundsätzlich positiv. Allerdings müsste die Qualität der Unterkünfte in der Lagerhalle stimmen, selbst wenn es nur für einen Sommer wäre. "Ich will keine schlechte Nachrede haben. Das muss passen", sagt der Ortschef, der zudem hundertprozentige Rechtssicherheit fordert: "Ich habe elf Jahre Erfahrung und weiß, wie unterschiedlich Juristen Gesetze auslegen."

Ob es rechtlich überhaupt erlaubt ist, in einem Industriegebiet Notunterkünfte zu schaffen, weiß bislang niemand. "Bevor das geklärt ist, kann die Gemeinde absolut nichts tun", sagt Greisberger. Vor der endgültigen Überprüfung könne er daher keine fixe Zusage geben – "aber ich lehne die Idee auch nicht ab". Laut Penetzdorfer soll die Entscheidung, ob die Unterbringung in Thalgau möglich ist, noch diese Woche getroffen werden. "Falls es nach der Überprüfung ein Ok gibt, wollen wir die Halle so schnell wie möglich adaptieren."

Das Land Salzburg denkt nun darüber nach, Flüchtlinge in Lagerhallen statt in Zelten unterzubringen. | Foto: Neumayr
Bürgermeister Martin Greisberger ist bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. | Foto: Neumayr/SB
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