Bergauf & Bergab
Der Knallstein – Zuckerhut im Tennengebirge
Ein dunkler Waldgürtel und ordentlich Höhenmeter: Im Norden zeigt sich das Tennengebirge von seiner dunklen, abweisenden Seite. Der Lohn ist eine großartige, oft menschenleere Bergwelt.
Eine Gegend für Individualisten hat Albert Precht – legendärer Erstbegeher unzähliger Kletterrouten im Tennengebirge – die Region zwischen Wieselsteinen, Knallstein und Scheiblingkogel einst genannt. Der im Mai 2015 auf Kreta tödlich verunglückte Kletterstar Precht bezeichnete den 2232 Meter hohen Knallstein in seinem 1986 verfassten AV-Führer (vergriffen) als „zuckerhutartig geformt“. Wer unter dem formschönen Berg steht, versteht Prechts Begeisterung.
Nur für Konditionsstarke
Anforderung: Anspruchsvolle Bergtour. Orientierungssinn Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. Vorsicht bei Nebel! Nicht bei Gewitterneigung! Kurze Stellen I. In Summe 1900 Höhenmeter Anstieg. Gesamtrunde 11 Stunden.
Ausgangspunkt/Anfahrt: Parkplatz bei den Fischteichen in Unterscheffau direkt an der B 162.
Nicht bei Gewitterneigung - Vorsicht bei Nebel
Route: Vom Parkplatz nach Süden über die Lammer und gleich auf der Straße scharf nach links (Osten) bis zu einer scharfen Kehre und auf der Almstraße zur Infangalm (653 m). (Der alte, direktere Weg über das Kuchlbachgut ist gesperrt.) Von der Alm auf einem etwas ausgewaschenen Steig nach Südosten („Infang“) zu einer Forststraße bis man südlich der Schönalm auf den von Oberscheffau heraufziehenden Weg trifft (siehe Variante). Nun in vielen Kehren nach Süden steil bergauf zur privaten Schatzlhütte und weiter auf den Knallboden mit seinen duftenden Schnittlauchwiesen.
Dann wird der Weg langsam felsiger und es geht in leichter Kletterei (I) über die Knallplatte zu einer Weggabelung. Von hier in einem Linksbogen auf den zuletzt etwas luftigeren Knallstein. Bis hierher sind 1750 Höhenmeter zu überwinden und man hat erst etwa die Hälfte des Weges geschafft.
Durch Karstgelände absteigen
Abstieg retour zur Weggabelung oberhalb der Knallplatte (Wegweiser am Boden) und auf dem markierten Steig unter dem nördlichen Wieselstein vorbei (leichter Gegenanstieg) zur nächsten Weggabelung (Achtung: Schächte und Riesendolinen). Hier nach Westen durch Karstgelände absteigen bis zum Hauptweg, der vom Pass Lueg zum Happischhaus führt.
Auf diesem nun nordwärts über das Niedertörl (schöner Aussichtspunkt) und teilweise sehr steil entlang der Langwand zu einer Forststraße. Diese wird fünf Mal gequert. Bei dem sechsten Mal auf der Straße nach Norden zu einer Weggabelung, wo man über die Notarwiese (bergauf-bergab) zurück zur Infangalm wandert.
Variante 1: Auch wer auf die lange, oben beschriebene Rundtour verzichtet, sondern am Anstiegsweg wieder nach Unterscheffau absteigt, darf sich auf einen starken Tag einstellen. In Summe sind auch 1750 Höhenmeter zu bewältigen und man kommt auf etwa 9,5 Stunden Gesamtgehzeit.
Variante 2: Wer von Oberscheffau aus starten will, parkt am Wanderparkplatz im Ortsteil Bernhof. Zufahrt von Golling Richtung Abtenau auf der Bundesstraße und unmittelbar vor der Steigung am Ortsausgang über die Lammer nach Süden (hinter dem Wanderparkplatz gibt es dann keine Parkmöglichkeit mehr). Nun folgt man der asphaltlierten Straße bis zur Schönalmstraße. Diese kurz hinauf und am Wanderweg Nr. 90 zur Schönalm. Hinter der Schönalm trifft man dann auf den Anstieg von Unterscheffau. Diese Variante ist für eine Rundtour nicht geeignet, der Abstieg folgt wieder dem Anstieg (1750 Höhenmeter und 9,5 Stunden Gesamtgehzeit).
- Ausrüstung: Wanderausrüstung
- Karte: Kompass Nr. 15, „Tennengebirge – Hochkönig“, 1:50.000
- Literatur: Thomas Neuhold, „85 neue Tagesrundtouren“, Verlag Pustet.
- Einkehr: Gasthof Lammerklause www.lammerklause.at
- Mehr zum Thema Wandern und Bergsteigen:www.meinbezirk.at/bergauf
- Tipp: Mit dem Salzburger Hüttenpass der Bezirksblätter Hüttenstempel sammeln und tolle Preise gewinnen! Hier geht es zum Download:
- Info: Thomas Neuhold und die Bezirksblätter Salzburg GmbH übernehmen für die angeführte Tour keine Haftung. Im Zweifel soll man immer einen Bergführer engagieren.
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