Freiwilligenarbeit in Salzburg
"Großartig, was die Leute täglich leisten"
Gäbe es keine Freiwilligenarbeit mehr, würden viele Dinge wegbrechen, die man für selbstverständlich hält. Ob eine Stunde pro Woche oder nur ein kurzer Einsatz bei einzelnen Projekten: Freiwilligenarbeit kann viel bewirken. Das meint auch Marlies Blaschko. Sie leitet das Freiwilligenzentrum Salzburg und weiß, wie es um die Hilfsbereitschaft der Salzburger und Salzburgerinnen bestellt ist.
SALZBURG. "Die Leute sind gerne für andere da und wollen helfen", sagt Blaschko. Sie ergänzt, dass die Zivilgesellschaft gerade in Krisenzeiten zur Stelle sei. Das habe auch der Ukraine-Krieg deutlich gemacht: "Die Hilfsbereitschaft im Frühling war unglaublich."
Unter den Freiwilligen, die sich engagieren, waren und sind auch viele Studenten und Studentinnen. Deren Handlungsfeld sei laut Blaschko oft in der Lernbegleitung oder Flüchtlingsarbeit zu finden. Jugendliche würden sich mehr in der Arbeit mit Kindern betätigen, während Senioren und Seniorinnen gerne ihre Zeit in eine Freiwilligenarbeit stecken, bei der sie ihre erlernten beruflichen Kenntnisse weitergeben können.
Junge Menschen helfen anders als Ältere
Aber auch die Herangehensweise sei verschieden. Während die Älteren gerne noch das persönliche Gespräch im Freiwilligenzentrum suchen, durchstöbern die Jungen eigenständig die Webseite des FWZ und picken sich die bereits passende Stelle des Engagements heraus.
Und noch einen Unterschied zwischen den Generationen gebe es. So gehe laut Blaschko bei jungen Leuten der Trend hin zu kurzfristigem Engagement, wie etwa ein Nachmittag bei der Caritas. Eine Freiwilligenarbeit, der man sich eine Woche, einen Monat oder ein Jahr widmet. Denn genau das sei es, was die Freiwilligenarbeit im Grunde vom Ehrenamt unterscheidet.
Ehrenamt ist nicht dasselbe wie Freiwilligenarbeit
Die Frage, ob Freiwilligenarbeit dasselbe wie Ehrenamtlichkeit ist, sei nicht leicht zu beantworten, gibt Blaschko zu. "Früher waren an das Ehrenamt Pflichten und Ämter gekoppelt, wie etwa bei der Feuerwehr oder in anderen Vereinen. Oder es geht dem Ehrenamt eine Ausbildung, wie bei der Bergrettung, voraus", erklärt die Leiterin.
"Viele Senioren wollen das Leben mitgestalten, Spaß haben, anderen helfen und zum Gemeinwohl beitragen."
Heute sei Freiwilligenarbeit an ein Projekt geknüpft, das einen Anfang und ein Ende hat und das jedem offensteht.
Arbeitslose Menschen können ebenso freiwillig tätig werden wie Asylwerber. Ein Ausstieg sei jederzeit möglich. Vorkenntnisse brauche man im Grunde nicht, allerdings sehen manche Tätigkeiten entsprechende Fähigkeiten und Kompetenzen vor. Diese kann man im Rahmen der kostenlosen Fortbildungen im Freiwilligenzentrum erwerben.
Ebenfalls stehen Kurse bereit, die einen Mehrwert für das Privatleben bieten, wie "Humor als soziale Kompetenz" oder "Erste Hilfe für die Seele".
"Die Freiwilligenarbeit darf man nicht als gegeben hinnehmen. Man muss sie hegen und pflegen."
Das Schöne an der Freiwilligenarbeit
"Für mich persönlich war das Besondere, dass ich Talente ausleben konnte. Man kann sich durch die Freiwilligenarbeit neu erleben und entfalten und aus seiner Alltagsrolle herausschlüpfen", schwärmt Blaschko und blickt dabei auf ihre Freiwilligenarbeit – ein achtjähriges Entwicklungshilfeprojekt in Nepal – zurück.
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