Haslauer zu Karl Schnell über Bad Gastein-Deal: "Garantie kann ich Ihnen keine geben"
Übernahme von Teilen des Zentrums in Bad Gastein war Gegenstand einer dringlichen Landtagsanfrage der FPS
Bei der Beantwortung einer dringlichen Anfrage von FPS-Klubobmann Karl Schnell verteidigte LH Wilfried Haslauer in der Landtagssitzung am Mittwoch sein Vorgehen in der Causa Bad Gastein. Dass er im Vorfeld der Übernhame von Teilen des historischen Zentrums von den bisherigen Eigentümern Philippe Duval und Willibald Franz Wojnarowsky durch das Land den Landtag nicht vorab eingebunden hat, liege zum einen daran, dass das Ganze in der Zuständigkeit der Landesregierung liege, so Haslauer. Zum anderen – und das dürfte der gewichtigere Grund gewesen sein – habe er Sorge gehabt, dass eine öffentliche Diskussion wiederum neue Spekulanten ins Spiel gebracht hätte. "Vonseiten der Verkäufer hätte es dann womöglich geheißen: 'Warten wir noch ein bisschen' – und wir hätten wieder Stillstand."
Woher das Geld kommt
Die Mittel für Kauf und Sanierung der Gebäude – das Hotel Straubingerm das Postgebäude und das Badeschloss – kommen laut Haslauer aus dem Investitionsfonds für Regionalförderungen (vier Millionen Euro) sowie aus einer Rücklage der EU-Strukturfondsprogramme (3,5 Millionen Euro). Um die Substanz der Gebäude zu erhalten, sollen die Sanierungsmaßnahmen noch vor dem kommenden Winter starten: Rund 400.000 Euro fließen in Dach und Fassade des Hotel Straubinger, rund 50.000 Euro in das Badeschloss. An Projektpartner und Finanzberater Erhard F. Grossnigg fließe "kein Geld von uns. Er ist Eigentümer eines benachbarten Hauses und versteht etwas vom Geschäft". so Haslauer weiters.
Dafür dass die zum Zweck der Sanierung und Entwicklung sowie anschließender Vermarktung der Häsuer eigens gegeründete 100-prozentige Wachstumsfonds-Tochtergesellschaft "Straubingerplatz Immobilien GmbH" in zwei Jahren tatsächlich erfolgreich an geeignete Investoren verkauft werden könne, gebe es "keine". "Diese Garantie kann ich Ihnen nicht geben, sonst hätten wir die Häuser nicht kaufen müssen", so Haslauer auf Schnells Anfrage. Nachsatz: "Meine Einschätzung ist, dass wir das schaffen werden".
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Haslauer erinnerte daran, dass im Zentrum von Bad Gastein bereits seit 17 Jahren Stillstand herrsche und dass historische Gebäude zum Teil seit 24 Jahren verfallen. "Wenn es so weitergeht, dann ist die Bausubstanz vieler Gebäude nicht mehr zu retten. Wir müssen jetzt investieren und ich wollte nicht, dass Investoren – sagen wir mal aus Kasachstan oder woher auch immer – das machen und die Gebäude dann einer Nutzung zuführen, bei der wir keinen Einfluss mehr haben."
Der Kaufpreis von sechs Millionen Euro sei jedenfalls weit unter den Vorstellungen der Verkäufer gelegen.
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