Betriebliche Gesundheit
5 Stressfallen und wie Sie ihnen entkommen
Gedanken und Fragen wie „Ich möchte es doch so gut wie möglich machen“ oder „Wie soll ich die ganze Arbeit bloß schaffen?“ stellen sich immer mehr Arbeitnehmer. Bereits das Auseinandersetzen mit diesen Themen belastet die psychische Gesundheit eines einzelnen. Anti-Stress-Expertin Lydia Breitschopf von der Demografieberatung klärt auf, wie man diesen Stressfallen entkommen kann.
SALZBURG. Viele Arbeitnehmer möchten ihre Arbeit so gut wie möglich machen. Mit diesem Gedanken setzen sie sich einem immensen psychischen Stress aus. Lydia Breitschopf, Anti-Stress-Expertin der Demografieberatung, weiß, wie man am besten dagegen steuern kann: "Lernen Sie, Ihre Erwartungen zurückzuschrauben. Überdenken Sie Ihre Ansprüche – an sich selbst und an die anderen: Es muss nicht immer alles perfekt sein, weder im Job noch zu Hause. Was Sie in der Werbung sehen, ist „Heile-Welt-Wunschdenken“ und hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Lassen Sie auch mal alle fünfe gerade sein."
Stressfalle: "Wie schaffe ich das alles?"
Eine äußerst hartnäckige Frage im Berufsleben ist jene: „Wie soll ich die ganze Arbeit bloß schaffen?“ Die Unternehmensberaterin Breitschopf rät auf ausgeklügelte Zeitpläne zu verzichten, da diese einen nur einschüchtern: "Fangen Sie am besten einfach erst mal an. Arbeiten Sie zügig, aber nicht oberflächlich. Konzentriert arbeiten lässt sich am besten vormittags oder nach 16 Uhr. Finden Sie Ihre produktivste Zeit heraus. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, wo Sie Prioritäten setzen müssen. Und denken Sie daran: Überall wird nur mit Wasser gekocht, auch wenn es für Sie manchmal anders scheint."
Nicht lange über eine Sache nachgrübeln
Ein weiteres Problem im Arbeitsalltag ist das zu lange Grübeln über eine Sache und die Denkweise, dass irgendwann schon der "geniale" Gedanke kommt. Die Expertin hat auch hierbei einen Rat: "Sie merken sehr bald, Sie verschwenden eine Menge Zeit ohne brauchbares Ergebnis. Gestalten Sie Ihr Leben selbst. Grübeln Sie nicht lange herum, sondern tun Sie, was Sie können. Alles Weitere steht nicht in Ihrer Macht."
Ruhepausen gönnen, um Kraft zu tanken
Problemfall: Man fühlt sich ausgebrannt und fühlt sich auf der Schwelle, bald einmal umzukippen und nicht mehr zu können. Bei dieser Problematik rät Breitschopf dazu, sich genügen Erholungspausen zu gönnen: "Nur wer seine Arbeit auch einmal für ein paar Minuten unterbricht, kann neue Kräfte tanken. Auch in der Freizeit sind Pausen wichtig: Stopfen Sie Ihre Abende und Wochenenden nicht mit Terminen voll – auch nicht mit Freizeitterminen. Suchen Sie sich ein Hobby, bei dem Sie abschalten und vergessen können."
Richtige Umgang mit Kritik
„Ich habe Angst davor, kritisiert zu werden. Danach mache ich noch mehr Fehler", diesen Satz haben sich viele schon einmal im Stillen gesagt. Nur die wenigsten Menschen können mit Kritik locker umgehen. Erst recht nicht, wenn sie von Vorgesetzten kommt. Verlieren Sie zwei Punkte nicht aus dem Blickfeld, erklärt die Demografieberaterin Breitschopf: "Erstens Checken Sie, ob die Kritik berechtigt ist. Sie können eine vertraute Person fragen, wie diese die Situation einschätzt. Möglicherweise hatte Ihr Chef einfach schlechte Laune. Nummer Zwei, Kritik kann sich nur auf eine bestimmte Verhaltens- oder Arbeitsweise beziehen. Machen Sie sie nie an Ihrer Person fest und gehen Sie auch nicht davon aus, dass andere dies tun."
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