Umbau-Landestheater
"Wir müssen den ,Vogel Theater' zum Fliegen bringen"

Ein Ausblick auf die Zukunft des Theaters und Einblick in die derzeitigen Baustelle am Salzburger Landestheater. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, Intendant Carl Philip von Maldeghem und der Kaufmännische Direktor Bernhard Utz luden zum Pressegespräch.

SALZBURG. So hat man das Landestheater noch nie gesehen. Die roten Stühle wurden herausgerissen, es wird geschweißt und geflext. Ein Baugerüst aus Aluleitern erhebt sich in die Höhe. Etage um Etage klettert Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn und der Kaufmännische Direktor Bernhard Utz hinter dem Baumeister Thomas Zopf die Stufen empor, bis sie unter dem Kuppelgewölbe stehen.

Thomas Zopf, Heinrich Schellhorn und Bernhard Utz unter dem Deckengewölbe im Salzburger Landestheater.  | Foto: Anna-Maria Löffelberger
  • Thomas Zopf, Heinrich Schellhorn und Bernhard Utz unter dem Deckengewölbe im Salzburger Landestheater.
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Grelle Neonlampen erleuchten die Ecken, die Theaterdecke so nah, dass man sie mühelos berühren kann. Ringsherum arbeiten die Restauratoren an der Verschönerung der freigelegten Goldstuckaturen aus dem Jahr 1893, die man in den 1930er Jahren grau übermalte.

Mit dem Pinsel wird das Blattgold auf den Stuck an der Decke aufgeklopft. | Foto: sm
  • Mit dem Pinsel wird das Blattgold auf den Stuck an der Decke aufgeklopft.
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Eine der Vergolderinnen drückt das dünne Blatt Papier mit dem Blattgold an den Stuck an der Decke und klopft es mit dem dafür vorgesehen Pinsel fest. Feinste Partikel des goldenen Metalls rieseln herab und segeln zu Boden.

Baumeister Thomas Zopf leitete schon viele Baustellen. Große Krankenhäuser, aber auch kleine Einfamilienhäuser waren seine Aufgabe. | Foto: sm
  • Baumeister Thomas Zopf leitete schon viele Baustellen. Große Krankenhäuser, aber auch kleine Einfamilienhäuser waren seine Aufgabe.
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 "Das ist alles Fachpersonal, das ihr Handwerk versteht", erklärt Zopf. Mit seiner "Architekturwerkstatt Zopf" sei er große und außergewöhnliche Baustellen wie diese im Landestheater gewohnt.

Kein knarzender Balkon im Salzburger Landestheater mehr

Eine Etage weiter darunter zeigt Knopf den neuen Balkonaufbau, der montiert wurde und eine große Verbesserung mit sich brachte. Hatte der "alte" knarzende Balkon doch so manchen Monolog des Faust gestört.

Blick vom Baugerüst in das Landestheater. Rechts der neu montierte Balkon. Die Sanierungsarbeiten sollen noch bis Oktober dieses Jahres andauern. | Foto: sm
  • Blick vom Baugerüst in das Landestheater. Rechts der neu montierte Balkon. Die Sanierungsarbeiten sollen noch bis Oktober dieses Jahres andauern.
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"Er knarzt nicht mehr", stellt Utz zufrieden fest. Im Gespräch erklärt er die weiteren Neuheiten im Theater. Der Sitzkomfort sei verbessert, die Beinfreiheit überall gleich. "Ich freue mich darauf, dass das Publikum im Herbst auf bequemen Sesseln die Darbietungen auf einer technisch am neuesten Stand befindlichen Bühne genießen kann", wirft Schellhorn ein.

Schellhorn lässt sich von Baumeister Zopf die Baustelle erklären.  | Foto: sm
  • Schellhorn lässt sich von Baumeister Zopf die Baustelle erklären.
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Auch die alten Hanfseile gehören der Vergangenheit an, die Obermaschinerie in der Bühnentechnik ist erneuert — eine moderne Medientechnik installiert. 3-D-Animationen im Sound sind hier in Zukunft möglich. 
Die Arbeiten im Zuschauerraum und im Bühnenbereich sind mittlerweile weit fortgeschritten. In den nächsten Wochen werden Teppiche verlegt und die Aufräumarbeiten gestartet. Aber auch inhaltlich geht das Theater neue Wege.

Neue Stücke auf die Theater-Bühne bringen

"Wir müssen den ,Vogel Theater' zum Fliegen bringen", sagt Intendant Carl Philip von Maldeghem, der in Zukunft neue Stücke zur Uraufführung bringen will.

Noch ist die Bühne des Salzburger Landestheaters verhüllt.  | Foto: sm
  • Noch ist die Bühne des Salzburger Landestheaters verhüllt.
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Mit dem Theater möchte er die Entwicklung junger Künstler fördern und den Prozess des Schreibens begleiten. Ebenfalls will man die Stadt-Land-Abgrenzung aufbrechen und Produktionen auf das Land bringen.

Verlängerung für den Intendanten 

Als Carl Philip von Maldeghem die Stelle des Intendanten am Salzburger Landestheater antrat, ging es darum das "verlorene Publikum" zurückzuholen.

Carl Philip von Maldeghem ist der Intendant des Salzburger Landestheaters. "Gerade in einer Gesellschaft, die in den Herausforderungen der Pandemie gefährliche Polarisierungen erfahren hat, ist Theater als Instrument der ästhetischen und kulturellen Bildung sowie als Ort, der Menschen im gemeinsamen Erleben und real miteinander verbindet, wichtiger denn je." | Foto: sm
  • Carl Philip von Maldeghem ist der Intendant des Salzburger Landestheaters. "Gerade in einer Gesellschaft, die in den Herausforderungen der Pandemie gefährliche Polarisierungen erfahren hat, ist Theater als Instrument der ästhetischen und kulturellen Bildung sowie als Ort, der Menschen im gemeinsamen Erleben und real miteinander verbindet, wichtiger denn je."
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Unter Vorsitz von Landesthaupstmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn sprach sich der Theaterausschuss für eine Vertragsverlängerung über weitere fünf Jahre von Maldeghem aus. "Es herrschte eine klare Meinung im Theaterausschuss. Wir wollen den Weg gemeinsam weitergehen", so Schellhorn.

Die Restauratorin bei der Arbeit. | Foto: sm

Seit Mai 2022 werden Renovierungsarbeiten im Theater durchgeführt. Die Kosten belaufen sich auf 13,6 Millionen Euro, die von Land und Stadt Salzburg zur Verfügung gestellt werden.

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Die Arbeit an der Decke des Salzburger Landestheaters. | Foto: sm
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