"Ein extremes Jahr": 2.282 Fälle an den Katastrophenfonds gemeldet

Uttendorf im Pinzgau, Bilder vom 2. Juli 2019. | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
  • Uttendorf im Pinzgau, Bilder vom 2. Juli 2019.
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Schneeschäden im Winter, Hochwasser im Sommer – hier ein Überblick über die Schadensfälle in den Bezirkeb. Die Fälle der letzten Tag sind übrigens noch nicht inbergiffen!

SALZBURG. 1.009 Fälle aus 92 Gemeinden mit einer Gesamtschadenssumme von mehr als zehn Millionen Euro lagen heute auf dem Tisch des Katastrophenfonds des Landes. Über zusätzlich 65 Fälle wurde diskutiert. Insgesamt wurden bisher im Jahr 2019 2.282 Schäden gemeldet. „Diese Zahlen verdeutlichen, dass wir ein extremes Jahr erlebt haben. Die Gemeinden im Lammertal hat es dabei gleich zwei Mal getroffen, beim Schnee-Ereignis im Winter und beim Hochwasser im Sommer“, so Landesrat Josef Schwaiger.

"Gebäude und Betriebe müssen ausreichend versichert werden"

Der Landesrat führte heute den Vorsitz bei der Sitzung des Katastrophenfonds und betonte dabei: „Die Niederschläge werden lokal extremer, darauf müssen wir reagieren. Ich habe unter anderem an den Beispielen Uttendorf und Großarl gesehen, dass die Schutzbauten wirken, auch im Lammertal wurde eigentlich Schlimmeres verhindert. Aber einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Daher appelliere ich auch an die Eigenverantwortung der Menschen, ihre Gebäude und Betriebe selber ausreichend zu versichern“, betont Schwaiger.

Sofortmaßnahmen häufiger nötig

Die extremen Wettereignisse zeigen auch immer mehr, dass die Sofortmaßnahmen wie das Ausbaggern von vollen Schutzbauten unmittelbar nach den Ereignissen immer wichtiger werden.

„Diese gehen auch ins Geld, alleine bei der heutigen Sitzung ging es um derartige Kosten von 2,4 Millionen Euro. Aber um weitere Schäden zu verhindern, muss man schnell handeln mit dem Einsatz aller Kräfte und Geräte“, sagt Schwaiger.

Hotspots der Schadensmeldungen

Die zirka zehn Millionen Euro an Schäden teilen sich bei der heutigen Kat-Fonds-Sitzung so auf:

  1. Pinzgau: 318 Fälle, Schadenssumme 5,06 Millionen Euro
  2. Tennengau: 306 Fälle, Schadenssumme 1,99 Millionen Euro
  3. Pongau: 210 Fälle, Schadenssumme 1,76 Millionen Euro
  4. Flachgau: 160 Fälle, Schadenssumme 0,9 Millionen Euro
  5. Lungau: 80 Fälle, Schadenssumme 0,62 Millionen Euro

Extremjahr 2019

Das Jahr 2019 war, was das Schadensaufkommen betrifft, insgesamt ein extremes. Die am meisten betroffenen Gemeinden waren:

  1. Abtenau: 147 Schadensfälle
  2. St. Koloman: 114 Schadensfälle
  3. St. Johann: 103 Schadensfälle
  4. Uttendorf: 79 Schadensfälle
  5. Hüttau: 77 Schadensfälle
  6. Thalgau: 75 Schadensfälle
  7. Rußbach: 64 Schadensfälle

Extremer Winter

Die massiven Schneefälle im Jänner verursachten im ganzen Land große Schäden. Zum Vergleich: Von 1994 bis inklusive 2018 wurden 1.169 Schneedruckfälle gemeldet. Seit Jänner 2019 waren es 1.062. Hier waren besonders Neumarkt, Straßwalchen, Abtenau, St. Koloman, Rußbach und St. Johann betroffen. Bisher wurden 210 Lawinenschäden, vor allem aus den Gebirgsgauen, gemeldet.

Extremer Sommer

Die Hochwasserereignisse in Uttendorf und in Rußbach sowie Abtenau haben sich in das Gedächtnis der Salzburgerinnen und Salzburger gebrannt. In Uttendorf waren mehr als 70 Gebäude und Betriebe von der Schlammlawine aus dem Manlitzbach betroffen. Im Lammertal wurde die Neuhausbrücke als Verbindung zwischen Salzburg und Oberösterreich komplett weggerissen, zahlreiche weitere Brücken und die Landesstraße wurden schwer beschädigt. 35 Gebäude wurden überschwemmt.

Der Wald hat gelitten

Der massive Schnee hatte außerdem verheerende Wirkung auf die (Schutz)Wälder. Hier noch ein Vergleich: Seit 1994 wurden dem Katastrophenfonds 7.547 Waldschäden gemeldet, das ist eine Schadenssumme von 55,3 Millionen Euro. Es wurden alleine im Jahr 2019 1.602 Anträge gestellt. Das ergibt eine zu erwartende Schadenssumme von 13,2 Millionen Euro und eine Beihilfe von vier Millionen Euro.

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