Sexualtherapie
Männliche Sexualität nach Unfällen und Erkrankungen

Erektionsschwäche nach Erkrankungen

Die männliche Sexualität kann sich nach Unfällen, Krebs (etwa Prostatakrebs) und anderen Erkrankungen massiv verändern oder beeinträchtigt sein.

Es gibt verschiedene Körperliche Erkrankungen, wie etwa Diabetes, Prostatakrebs, Schlaganfälle, Lähmungen, Multiple Sklerose, aber auch diverse Medikamente, die eine Erektion erschweren oder sogar ganz unmöglich machen.

Prostatakrebs und erektile Dysfunktion

Eine bei Männern sehr weit verbreitete Krebsart ist der Prostatakrebs, der das Sexualleben eines Mannes bzw. Paares radikal und in kürzester Zeit verändern kann. Viele Männer fallen dann in eine Ganz-Oder-Gar-Nicht-Haltung hinein und geben ihre Sexualität lieber völlig auf, anstatt neue Wege von Lust, Leidenschaft und Nähe zu erkunden. Sie verzichten fortan nicht nur auf Geschlechtsverkehr, sondern auch auf jede Form von Sinnlichkeit und Erotik und werden oft unglücklich, verbittert, frustriert oder depressiv. Erotik und Nähe als Quelle der Lebendigkeit und als ein Erlebniswert fallen dann ganz weg.

Dieses Schwarz-Weiß-Denken haben viele Männer stark verinnerlicht. Immerhin haben wir ja unser ganzes Leben lange den Mythos internalisiert, dass nur Geschlechtsverkehr mit Penetration richtiger Sex sei, alles andere sei unvollständig und zähle nicht.

Viele Männer denken dann gar nicht daran, eine emotional bereichernde Form von Erotik zu leben, die ohne Erektion leidenschaftlich, lustvoll, geil und erfüllend sein kann. Übrigens braucht es keine Erektion für einen Orgasmus.

Wichtig ist es allerdings, erst einmal den Verlust der genitalen Sexualität zu betrauern, sich Zeit und Raum für die Trauerphase zu geben, geduldig zu sein (oder zu werden) und auch schwierige Emotionen wie starke Kränkung, das immense Leid, Wut, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Verzweiflung anzunehmen und sie nicht wegzudrücken.

Filmtipp: "Die Folgen von Prostatakrebs"

Schwere Verläufe von Prostatakrebs können nicht nur zu Inkontinenz führen, sondern auch zum Verlust der genitalen Sexualität.

Fragen für neue Wege in der Sexualität

Dann geht es auf die Suche, wobei folgende Fragen hilfreich sein können:

  • Brauche ich noch Nähe, Zärtlichkeit, körperliche Berührungen und Erotik?
  • Wenn ja: Wie kann ich auch ohne Erektion das Beste aus den Umständen machen?
  • Wie wünsche ich mir Sinnlichkeit, Zärtlichkeit, körperliche Nähe und Erotik unabhängig von meiner Erektion?
  • Was geht noch (etwa die/den Partner*in mit den Händen, mit Sexspielzeugen oder dem Mund befriedigen, sich streicheln lassen, sich aneinanderreiben)?
  • Welche neuen Wege können wir ausprobieren oder entdecken?
  • Welche Alternativen zur Penetration gibt es? Wie kann ich dabei als Mann bzw. wie können wir als Paar spielerisch und neugierig eine neue Sinnlichkeit entdecken?
  • Kann ich die sexuelle emotionale Erregung noch spüren (was auch ohne Erektion möglich ist, da Orgasmen, Erregung und Lust durch das Gehirn ausgelöst werden)?
  • Was kann ich körperlich noch, etwa tasten, spüren, mich bewegen, riechen, küssen, streicheln?

Sextoys und Hilfsmittel

Übrigens sind alle Hilfsmittel von Sextoys, über Potenzmitteln (PDE-5-Hemmer), Vakuumpumpen, Penisinjektionen, Strap-Ons (das sind Penisse zum Umschnallen), Sexualcoachings, Betroffenengruppen, Fortbildungen, und Tantrakursen erlaubt und sogar hilfreich und sinnvoll.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Logotherapie und Existenzanalyse)

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