Osterbräuche in Salzburg
So feiern wir Ostern in Salzburg

Die Salzburgerinnen und Salzburger verbinden mit der Karwoche ganz besondere Erlebnisse, bei der gefärbte Eier, ein „süßes“ Lamm oder der Schoko-Hase nicht fehlen dürfen. | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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  • Die Salzburgerinnen und Salzburger verbinden mit der Karwoche ganz besondere Erlebnisse, bei der gefärbte Eier, ein „süßes“ Lamm oder der Schoko-Hase nicht fehlen dürfen.
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Überall im ganzen Bundesland Salzburg wird Ostern etwas anders gefeiert. Viele verschiedene traditionelle Osterbräuche machen uns einzigartig. Im Beitrag findest du was am Osterwochenende so im Salzburger Land los ist. Frohe Ostern und einen braven Osterhasen wünschen die RegionalMedien Salzburg. 

SALZBURG. Das alljährliche Osterfest erinnert im Christentum an die Auferstehung von Jesus Christus und gilt als höchstes christliches Fest, das die Karwoche bis zum Ostermontag umfasst. Rund um Ostern ranken sich im ganzen Bundesland zahlreiche alte Bräuche und überall im ganzen Bundesland finden unterschiedliche Oster-Feierlichkeiten und Veranstaltungen statt.

Die RegionalMedien Salzburg wünschen Frohe Ostern und eine braven Osterhasen. (Symbolbild) | Foto: pixabay.com
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„Outdoor“ Speisenweihe in Liefering

Am Nachmittag des Karsamstags, dem sogenannten „stillen Samstag“ gibt es beispielsweise im Salzburger Stadtteil Liefering eine Speisenweihe, die seit der Covid-Pandemie an mehreren Orten wie zum Beispiel bei der Haselwimmerkapelle stattfindet.

„Unser Pfarrassistent nimmt die Speisenweihe vor. Rund 30 Leute sind im Schnitt vor Ort. Je schöner das Wetter ist, umso mehr kommen. Diese Tradition gibt es seit der Corona-Pandemie. Damals war es aufgrund der Beschränkungen nur für wenige Gläubige möglich, in die Kirche zu gehen. Deshalb haben wir an unterschiedlichen Plätzen die Speisenweihe organisiert“,

berichtet Alois Wallner, Obmann der Lieferinger Prangerschützen. Die Haselwimmerkapelle wurden in den 1990er Jahre von den Schützen aufgebaut.

Osterfeuer erleuchten im Lungau die Nacht

Im ganzen Lungau werden nach alter Tradition in der Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag einzigartige, gezimmerte und bis zu zwölf Meter hohe Osterfeuer entzündet. Diese Feuer gehen bis auf die vorchristliche Zeit zurück und drücken die Freude über die Auferstehung des Herrn sowie den Wunsch nach dem Wiedererwachen der Natur aus.

Im Lungau erleuchten in der Nacht auf den Karsamstag, den 29. März vielerorts Osterfeuer die Nacht. | Foto: Lungauer Volkskultur
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Schon in vorchristlicher Zeit sollen so zu Ehren der Göttin Ostara während eines Lichtfestes Feuer entzündet worden sein und auch bei den Germanen gab es die sogenannten Frühlingsfeuer. Später gab die Kirche dem Osterfeuer ein christliches Gepräge.

Im ganzen Lungau werden nach alter Tradition in der Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag einzigartige, gezimmerte und bis zu zwölf Meter hohe Osterfeuer entzündet. | Foto: Lungauer Volkskultur
  • Im ganzen Lungau werden nach alter Tradition in der Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag einzigartige, gezimmerte und bis zu zwölf Meter hohe Osterfeuer entzündet.
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Zudem kennt die Lungauer Volkskultur auch eine Sage hinter dem feurigen Brauchtum. So sollen im Jahre 1797 die Franzosen den Lungau heimgesucht haben. Dabei wären sie jedoch von den Böllerschüssen und den lodernden Osterfeuern auf den Anhöhen am Karsamstag dermaßen überrascht gewesen, dass sie sich von allen Seiten von Feinden umringt und eingekesselt glaubten und Hals über Kopf die Flucht ergriffen.

Geweihtes Holz in Sankt Johann

Ein anderer besonderer Osterbrauch wird zeitig am Morgen des Ostersonntags in der Pongauer Bezirkshauptstadt Sankt Johann zelebriert. Wie der Brauch funktioniert erklärt Hans Strobl, der Gauobmann der Pongauer Heimatvereinigung:

„Bei der Auferstehungsfeier wird vor der Kirche ein vom Pfarrer geweihtes Osterfeuer angezündet. In das Feuer werden mit einem Stiel Holzstücke gehalten und angebrannt. Die Familien nehmen diese angebrannten und geweihten Stücke dann nach Hause. Bei einem Unwetter wird dieses besondere Holzstück in den Ofen gelegt und angezündet, damit das Haus von Blitz oder Hagel verschont wird.“

Beim besonderen Osterbrauch in der Pongauer Bezirkshauptort St. Johann werden mit einem Stiel Holzstücke gehalten und im Feuer angebrannt. Die Familien nehmen diese angebrannten und geweihten Stücke dann nach Hause.  | Foto: Trachtenverein St. Johann
  • Beim besonderen Osterbrauch in der Pongauer Bezirkshauptort St. Johann werden mit einem Stiel Holzstücke gehalten und im Feuer angebrannt. Die Familien nehmen diese angebrannten und geweihten Stücke dann nach Hause.
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Gebildebrote

Zu Ostern werden Gebildebrote von Paten an ihre Patenkinder verschenkt. Diese frei von der Hand geformten (gebildete) Brote sind traditioneller Weise in Form von Osterhennen, Osterfladen oder Osternester und sollen Gesundheit, Fruchtbarkeit und Glück vermitteln.

Überall sind bunte Eier versteckt

Einer der schönsten Bräuche zur Osterzeit bestimmt das Ostereier-Suchen. Zum Glück werden überall in ganz Salzburg die bunten Eier versteckt und laden zum Suchen ein. So hat beispielsweise im Salzburger Freilichtmuseum der Osterhase fleißig Ostereier versteckt, nach denen von 9.00 bis 17.00 Uhr am Ostersonntag gesucht werden kann, sowie auf Gut Aiderbichl in Henndorf, wo ab 14.00 Uhr das große Ostereier-Suchen startet.

Und auch im Salzburger Zoo steht am Ostersonntag alles im Zeichen des Ostereies. Jeweils um 11.00, 13.00, und 15.00 Uhr heißt es dort „Auf die Eier, fertig los!“. Außerdem gibt es im Salzburger Zoo heuer erstmalig eine Vorleseecke in der Zooschule, wo zweimal am Tag ein tolles Oster-Kinderbuch vorgelesen wird und Räselfreunde können vor Ort spielerisch ihr Wissen bei einem tierischen Osterhasenrätsel testen und erweitern. 

Nicht nur die Zoobesucher, sondern auch einige Tiere, darunter die Zebramangusten, freuen sich riesig auf ihre Leibspeise, die Eier, die sie an diesem Tag verspeisen dürfen.  | Foto: Zoo Salzburg
  • Nicht nur die Zoobesucher, sondern auch einige Tiere, darunter die Zebramangusten, freuen sich riesig auf ihre Leibspeise, die Eier, die sie an diesem Tag verspeisen dürfen.
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In der Pinzgauer Gemeinde Zell am See gibt es am Ostersonntag auf der Schmitten vor dem Panorama Restaurant an der trassXpress-Bergstation bei heißen Rhythmen und guter Stimmung heuer wieder das Ostereiersuchen der anderen Art. Dabei müssen die Eier per Hand aus zwei großen Schneehaufen ausgegraben werden. Jedes der versteckten Eier ist mit einem Gewinnlos versehen und zusätzlich gibt es ein Jackpot-Ei das 500 Euro wert ist. 

Eierpecken - wer gewinnt?

Nach dem Ostereier-Suchen dürfen die bunten Eier natürlich auch genüsslich verspeist werden. Während andere Ostereierspiele wie der Eierlauf oder Eierpusten immer seltener werden, wird nur das „Eierpecken“ noch vielfach im Familien- und Freundeskreis praktiziert. Häufig jedoch ohne Konsequenzen, denn auch der Verlierer darf sein beschädigtes Ei behalten und aufessen. Ursprünglich durfte der Sieger das Ei des Verlierers behalten.

In Fusch an der Großglocknerstraße gestaltet die Mariloise Jordan bereits seit Jahrzehnten filigrane Kunstwerke, beispielsweise aus Ostereiern. | Foto: Reinhard Jordan
  • In Fusch an der Großglocknerstraße gestaltet die Mariloise Jordan bereits seit Jahrzehnten filigrane Kunstwerke, beispielsweise aus Ostereiern.
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Kunstvolle Eier in Fusch

In Fusch an der Großglocknerstraße gestaltet Mariloise Jordan bereits seit Jahrzehnten filigrane Kunstwerke, beispielsweise auf Ostereiern.

„Ich habe bereits als Kind mit dem Verzieren oder Bemalen der Eier angefangen. Ich hatte kein Geschenk für meine Mutter und so habe ich selbst etwas gestaltet“,

erzählt die 1933 geborene Pinzgauer Künstlerin, die auch noch im hohen Alter noch ihrer Leidenschaft nachgeht.

„Die Hände sind ruhig, die Augen sind gut und ich arbeite sehr gerne. Mein Lieblingsthema sind die Blumen aber auch mit christlichen Symbolen gestalte ich meine Bilder oder Eier.“

„Gones“-Rennen im Lungau. | Foto: Michael Moser
  • „Gones“-Rennen im Lungau.
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„Gones“-Rennen im Lungau

Der Ostermontag wird im Tamsweger Ortsteil Wölting traditionell mit dem „Gones“-Rennen abgeschlossen.

„Bei diesem österlichen Fangenspiel steht der Gänserich, wir nennen ihn ,Gones‘, mit dem Rücken zu einer Reihe von Pärchen und muss versuchen, die Frau zu erwischen. Schafft er es, so wird der vormalige Läufer zum neuen Gones. Neben Unterhaltung und Spaß war in früheren Zeiten das Rennen auch eine Möglichkeit für Männer und Frauen sich kennen zu lernen. Heute pflegt diesen Brauch noch die Dorfgemeinschaft von Wölting, früher gab es ihn aber im gesamten Bezirk“,

weiß Michael Moser von der Lungauer Volkskultur. Dort wird dieses Gesellschaftsspiel schon seit über hundert Jahren am Dorfplatz gespielt. 

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