UNESCO-Archiv
Audiovisuelles Festspielarchiv im Vermächtnis der Menschheit
Die audiovisuelle Sammlung der Salzburger Festspiele wurde von der UNESCO-Kommission in das nationale österreichische „Memory of the World“-Register eingetragen. Das Archiv gehört ab jetzt zum Weltkulturerbe.
SALZBURG/WIEN. Am Freitag, 15. Dezember wurde bei einer festlichen Verleihung die audiovisuelle Sammlung der Salzburger Festspiele durch die UNESCO-Kommission in das nationale österreichische „Memory of the World“-Register aufgenommen. Das Memory Register gilt als Weltweites Archiv der "Vermächtnis der Menschheit". In Österreich ist dieses Archiv im Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek untergebracht.
Vermächtnis der Menschheit
Vor 30 Jahren, 1992, gründete die UNESCO das Programm „Memory of the World“, das zum Ziel hat, die weltweiten Bemühungen um den Dokumentenerhalt und die Zugänglichmachung von Information zu fördern. Seit 2014 führt die Österreichische UNESCO-Kommission das nationale österreichische Dokumentenerbe-Register, das Dokumente und Dokumentenbestände mit herausragender Bedeutung für die österreichische Geschichte listet.
Festspielarchiv für Ton und Video
Die Audiovisuelle Sammlung der Salzburger Festspiele verwahrt ein über die Jahrzehnte gewachsenes Archiv von Mitschnitten und Aufnahmen aus über 80 Jahren Festspielgeschichte.
Dieser Schatz, der einzigartige Höhepunkte der europäischen Musik- und Theatergeschichte dokumentiert, wurde seit 2020 in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Mediathek des Technischen Museums Wien gehoben, durch die Mediathek professionell digitalisiert und dauerhaft gesichert, womit auch der langfristige Zugang zu der Sammlung gewährleistet ist.
„Mit dieser Kooperation hatten sich die Salzburger Festspiele 2020 zum 100-Jahr-Jubiläum und die Österreichische Mediathek zum 60. Geburtstag gegenseitig ein kostbares Geschenk gemacht: Durch die Digitalisierung von Hausmitschnitten konnten wir wichtige Produktionen dem Vergessen entreißen. Der Mediathek kommt dabei eine bedeutende Rolle als Bewahrerin des kulturellen Erbes Österreichs zu. Dass die österreichische UNESCO-Kommission die außergewöhnlichen Dokumente der Festspielgeschichte nun in das nationale ,Memory of the World‘-Register aufnimmt, erfüllt uns mit Dankbarkeit und ist zugleich Ansporn, auch andere Schätze des Festspielarchivs zu heben und besser zugänglich zu machen“, freut sich Margarethe Lasinger, Leitung Dramaturgie, Publikationen und Archiv der Salzburger Festspiele.
Zeitdokument mit weltweiter Bedeutung
Als Begründung für die Aufnahme in das nationale österreichische „Memory of the World“-Register 2022 wird von der UNESCO die kontinuierliche Dokumentationstätigkeit seit den 1930 Jahren bis heute mit seiner Bedeutung für Höhepunkten der europäischen Musik- und Theatergeschichte angeführt.
Die über 1.000 Dokumente beinhalten Originalaufnahmen der berühmtesten Dirigenten ihrer Zeit wie Herbert von Karajan, Seiji Ozawa, Karl Böhm, Claudio Abbado oder Riccardo Muti ebenso wie bedeutende Inszenierungen großer Regisseure aus mehreren Jahrzehnten wie Ernst Haeusserman, Peter Stein, George Tabori oder Hans Neuenfels. Die Sammlung umfasst darüberhinaus eine Vielzahl von Stücken historischer und zeitgenössischer Dramatiker und Dramatikerinn von William Shakespeare über Hugo von Hofmannsthal bis Peter Handke.
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