Zwang und Zwangsstörungen / Psychologie
Tipps zum Umgang mit Zwangshandlungen

Was sind Zwänge und Zwangsstörungen?

Zwangsstörungen in starker Ausprägung zählen zu den psychischen Erkrankungen. Die Betroffenen fühlen sich dabei den Zwängen hilflos ausgeliefert, als ob etwas sie innerlich drängen bzw. zwingen würde, gewisse Handlungen auszuführen (Zwangshandlungen) oder Dinge zu denken (Zwangsgedanken).

Die betroffenen Personen können sich zwar innerlich vom Zwang distanzieren, ihnen ist der Zwang durchaus bewusst, sie können ihn aber nicht willentlich beeinflussen. Zwangserkrankungen liegen oft innerseelische Konflikte, aber auch Ängste, seelische Wunden und Traumen zugrunde.

Film: "Meine Zwänge machen mein Leben zur Hölle!"

Zwänge und Zwangsstörungen führen zu einem immensen seelischen Leiden.

Wie kann ich Zwänge oder Zwangshandlungen loswerden?

Nicht immer ist es möglich, alle Zwänge oder Zwangshandlungen loszuwerden. Allerdings können Sie lernen, besser mit sich selbst und Ihren Zwängen umzugehen, sodass diese Zwänge im Laufe der Zeit als Nebeneffekt immer weniger werden. Lesen Sie in diesem Beitrag Tipps, Ideen und Anregungen, wie Sie Ihre Zwangshandlungen besser in den Griff bekommen und wie Sie anders damit umgehen können.

Zwangsstörungen: Tipps zum Umgang mit Zwangshandlungen
Katastrophenphantasien und Zwangshandlungen

Menschen, die unter starken Ängsten, Zwangsstörungen oder Zwangsgedanken leiden, entwickeln oft Katastrophenphantasien und magisch anmutende Handlungen, um diese Phantasien in den Griff zu bekommen und um mehr innere Sicherheit zu erlangen. Es handelt sich dabei um einen entlastenden, beruhigenden Copingmechanismus, der jedoch viel Kraft, Zeit und Lebensenergie bindet.

Die starken, überflutenden Ängste können sich auf den Verlust von nahen, lieben Menschen oder Tieren, aber auch auf das eigene Leben und die eigene Gesundheit beziehen. Menschen, die zu zwanghaften Verhaltensweisen neigen, entwickeln dann Zwangsrituale und Zwangshandlungen, damit diese Gedanken nicht Realität werden. Es geht dabei um ein inneres sich-Absichern: Wenn ich z.B. eine Tätigkeit genau viermal ausführe, dann wird das befürchtete Unglück nicht eintreten.

Mein Filmtipp: "Krank durch Stress: Wenn Zwangsstörung & Ängste das Leben im Griff haben"

Sehen Sie in diesem Film, wie sehr Zwänge das Leben beeinflussen, belasten und den Alltag zur Qual werden lassen. Zwangsstörungen sind in der Gesamtbevölkerung weit verbreitet.

Hilfreiche Strategien und Verhaltensweisen

Folgende Strategien können Ihnen das Leben mit den Katastrophenphantasien und existentiellen Ängsten etwas leichter machen:

1. Schreiben Sie sich auf einen Zettel: Ja, es kann immer und überall etwas passieren. Das gehört zum Leben dazu. Meine Zwangsrituale haben dabei keinerlei Einfluss auf diesen Sachverhalt“.
Hängen Sie sich diesen Zettel zuhause an gewisse Stellen im Raum (etwa auf die Toilette), wo Sie oft hinsehen.

2. Beachten und beobachten Sie zudem eigene Gedanken während der Handlungen und Zwangsrituale ganz genau.
Führen Sie das, was Sie während der Zwangshandlungen denken, in einen inneren Dialog über. Sie erzählen sich dabei innerlich selbst, was Sie gerade zwanghaft tun. Dies kann ein erster guter Umgang mit sich selbst und den Zwängen sein. So ein Dialog könnte lauten:
Ich gehe jetzt zur Türe und kontrolliere diese viermal, weil ich Angst habe und beunruhigt bin. Meine Angst und Unruhe sind so stark geworden, dass sie zu einem inneren Drang führen. Mit meinem Kopf und Verstand weiß ich, dass diese Kontrolle der Haustüre nicht notwendig ist. Ich brauche diese Handlung aber, um meine starken Gefühle der Angst zu beruhigen. Darum mache ich das jetzt. Ich kann mich momentan nicht anders beruhigen. Ich tue es für mich selbst, um mir selbst etwas Gutes dabei zu tun."

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Logotherapie und Existenzanalyse)

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