Grüne Handschrift ist Voraussetzung

Die Halleinerin Kimbie Humer-Vogl freut sich auf die Politik und darauf, ihre Vorstellungen umzusetzen.
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  • Die Halleinerin Kimbie Humer-Vogl freut sich auf die Politik und darauf, ihre Vorstellungen umzusetzen.
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HALLEIN (rik). Als Psychologin hat sie seit 20 Jahren Erfahrung im Sozialwesen gesammelt. Diese will sie nun in der Politik als Landtagsabgeordnete sowie Sozial- und Behindertensprecherin einbringen.

BEZIRKSBLATT: Hat die Landtagswahl die Grünen zu früh getroffen?
KIMBIE HUMER-VOGL:
Nein, nicht zu früh, aber unser lokales Programm muss erst noch regional angepasst werden. Es ist natürlich jetzt sehr spannend, aber auch sehr fordernd. Ich nehme derzeit sehr viele Termine mit den verschiedensten Leuten wahr, die wichtig für meine Arbeiten sind, einfach um sicher zu gehen, dass wir nicht irgend etwas vergessen.

Welchen Bereichen werden Sie sich im Landtag widmen?
HUMER-VOGL:
Für mich ist das in erster Linie die Behindertenpolitik und der psychosoziale Bereich, denn da war ich in den vergangenen 20 Jahren beruflich tätig. Ich bin dort sehr gut vernetzt und weiß darum, was es gibt und was nicht. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass man Dinge verändern kann. So gesehen, ist die Politik für mich die logische Konsequenz.

Sie wollten ohnehin in die Politik?
HUMER-VOGL:
Als es geheißen hat, es gibt Neuwahlen, habe ich mich sofort positioniert und gesagt, das möchte ich machen. Untypisch für eine Frau vielleicht, dass ich mich gleich an die vorderste Stelle manövriert habe. Aber ich bin über die Entscheidung sehr glücklich.

Wie laufen momentan die Koalitionsverhandlungen?
HUMER-VOGL:
Es läuft sehr positiv, sehr konstruktiv und wir sind alle sehr zufrieden.

Wie kommen Sie denn mit den Positionen des Teams Stronach zurande? Gibt es da nicht doch sehr unterschiedliche Auffassungen?
HUMER-VOGL:
Inhaltlich kann ich keine Auskunft geben, während der Verhandlungen haben wir Stillschweigen vereinbart. Ich orte jedenfalls bei allen Beteiligten den Wunsch, sich um ein gemeinsames Regierungsprogramm zu bemühen.

Fehlt den Grünen der Wille zur Machtausübung, weil sie das SPÖ-Angebot, Landeshauptfrau Astrid Rössler, nicht angenommen haben. Stimmt das?
HUMER-VOGL:
Das Angebot stand einmal im Raum, aber nie so richtig konkret. Grüne Politik ist grundsätzlich anders, sicher nicht machtorientiert. Macht wollen wir in dem Sinn, dass wir mitgestalten und zeigen, was wir können, bzw. umsetzen, was für uns erstrebenswert ist. Das hängt sich nicht an Posten auf, schon gar nicht am Posten der Landeshauptfrau.
Aber ist Chefin zu sein und die Linie vorzugeben, nicht besser?
HUMER-VOGL:
Das ist nicht unser Motto. Jetzt ist vermutlich auch nicht der richtige Zeitpunkt. Man muss bedenken, dass wir nur Erfahrung in der Oppositionspolitik haben. Auch alle Strukturen, die man zum regieren braucht, müssen erst geschaffen werden. Unser Ziel war es vor allem, in die Regierung zu kommen. Wir haben zwar die Wahlen gewonnen, sind aber nur die drittstärkste Partei. Die Option LHF Rössler wurde bei uns nie ernsthaft diskutiert. Sie ist eher plötzlich durch die Medien gegeistert.

Wie wird sich ihr Regierungsteam nun zusammenstellen?
HUMER-VOGL:
Momentan werden die Themen verhandelt, erst dann geht es um Personen. Ich kann nur sicher sagen, dass ich kein Ressort übernehme. Mein nächster Schritt ist die Landtagsarbeit und ich möchte gerne Sozial- und Behindertensprecherin der Grünen werden.

Was soll als Ziel nach fünf Jahren Landtagsarbeit herausgekommen sein?
HUMER-VOGL:
Politisch habe ich ganz konkrete Vorstellungen davon, was sich geändert haben müsste in der Soziallandschaft. Gerade im Behinderten- und im Psychosozialen Bereich stehen wir vor einem Paradigmenwechsel, es geht hin zu mehr Selbstbestimmung. Man hört auf, in Einrichtungen zu denken, sondern denkt personenzentriert. Diesen Prozess mit möglichst viel guten Inputs zu begleiten, ist mir sehr wichtig. Ich bin sehr gut vernetzt und ich bin mir sicher, dass ich gemeinsam mit den Verantwortlichen sehr viel in die Wege leiten kann.
Und persönlich ist für mich das Ziel, dass erstens dieses Experiment gelingt, Berufstätigkeit, Familie und Kinder zu vereinbaren und natürlich auch, dass es mir Spaß macht. Und es wäre mir auch sehr wichtig, dass die Flamme der Begeisterung auch nach fünf Jahren im Landtag noch weiter so brennt, wie jetzt.

Was wird sich in Bezug auf die 380 kV-Leitung mit den Grünen in der Landesregierung ändern in Salzburg?
HUMER-VOGL:
Mein persönlicher Wunsch ist, dass die 380 kV-Leitung, so wie sie jetzt diskutiert wird, natürlich nicht kommt. Wir haben uns immer sehr klar dagegen ausgesprochen und daran halten wir auch jetzt fest. Klar ist: Verkaufen werden wir uns nicht an die ÖVP. Wenn das Regierungsprogramm nicht die Grüne Handschrift trägt, die wir haben wollen, dann wird es nicht zustande kommen.

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