Interview Holger Förster
In Bewegung kommen und die Stadt Salzburg erlaufen

Täglich 15 bis 20 Minuten moderate sportliche Belastung empfiehlt der Sportarzt Holger Förster. Dass Laufen das Wohlbefinden steigern kann, wissen auch die Teilnehmer der Lauffestspiele – wie hier im Bild vom Junior-Marathon vergangenes Jahr. Heuer finden die Lauffestspiele von 9.–15. Mai 2022 statt. | Foto: Lauffestspiele/Salzburg Cityguide
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  • Täglich 15 bis 20 Minuten moderate sportliche Belastung empfiehlt der Sportarzt Holger Förster. Dass Laufen das Wohlbefinden steigern kann, wissen auch die Teilnehmer der Lauffestspiele – wie hier im Bild vom Junior-Marathon vergangenes Jahr. Heuer finden die Lauffestspiele von 9.–15. Mai 2022 statt.
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15–20 Minuten sportliche Belastung pro Tag empfiehlt der Salzburger Sportmediziner Holger Förster, der selbst leidenschaftlicher Läufer ist. Die BezirksBlätter sprachen mit ihm über das Laufen, für wen die Sportart geeignet ist und was dabei im Körper passiert.

SALZBURG. Die Schuhe schnüren, im gemütlichen Laufschritt entlang der Salzach unterwegs die Gedanken treiben lassen. Dieses Bild haben viele im Kopf, wenn sie an das Laufen denken. "Die Monotonie der automatisierten Bewegungsabfolge und die Reize der Umgebung wirken wie ein mentales Training", so der in Salzburg lebende Sportarzt Holger Förster. Er läuft wettkampfmäßig seit über 40 Jahren, hauptsächlich Mittelstrecken auf der Bahn, ist Landesmeister und österreichischer Meister bei den Senioren.

Herr Förster, was ist das Tolle am Laufen, für Sie persönlich und aus der Sicht des Arztes?
Förster:
Laufen ist Ausgleich zur Arbeit – für die psychische Gesundheit, eine Art meditatives Training. Medizinisch ist Laufen als Ausdauersport eine Prophylaxe bzw. Therapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes Typ 2, Osteoporose, aber eben auch bei psychischen Erkrankungen.

Kann jeder Mensch mit dem Laufen anfangen oder gibt es Einschränkungen?
Förster:
Bei Übergewicht ist Laufen natürlich nicht der Einsteigersport, da die Gelenke zu viel beansprucht werden – ansonsten jede und jeder, aber gezielt mit Programm. Am besten mit Coach/Trainer, um nicht durch zu viel und falschen Laufstil Überlastungen zu riskieren – auch Laufen muss man lernen.

"Laufen macht den Kopf frei und die Gedanken werden geordnet", meint auch Sportmediziner Holger Förster aus Salzburg. | Foto: Förster
  • "Laufen macht den Kopf frei und die Gedanken werden geordnet", meint auch Sportmediziner Holger Förster aus Salzburg.
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Wie wichtig sind die passenden Schuhe zum Laufen?
Förster:
So wichtig wie die Reifen beim Auto. Das heißt, die Schuhe beim guten Fachhandel für seine Konstitution, Trainingszustand, geplante Strecken auswählen und sinnvollerweise auch zwei Paar wechselweise verwenden, um nicht einseitige Belastungen der Füße und Beine zu riskieren. Nach maximal 800 km Austausch der Schuhe – egal, wie schön sie noch aussehen mögen.

Was passiert beim Laufen im Körper, was spürt man?
Förster:
Den Flow beim Ausdauerlauf ohne Wettkampf zu spüren, heißt, die vermehrte Durchblutung im ganzen Körper und Gehirn, das Gleichgewicht von Sympathikus und Parasympathikus spüren, merken, wie die Sorgen des Alltags abfallen, die angesammelte Säure verarbeitet wird, wie man sich dann freier fühlt.

Marathon für Kinder und Senioren: Was sollte man beachten?
Förster
: Bei Kindern heißt schon der 2-km-Lauf "Kindermarathon", und das passt auch gut so. Es muss auch für den Erwachsenen und Senior nicht 42 km das Ziel sein, sondern eher das regelmäßige Laufen drei- bis sechsmal pro Woche 30–60 Minuten. Alles andere ist Wettkampfsport und per se ungesund, was heißt, dass es eine gute medizinische und Trainer-Begleitung haben sollte.

Egal, ob fünf Kilometer oder zwanzig: Was lässt Läufer durchhalten?
Förster:
Die Motivation zum Laufen ist sehr vielschichtig, es wird mit der Zeit zum Selbstläufer – zu einer Art Sucht. Es ist zwar manchmal schwer anzufangen bei schlechtem Wetter, hartem Arbeitstag etc., aber immer schön, es dann getan und geschafft zu haben – das ist wieder die Motivation fürs nächste Mal.

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