Peter Eder (AK)
„Salzburg AG bricht Versprechen – Politik schaut zu“
„Salzburg AG bricht ihr Versprechen und Politik schaut zu!“ kommentierte Salzburgs AK-Präsident und ÖGB-Chef Peter Eder nach Bekanntgabe der Strompreiserhöhung für Haushalte und Gewerbe ab 2023. "Die Beschäftigten finanzieren sich mit ihrem Steuergeld nicht nur die Strompreisbremse selbst. Sie subventionieren damit auch die Erhöhungen seitens der Salzburg AG."
„Wir haben immer betont die Preise 2022 nicht mehr anzupassen und sind diesem Versprechen treu geblieben“, versicherte Konzernsprecherin Karin Strobl von der Salzburg AG in einer Reaktion gegenüber den RegionalMedien Salzburg auf die Aussendung der Arbeiterkammer Salzburg.
SALZBURG. "Entgegen ihres Versprechens, erhöht die Salzburg AG die Strompreise nun doch schon Anfang kommenden Jahres", kommentierte die Arbeiterkammer (AK) Salzburg in einer ersten Reaktion auf die am Mittwoch den Medien bekannt gegebenen Strompreisanpassung am Anfang 2023. "Und das gleich um gesalzene 138 Prozent oder 27 Cent netto pro Kilowattstunde", so die AK weiter. AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder kritisiert: „Vor allem jene, die mit Strom Wärme erzeugen, stehen vor horrenden Zusatzkosten; das Argument, diese Erhöhung sei moderat, ist eine Mogelpackung – in Wahrheit lässt sich die Salzburg AG diese Erhöhung durch die Strompreisbremse, die der Bund aus Steuergeldern finanziert und die Beschäftigten bis zu 142 Millionen Euro kostet, subventionieren. Und die Politik als Eigentümervertreterin schaut tatenlos zu, statt mit den Dividenden einen Preisstopp einzuziehen.“
„Ein klarer Wortbruch seitens des Landesenergieversorgers, hat man doch noch im März dieses Jahres den Kundinnen und Kunden versichert, die Strompreise vor dem 1.4. 2023 nicht weiter zu erhöhen.“
Peter Eder, Präsident AK Salzburg
„Wir haben immer betont die Preise 2022 nicht mehr anzupassen und sind diesem Versprechen treu geblieben.“
Karin Strobl, Konzernsprecherin Salzburg AG
Wer mit Strom heizt, dem drohe ein finanzielles Desaster – so die AK. Berechnet man die laut der AK ebenfalls mit 1. Jänner 2023 schlagend werdenden höheren Netzgebühren mit ein, stelle sich die Sache in Zahlen so dar: Für jene Salzburg AG-Kundinnen und -Kunden, deren Stromverbrauch bei 3.500 kWh liegt, würden die monatlichen Mehrkosten im Schnitt 63 Euro brutto (jährlich 750 Euro brutto) betragen wie die AK Salzburg errechnete. Durch die Strompreisbremse, die ab 1. Dezember 2022 greifen werde, würde sich die Kostensteigerung für jene, die zwischen 2.900 kWh und 3.500 kWh verbrauchen, auf „nur“ rund 13,50 Euro brutto monatlich belaufen.
"Die Beschäftigten finanzieren sich mit ihrem Steuergeld nicht nur die Strompreisbremse, die die Salzburger Steuerzahler:innen bis zu 142 Millionen Euro kostet, selbst. Sie subventionieren damit auch die Erhöhungen seitens der Salzburg AG."
Peter Eder, ÖGB-Landesvorsitzender Salzburg
AK-Präsident Peter Eder: „Es ist schon paradox: Was die Bundesregierung den Menschen als Unterstützung in die rechte Hosentasche steckt, zieht die Salzburg AG ihnen nun aus der linken Hosentasche wieder heraus. Oder anders gesagt: Die Beschäftigten finanzieren sich mit ihrem Steuergeld nicht nur die Strompreisbremse, die die Salzburger Steuerzahler:innen bis zu 142 Millionen Euro kostet, selbst. Sie subventionieren damit auch die Erhöhungen seitens der Salzburg AG. Und die Politik – immerhin Eigentümervertreterin - schaut diesem Treiben einfach zu. Von den nach wie vor intransparenten Entstehungskosten des Strompreises ganz zu schweigen.“
Eder (AK): "Heizdeckel überfällig"
Schlimm würde es allerdings für jene werden, die mit Strom Wärme produzieren. Wer mit Strom heizt – also auch Betreiber einer Wärmepumpe – oder Warmwasser aufbereitet (Boiler), den wird es laut der AK Salzburg "besonders hart treffen". Geht man dabei von einem Stromverbrauch von etwa 6.000 kWh aus, würde die finanzielle Mehrbelastung auf bis zu hundert Euro monatlich steigen. Für den AK-Präsidenten sei ein Heizdeckel des Bundes – analog zum Strompreisdeckel – "überfällig".
Die Politik dürfe nicht länger "in Tatenlosigkeit verharren", so die AK Salzburg: Zum einen müsse sich die Landesregierung in Wien dafür stark machen, die Netzgebühren einzufrieren. Und zum anderen sollten Stadt und Land Salzburg als Eigentümervertreter die Dividenden der Salzburg AG dafür verwenden, jenen, die diese erneute Verteuerung besonders hart treffen werde, unter die Arme zu greifen.
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