Kultur in Salzburg
Off-Theater erhält heuer keine Förderung vom Bund
Das Off-Theater im Salzburger Stadtteil Gnigl erhält heuer keine Förderung mehr vom Bund. Als Grund werden vom Fördergeber fehlende Innovation bei der Stückauswahl und Umsetzung angeführt.
SALZBURG. Die Enttäuschung sitzt beim Leiter des Off-Theater, Alex Linse, tief: "Diese Nachricht ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die weiterhin dafür kämpfen, die Kultur am Leben zu erhalten."
"Existenz des Theaters und der Mitarbeiter"
Bei der vom Off-Theater angesuchten Fördersumme handelt es sich um 25.000 Euro. Besonders sauer stößt Linse die Begründung dafür auf. "Diese uns zu verweigern ist eine Sache, aber die Begründung, wir wären 'nicht innovativ genug', ist einfach eine Frechheit in einem Spieljahr, wo jeder schauen muss, dass er/sie halbwegs wirtschaftlich überlebt und womöglich auf Dauer mit einer 50-prozentigen Auslastung kalkulieren muss. Bei uns dürften dann nur noch 44 Menschen im Zuschauerraum sitzen. Immerhin geht es auch um die Gagen von 12 Mitarbeitern", findet der Leiter des Off-Theater deutliche Worte.
Im Off-Theater hätte das erste Stück laut Spielplan 2021 am 29. Jänner Premiere feiern sollen. Eine österreichische Erstaufführung. Im Laufe dieses Jahres sollen zwei Uraufführungen folgen. Zusätzlich zum regulären Spielbetrieb beherbergt das Off-Theater eine eigene Akademie mit dem Fokus auf Theaterarbeit für Jugendliche und bietet zahlreichen Freien-Szene-Gruppen aus dem Land Salzburg und den anderen Bundesländern eine Bühne. "Es geht hier um die Existenz einer etablierten Kulturinstitution und unseren zwölf Mitarbeitern", so Linse.
Er befürchtet zudem, dass das Off-Theater nicht die einzige Kulturinstitution bleiben wird und ortet vor allem für die freie Szene starke kulturpolitische Auswirkungen.
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