Klimawandel
Experten prognostizieren mehr Felsstürze und Eisabbrüche
Experten aus Österreich und Italien haben sich vor kurzem auf der Rudolfshütte in Uttendorf getroffen. Das dortige Ödenwinkelkees ist ein Testgebiet für neue Prognoseinstrumente, um Massenbewegungen besser vorher sagen zu können.
SALZBURG. „Angesichts der dramatischen Bilder vom Gletscherbruch an der Marmolata in den Dolomiten drängt die Zeit, denn ähnliche Ereignisse finden auch bei uns statt und werden in den nächsten Jahren häufiger“, so Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst.
Um diese Gefahren für die Menschen besser vorhersagen und gegebenenfalls entschärfen zu können, entwickeln Experten aus Salzburg, Südtirol, Friaul-Julisch-Venezien, Venetien und Kärnten im Rahmen des InterReg-Projektes „SedInOut“ ein Instrument für das Management dieser hydrogeologischen Risiken. „Darum haben wir uns im Testgebiet im Weißsee-Gletschergebiet getroffen, um uns auszutauschen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Gefahr zu minimieren, aber das ist alles andere als einfach“, so Valentin.
Prognosen auch vom Weltall aus
Die riesigen Geröll- und Schuttmengen werden teilweise mit Satelliten aus dem Weltall oder Drohnen unter die Lupe genommen, aber auch vor Ort in bestimmen Testgebieten. „Wir wollen wissen, wo eigentlich wie viel liegt und durch starken Regen oder Wildbäche zur Gefahr – auch für die Menschen im Tal – werden kann“, erklärt Valentin. Man kann laut Experten diese riesigen Mengen nicht abtragen, aber Gefahrenstellen ausweisen und diese beobachten. Jedenfalls seien die Erkenntnisse eine wichtige Entscheidungsgrundlage auch für die Behörden.
Mehr Naturkatastrophen zu erwarten
Jedenfalls sei laut Gerald Valentin das Problem keines, das sich auf das Hochgebirge begrenzt. „Ganz im Gegenteil. Muren und Felsstürze können auch die Täler und Siedlungsgebiete erreichen. Die wärmeren Temperaturen und der Rückzug der Gletscher führen wie zu einem Dominoeffekt, der uns vor allem in Salzburg an vielen Stellen treffen kann“, so Valentin. Daher werde die internationale Forschung und das InterReg-Projekt mit Nachdruck verfolgt.
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