Physio Austria Landesverband Salzburg
Schmerzfrei geht auch in bewegten Zeiten
Viele Patienten nehmen aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona lieber chronische Schmerzen in Kauf, anstatt ärztlich verordnete Therapien wahrzunehmen – berichten Physiotherapeuten aus Salzburg. Dies führt zu Behandlungsverzögerungen und gefährdet die Gesundheit der Betroffenen. Zugleich zeigen Ergebnisse einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Physio Austria, dass die Salzburger mehrfach versuchen, in Eigenregie mit ihren Schmerzen klarzukommen.
SALZBURG. Zahlreiche Physiotherapeuten in Salzburg berichten von Patienten, die aus Angst vor einer Corona-Infektion ihre Schmerzen unbehandelt lassen und schlichtweg ertragen.
„Viele Patienten, die im Bundesland Salzburg zuhause sind, trauen sich wegen Corona nicht mehr in unsere Praxen. Und das, obwohl sie aufgrund von Unfällen und Erkrankungen an starken Schmerzen leiden und die physiotherapeutische Unterstützung dringend benötigen würden. Solche Behandlungsverzögerungen können langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen“,
mahnt Sarah Wimmer, Vorsitzende und Finanzreferentin im Physio Austria Landesverband Salzburg.
"Schutz der Patienten steht an erster Stelle"
Dabei sind laut dem Gesundheitsberuferegister über 15.900 berufsberechtigte Physiotherapeuten in allen neun Bundesländern im Einsatz – ebenso in Zeiten von Lockdowns, zumal sie als gesetzlich geregelter Gesundheitsberuf systemrelevant und folglich mit eigenen, strengen Regelungen bedacht sind. Sie setzen auf umfassende Schutzmaßnahmen, um ihre Patienten jederzeit sicher und zuverlässig zu behandeln. „Auch in Salzburg folgen wir selbstverständlich den wichtigen und richtigen Empfehlungen des Gesundheitsministeriums. So werden neben dem Tragen einer Maske weitere Maßnahmen angeführt, die einen sicheren Raum für physiotherapeutische Behandlung bieten“, schildert Sarah Wimmer:
„Der Schutz der Patienten und natürlich auch jener der Physiotherapeuten steht an erster Stelle.“
61 Prozent der Salzburger haben chronische Schmerzen
Etwa 1,5 Millionen Menschen in Österreich leiden unter anhaltenden Schmerzen. Wie eine Umfrage im Auftrag von Physio Austria zeigt, sind 61 % der Befragten aus Salzburg betroffen. Sie berichten von chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat wie in Gelenken, Beinen, Füßen, Armen, Knien etc. (24 %), im Rücken (22 %) oder aufgrund von Verspannung (15 %). Diesen wird in Coronazeiten unterschiedlich begegnet: Besonders häufig setzen die Salzburger auf Schmerzmittel (39 %) oder auf Schonung (33 %), was die Schmerzen zwar im Moment reduziert, aber sie keineswegs langfristig mildert. 25 % wenden sich im Bedarfsfall an einen Arzt, 19 % lenken sich bei Schmerzen ab und lediglich 15 % kümmern sich um einen Termin bei einem Physiotherapeuten – wobei 22 % immerhin regelmäßig Übungen machen, die von einem Physiotherapeuten empfohlen wurden.
"Laut Umfrage setzen sich die Salzburger sichtlich ganz unterschiedlich mit ihren Schmerzen auseinander. Die einen bewegen sich, wenn sie Schmerzen haben, machen sogar physiotherapeutische Übungen oder wenden sich an Experten – das freut uns natürlich sehr. Doch es gibt auch viele, die im Bedarfsfall eher ihre Schmerzen betäuben oder sogar sichtlich unterdrücken. Liebe Salzburger, bitte bleiben Sie mit Ihren chronischen Schmerzen nicht allein, lassen Sie sich von uns helfen – die Physiotherapie-Praxen sind sicher und unterstützen sie verlässlich“,
appelliert Wimmer angesichts der Ergebnisse.
Männer unterdrücken Schmerzen eher als Frauen
Männer unterdrücken sichtlich öfter vorhandene Schmerzen als Frauen, zeigt die Umfrage. Deutlich wird das bei der Aussage „Wer etwas erreichen will, muss auch Schmerzen ertragen können“ – dieser stimmen 29 % der Männer und nur 17 % der Frauen zu. Weibliche Befragte hingegen holen sich bei Schmerzen rascher Hilfe bei Experten (Frauen: 53 %, Männer: 45 %).
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