Typ-2-Diabetes und "Polyneuropathie"
Am 14. November ist Weltdiabetes-Tag
Am 14. November ist Weltdiabetes-Tag. Wir informieren über Typ-2-Diabetes und das Kardinal Schwarzenberg Klinikum im Salzburger Bezirk Pongau weißt zu gegebenen Anlass auf die guten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten der "Polyneuropathien", die als Folge von Diabetes auftreten können, hin.
ÖSTERREICH, SALZBURG. Laut der "Österreichischen Diabetes Gesellschaft" sind rund 600.000 Menschen in Österreich von Diabetes Mellitus – der sogenannten "Zuckerkrankheit" – betroffen. Rund 90 Prozent davon sind Typ-2-Diabetiker. Waren in der Vergangenheit vor allem ältere Menschen von der Zuckerkrankheit betroffen, kommen heute in Österreich auf 100.000 Kinder unter 15 Jahren immerhin 0,34 Typ-2-Neuerkrankungen. Mädchen sind dabei stärker gefährdet als Jungen.
Typ-2-Diabetes
Im Unterschied zum Typ 1, der sich durch einen Insulin-Mangel auszeichnet und bei Betroffenen bereits im Kindesalter auftritt, tritt Typ-2- Diabetes erst mit zunehmenden Alter auf. Bei Typ-2-Diabetes wird der Körper mit der Zeit gegenüber Insulin unempfindlich, wodurch es nicht mehr so gut wirkt und der Zuckeranteil im Blut höher ist. Bei gesunden Menschen sorgt das Insulin, ein körpereigenes Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, dafür, dass Zucker (Glukose) aus unserer Nahrung in die Körperzellen gelangt. Es ist also dafür zuständig, dass die Zellen Zucker, ihrem Treibstoff, bekommen.
Wirkt das Insulin nicht mehr genügend, so kann der Zucker nicht mehr ausreichend in unsere Zellen transportiert werden und der Zuckerspiegel in unserem Blut ist erhöht. Symptome verursacht ein erhöhter Blutzuckerspiegel nicht und wir daher oftmals "übersehen". Bleibt jedoch der Zuckeranteil im Blut über einen längeren Zeitraum erhöht, kann das unsere Blutgefäße und Nerven schädigen und unbehandelt zu Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung, Amputationen und Nierenversagen führen.
Hier findest du weitere Informationen zum Typ-2-Diabetes.
Eine Folge des Typ-2-Diabetes: "Polyneuropathie"
Die sogenannte "Polyneuropathie" ist eine der häufigsten Langzeitschäden, die durch die Zuckerkrankheit hervorgerufen werden kann. Sie betrifft das periphere Nervensystem und verursachen Gefühlsstörungen an den Beinen, die auch schmerzhaft sein können. Kribbeln, Ameisenlaufen und ein ständiges Kältegefühl sind Symptome dieser Nervenkrankheit. Auch Einschränkungen der Temperaturempfindung und des Lagesinns können auftreten, was zu Unsicherheit beim Gehen führt. Selbst Lähmungen können eine Folge sein.
Laut dem jüngsten Österreichischen Diabetesbericht leiden etwa 15 Prozent der Diabetes-Patienten an einer Polyneuropathie, das sind rund 90.000 Menschen. Im Klinikum Schwarzach im Pongau werden jährlich bis zu 300 Patienten mit verschiedenen Formen dieser durch Diabetes verursachten Nervenerkrankung behandelt. Die vielfältige Ausprägung der Krankheit macht eine Diagnose jedoch oft nicht einfach, wie Primar Christof Bocksrucker, stellvertretender Ärztlicher Direktor und Vorstand der Abteilung Neurologie im Klinikum Schwarzach, informiert:
"Besonders wichtig sind ein genaues Anamnesegespräch und eine klinische Untersuchung. Eine genaue elektrophysiologische Abklärung mit Messung der Nervenleitfähigkeit ist notwendig. Bei bestimmten Neuropathien kann auch der Nervenultraschall wichtige Informationen liefern."
All diese Untersuchungen werden in der Ambulanz des Kardinal Schwarzach Klinikums durchgeführt, wobei das Klinikum auch mit den niedergelassenen Ärzten in der Region zusammenarbeitet:
"Wichtig ist, dass niedergelassene Kollegen Beschwerden von Patienten, die auf eine Polyneuropathie hinweisen, wahrnehmen und diese Patienten in weitere fachärztliche Abklärung zuweisen, wie eben beispielsweise zu uns in die neurologische Ambulanz. Hier können wir dann alle weiteren Schritte planen – von der genauen Diagnose bis hin zu effektiven Therapiemöglichkeiten."
Christof Bocksrucker, Vorstand der Abteilung Neurologie im Klinikum Schwarzach
Gute Behandlungsmöglichkeiten
Die gute Nachricht für alle Menschen mit Diabetes: Sowohl Diabetes sowie auch eine Polyneuropathie können gut behandelt werden.
"Die wichtigste kausale Therapie ist die konsequente Einstellung des Blutzuckerspiegels, um ein Voranschreiten der Erkrankung zu verhindern. Die Symptome der Krankheit können ebenso meist gut behandelt werden. Es gibt insbesondere Medikamente, welche die störenden Missempfindungen und Schmerzen lindern. Diese Medikamente kommen teilweise aus der Gruppe der Antidepressiva und Antikonvulsiva. Pflaster oder Salben wiederum, die Capsaicin – ein Extrakt aus Chilischoten – enthalten, helfen gut gegen die Schmerzen und steigern die Durchblutung."
Christof Bocksrucker, Vorstand der Abteilung Neurologie im Klinikum Schwarzach
Diabetes vorbeugen
Vorbeugen kann man Diabetes mit gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und Blutzucker Kontrollen. So können bereits kleine Bewegungseinheiten im Alltag einen gewissen Erfolg bringen.
Weitere informationen zur Vorbeugung von Diabetes findest du Hier.
Hier findest du mehr Informationen von der "Österreichischen Diabetes Gesellschaft".
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