"Der Fuchs"
"Adrian, sei froh, dass du keinen Krieg erleben musst"

Adrian Goiginger und Kinderdarsteller Maximilian Reinwald. | Foto: Erika Mayer
10Bilder
  • Adrian Goiginger und Kinderdarsteller Maximilian Reinwald.
  • Foto: Erika Mayer
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Der Salzburger Regisseur Adrian Goiginger wollte in „Der Fuchs“ "einen Menschen zeigen, der als Kind ein Trauma erlitt und versuchte, mit der Freundschaft zum Tier, den glauben an die Menschheit wiederzufinden." An seiner Seite spielen dafür viele regionale Schauspieler.

HINTERGLEMM, SALZBURG. „Das Spannendste war, dass ich so viele bekannte Schauspieler treffen konnte: Karl Markovics, Cornelius Obonya, Karola Niederhuber und Simon Morzé", sagt Maximilian Reinwald. Der zehnjährige Schüler aus Hinterglemm spielt im Film "Der Fuchs" des Salzburger Regisseurs Adrian Goiginger (im Bild 3.v.li.) den zehnjährigen Franz Streitberger. "Zehn Tage haben wir gedreht, dazu kamen Vorbereitung und Proben. Das Ganze fand in Großarl auf der Kaseckalm statt", berichtet Maximilian Reinwald.

Max Reinwald spielt den jungen Franz Streitberger. | Foto: Josef Wind
  • Max Reinwald spielt den jungen Franz Streitberger.
  • Foto: Josef Wind
  • hochgeladen von Josef Wind

"Schrei-Szenen waren lustig"

Am besten gefallen hätten ihm die "Schrei-Szenen", "also wo ich laut schreien musste“. Denn der junge Franz Streitberger wurde im Film als Kind von seinem Vater weggegeben, weil sich die Pinzgauer Bauernfamilie das Kind nicht mehr leisten konnte. Eine ziemlich traurige Szene, aber dem jungen Schauspieler machte das nichts aus: „Am Set hat mir die Crew Menthol in die Augen gegeben, damit ich im Film verweint aussehe. Ich konnte mich dadurch noch besser in meine Rolle hineinversetzen. Außerhalb des Sets war ich dann wieder ganz der 'Max'.“

Und "ganz der Max" verzauberte auch bei den Prämieren im Bundesland, wo Max den großen Schauspielern die Show stahl. "In Salzburg habe ich ein paar Autogramme geben dürfen. Das war sehr spannend für mich."

Maximilian Reinwald mit Filmpartnern; Simon Morzé (2.v.l.), Adrian Goiginger (3.v.l.). | Foto: Josef Wind
  • Maximilian Reinwald mit Filmpartnern; Simon Morzé (2.v.l.), Adrian Goiginger (3.v.l.).
  • Foto: Josef Wind
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Detail für genaue Beobachter:

Der erwachsene Franz Streitberger (gespielt von Simon Morzé) bekam täglich eine Narbe geschminkt, weil Kinderschauspieler Maximilian Reinwald eine natürliche Narbe auf der rechten Backe hat.

>>HIER<< liest du mehr über den Bischofshofener Schauspieler im Film:

Bischofshofener startet mit Rolle in "Der Fuchs" durch

Erinnerungen auf die Leinwand gebracht

Der Salzburger Regisseur Adrian Goiginger bringt nach dem Erfolg von „Die beste aller Welten“ jetzt mit „Der Fuchs“ seinen nächsten Film in die Kinos. Wieder greift er darin auf eine emotionale Geschichte aus seiner eigenen Familie zurück. Er verfilmt eine Episoden aus dem Leben seines Urgroßvaters, das auf einer Alm im Pinzgau beginnt. Die Kindheitserinnerungen des Urgroßvaters hatte Goiginger mit einem Diktiergerät aufgenommen. 

Regisseur Adrian Goiginger ist wieder ein emotionaler Film gelungen. | Foto: Josef Wind
  • Regisseur Adrian Goiginger ist wieder ein emotionaler Film gelungen.
  • Foto: Josef Wind
  • hochgeladen von Josef Wind

Dialekttraining für die Schauspieler

Dass in der Region mit regionalen Schauspielern gedreht wurde, erklärt Goiginger wie folgt: "Ich mag Salzburg total gern, Salzburg ist Heimat für mich. In 'Der Fuchs', wollte ich die Personen und die Region haben, um authentisch zu sein." Entscheidend sei der Dialekt gewesen, "auch wenn vor 100 Jahren noch einmal ein anderer Dialekt gesprochen wurde", so Goiginger. Karl Markovics, der Goigingers Ur-Ur-Opa spielt, habe dafür extra mit einem Dialekt-Coach gearbeitet, um die alte Sprache noch besser zu erlernen. Aber auch einheimische Schauspieler ließen sich sprachlich coachen, um sich Worte aus dem heutigen Sprachgebrauch abzugewöhnen. 

Kinder-Hauptdarsteller Maximilian Reinwald aus Hinterglemm begeistert im Film "Der Fuchs" als zehnjähriger Franz Streitberger, einem Bauernkind aus dem Pinzgau. Gedreht wurde auch auf Schauplätzen im Innergebirg. | Foto: Alamode Film
  • Kinder-Hauptdarsteller Maximilian Reinwald aus Hinterglemm begeistert im Film "Der Fuchs" als zehnjähriger Franz Streitberger, einem Bauernkind aus dem Pinzgau. Gedreht wurde auch auf Schauplätzen im Innergebirg.
  • Foto: Alamode Film
  • hochgeladen von Julia Hettegger

All das habe bereist gute zwei Jahren vor dem eigentlichen Dreh begonnen. Vor allem auch die Arbeit mit den Tieren sei zeitaufwändig gewesen, so Goiginger.

"Für mich ist es reizvoll, echten Menschen auf den Grund zu gehen und zu schauen, wie sie gelebt haben. Vor allem die Recherche macht Spaß."
Regisseur Adrian Goiginger

Schluss mit den Tagebüchern

Nachdem Goiginger mit "Die beste aller Welten" bereits eine seiner Familiengeschichten verfilmt hatte, soll jetzt erst mal Schluss sein "mit den Tagebüchern". Es sei kein Projekt mit starkem Familienbezug in Planung. 

"Ich wollte einen Menschen zeigen, der als Kind ein Trauma erlitt und versuchte mit der Freundschaft zum Tier den glauben an die Menschheit wiederzufinden." | Foto: Alamode Film
  • "Ich wollte einen Menschen zeigen, der als Kind ein Trauma erlitt und versuchte mit der Freundschaft zum Tier den glauben an die Menschheit wiederzufinden."
  • Foto: Alamode Film
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Das Erlebte bewegt noch 70 Jahre später

Die Planung für "Der Fuchs" begann bereits 2008, als Adrian Goiginger 17 Jahre alt war. Sein Urgroßvater erzählte seine Geschichte über den Fuchs und Goiginger zeichnete mit dem Diktiergerät auf. "Diese Geschichte, die mein Uropa vor 70 Jahren erlebte, hat ihn beim erzählen immer noch bewegt. Er hatte häufig Tränen in den Augen. Dass er solche Gefühle zeigte, war ungewöhnlich für ihn", so Goiginger.

Was dem damals 17-Jährigen von den Aufzeichnungen vor allem im Gedächtnis geblieben ist, war ein Satz des Urgroßvaters: „Adrian, sei froh, dass du keinen Krieg erleben musst.“

Was dem damals 17-Jährigen von den Aufzeichnungen vor allem im Gedächtnis geblieben ist, war ein Satz des Urgroßvaters: „Adrian, sei froh, dass du keinen Krieg erleben musst.“ | Foto: Alamode Film
  • Was dem damals 17-Jährigen von den Aufzeichnungen vor allem im Gedächtnis geblieben ist, war ein Satz des Urgroßvaters: „Adrian, sei froh, dass du keinen Krieg erleben musst.“
  • Foto: Alamode Film
  • hochgeladen von Julia Hettegger

"Die echte Welt sehen"

Von seinem Urgroßvater habe er gelernt: "Wir sollten alle wieder mehr in die Natur schauen, mehr Zeit in den Bergen und mit Tieren erleben und uns weniger von Menschen und Konflikten fertig machen lassen.  Einfach die echte Welt sehen."

"Wir sollten mehr Zeit in den Bergen und mit Tieren erleben." | Foto: Alamode Film
  • "Wir sollten mehr Zeit in den Bergen und mit Tieren erleben."
  • Foto: Alamode Film
  • hochgeladen von Julia Hettegger

"Glauben an die Menschheit wiederfinden"

Goiginger ist es wichtig, zu betonen, dass "Der Fuchs" kein Kriegsfilm ist: "Es sollte nie ein Kriegsfilm werden. Ich wollte einen Menschen zeigen, der als Kind ein Trauma erlitt und versuchte, mit der Freundschaft zum Tier, den glauben an die Menschheit wiederzufinden."

Das könnte dich auch interessieren:

Mit dem "Fixei" in den Krieg
Wirtschaftskammer Salzburg startet mit Zuversicht
Diese Sehenswürdigkeiten sind immer einen Ausflug wert
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.