Milchproduktion
Grünes Licht für SalzburgMilch und Gmundner Molkerei Fusion
Die Fusion von SalzburgMilch und der Gmundner Molkerei wurde heute unter Auflagen von der Bundeswettbewerbsbehörde genehmigt. Ein wesentlicher Punkt ist eine sechsjährige Abnahmegarantie für die Milchbauern.
SALZBURG. Zurzeit laufen Fusionsverhandlungen zwischen SalzburgMilch und der Gmundner Molkerei. Am Dienstag gab es dafür von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) grünes Licht.
Konzentration im Lebensmittelhandel
Mit der Fusion von SalzburgMilch und der Gmundner Molkerei würde ein weiteres Großunternehmen im heimischen Lebensmittelhandel entstehen. Gemeinsam wären die beiden Firmen der zweitgrößte Milchverarbeiter in Österreich. Der fusionierte Konzern würde sich somit direkt hinter Berglandmilch einreihen und den momentan zweitgrößten Milchkonzern NÖM überholen. Dem Antrag bei der Bundeswettbewerbsbehörde zufolge ist es geplant, dass die Salzburger Alpenmilch Genossenschaft die Gmundner Molkerei Genossenschaft übernimmt. Der operative Betrieb der Gmundner Molkerei bliebe dabei bestehen und würde mitübernommen werden.
Fair Play in der Lieferkette
"Die Verpflichtungszusagen ermöglichen ein Fair Play in der Lieferkette. Gerade bei einem so wichtigen Produkt wie der österreichischen Milch ist es essenziell, die Versorgung nachhaltig sicherzustellen"
Natalie Harsdorf-Borsch, Interim Leiterin des BWB, in einer Aussendung
Anfängliche Bedenken der BWB bezüglich einer eventuellen Verschlechterung der Bedingungen für die Bäuerinnen und Bauern durch den Wegfall von Konkurrenz konnten durch eine sechsjährige Kündigungsfrist von den beiden Molkereien ausgeräumt werden. Die in der Genossenschaft zusammengeschlossenen Landwirtinnen und Landwirte bekommen so sowohl eine Abnahmegarantie als auch eine direkt Vermarktungs- und Ab-Hof Verkaufsmöglichkeit zugesichert.
Generell werden die Lieferverträge so abgeschlossen, dass die Milchbäuerinnen und Milchbauern mit Kündigungsfristen aussteigen können, sowohl als Lieferanten als auch als Genossenschaftler. Auch befristete Verträge sollen möglich sein. Eine weitere wichtige Auflage der Bundeswettbewerbsbehörde ist, dass die durch die Fusion erzielten Synergieeffekte an die Milchbauern weitergegeben werden müssen.
Das letzte Wort
Letztendlich liegt es vor allem an den Milchbäuerinnen und Milchbauern der beiden Genossenschaften, ob die Fusion zustande kommt. Sie werden als Mitglieder das letzte Wort haben. Auch die Aufsichtsgremien haben ihre Zustimmung noch nicht gegeben.
Die Fusion wird jedenfalls noch etwas auf sich warten lassen. Wie SalzburgMilch-Marketingchef Schwap laut mehreren Medien zu Protokoll gab, werde man versuchen bis September alle rechtlichen Punkte abgeklärt zu haben. Der Zusammenschluss würde dann rückwirkend mit Jänner 2022 abgewickelt werden.
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