Lebensmittelverschwendung
Die Produkte zurück in die Regale bringen
Statt Verschwendung setzt das Salzburger Projekt "Bauch:Gefühl" auf eine Kreislaufwirtschaft. Lebensmittel werden aufgewertet und erneut vermarktet. Wir sprachen mit der Betriebsleiterin Susanne Erhart darüber.
SALZBURG. Im Corona-Jahr 2020 standen aufgrund des damit verbundenen Lockdowns viele Brauereien vor einem Bierüberschuss, der weggeschüttet wurde, weil man es nicht mehr verkaufen konnte. In der Stadt blieb auch die Stieglbrauerei auf vielen Litern "sitzen", doch das Bier wegschütten wollte man nicht.
Aus der Not wurde in Kooperation mit dem Bauchladen eine wegweisende Idee geboren: ein Lebensmittel-Upcycling-Projekt. "Stiegl war der Auftakt und einer unserer ersten Partner", erklärt Susanne Erhart, Betriebsleiterin von "frauenanderskompetent", einem Teilbetrieb von "anderskompetent". Erhart begleitet das neueste Projekt, das "Bauch:Gefühl" heißt und ein Kreislaufwirtschaft-Projekt im Lebensmittelbereich ist.
Lebensmittel retten und aufwerten
"Wir versuchen Lebensmittel, die übrig bleiben, aber noch sehr gut sind, wieder in den Kreislauf zurückzubringen", erklärt Erhart, die mittlerweile auf eine Partnerschaft mit Bäckereien und Gemüsehändler setzt.
"Überall wo etwas übrig bleibt, sind wir diejenigen, die man ansprechen kann, dass man etwas daraus macht und das wieder zurück in die Regale bringt." Susanne Erhart
So werden derzeit wiederverwertete Kekse, die "Kukkies" oder "Tschipps" aus altem Brot angeboten.
"Einerseits bekommt man diese "aufgewerteten" Produkte im Bauchladen, aber andererseits, erklärt Erhart, ist die Idee, "dass die Produzenten sie selber wieder in die Regale zurückbringen und der Kreislauf wieder geschlossen wird. Wir schauen, dass wir es wieder zurückbringen und der Produzent selber auch zeigen kann: Nachhaltigkeit ist mir wichtig und wir tun was dafür."
Upcycling von Möbel in Salzburg
Nicht nur Lebensmittel finden in der Sterneckstraße ein zweites Leben. Im Shop "FunkelNagel" werden Dinge und Möbel restauriert und neu aufbereitet.
Die dabei geschaffenen Gegenstände gehen vor allem durch die Hände von Frauen. Denn die Werkstatt wird von frauenanderskompetent betrieben.
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