Salzburger Delegation auf Erkundungsreise bei Roma in Siebenbürgen
Erkenntnis: Städtepartnerschaften und Projektunterstützungen neben finanziellen Engagement der EU notwendig, um "Bettler"-Migration zu verhindern
Eine Delegation aus Salzburg – darunter Salzburgs Vizebgm. Anja Hagenauer und die Sozialsprecher im Salzburger Gemeinderat, Ulrike Saghi (Bürgerliste), Sebastian Huber (NEOS) und Marlene Wörndl (ÖVP) – besuchten gemeinsam mit Vertretern der Salzburger Plattform "Armut hat Platz" Sozial- und Schuleinrichtungen der Roma in den Landkreisen Sibiu und Alaba in Siebenbürgen (Rumänien).
Die extreme Armut in Rumänien werde auch in den nächsten Jahrzehnten eine große Herausforderung sein, der nur mit massiven gesamteuropäischen Anstrengungen begegnet werden könne, heißt es dazu in einer Aussendung des Diakoniewerks Salzburg, das gemeinsam mit der Caritas, der Erzabtei St. Peter und dem Roma-Verein Phurdo die Plattform "Armut hat Platz" bildet. Intensive Investitionen in nachhaltige Bildungs- und Qualifikationsmaßnahmen seien ein zentraler Schlüssel dafür, dass der Kreislauf der Armut, insbesondere der Roma-Bevölkerung, durchbrochen werde. Bis dieses Ziel erreicht sei, würden die enormen Gegensätze zwischen Rumänien und Westeuropa zu Armutsmigration führen.
Angesichts der großen Armut in Rumänien fehle in allen sozialen Bereichen die erforderlichen finanziellen Mittel. Neben einem stärkeren finanziellen Engagement der Europäischen Union werde es auch Initiativen wie Städtepartnerschaften oder Projektunterstützungen geben müssen, damit ausreichend Ressourcen für die Bekämpfung der bestehenden Armut zur Verfügung stehen können.
Eine Mindestpension von 80 Euro bei vergleichbaren Lebenshaltungskosten wie in Österreich mache deutlich, wie ausgeprägt das Armutsproblem in Rumänien ist. Klar sei, dass auch der rumänische Staat künftig mehr gefordert sein werde, den Auf- und Ausbau der Sozialsysteme noch stärker zu forcieren.
Die Delegationsteilnehmer stellten unisono fest, dass "die unmittelbare Begegnung mit großer Armut und die Reflexion der Eindrücke über parteipolitische Grenzen hinweg verbindet" und das gemeinsame Suchen nach konstruktiven Lösungsansätzen erleichtere. Die Reise der Salzburger Delegation könnte so gesehen ein Modell auch für andere österreichische Kommunen sein.
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