Gender Pay Gap
Salzburgerinnen verdienen um 15 Prozent weniger als Salzburger

Zwischen Männern und Frauen bestehen immer noch geschlechtsspezifische Gehaltsdifferenzen, auch in Salzburg. | Foto: Pixabay.com
4Bilder
  • Zwischen Männern und Frauen bestehen immer noch geschlechtsspezifische Gehaltsdifferenzen, auch in Salzburg.
  • Foto: Pixabay.com
  • hochgeladen von Vanessa Arens

Frauen verdienen in Salzburg 15 Prozent weniger als Männer. Das bedeutet, dass sie rechnerisch 55 Tage im Jahr unbezahlt arbeiten. Hochgerechnet auf ein Arbeitsleben könnten Frauen sich um das entgangene Geld eine Eigentumswohnung leisten. 

SALZBURG. Am 16. Februar 2023, ist der sogenannte "Equal Pay Day"*. Dieser Tag zeigt auf, wie groß die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen ist, wenn sie die gleiche oder gleichwertige Arbeit verrichten. Diese geschlechtsspezifische Lohnlücke wird "Gender Pay Gap" genannt. 
* Die Zahlen für den EPD 2023 basieren auf der Einkommensstatistik 2021. 

Weißt du, wie viel deine Kollegen verdienen?

Frauen verlieren quasi eine Eigentumswohnung 

Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 13 Prozent. Das sind 47 Kalendertage, die Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. Salzburg liegt übrigens darüber! Im Österreichschnitt ergibt das eine Differenz von ca. 6.000 Euro pro Jahr. Hochgerechnet auf ein Arbeitsleben von 40 Jahren könnte Frau sich um dieses Geld eine Eigentumswohnung leisten.

Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 700 Euro geringer als Männerpensionen.

Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 700 Euro geringer als Männerpensionen. | Foto: Pixabay.com
  • Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 700 Euro geringer als Männerpensionen.
  • Foto: Pixabay.com
  • hochgeladen von Vanessa Arens

Salzburgerinnen stehen noch schlechter da

Entscheidend für die tatsächliche Höhe des Einkommensunterschieds ist das Bundesland. Während in Wien der Pay Gap mit 3 Prozent verhältnismäßig klein ist, liegt er in Salzburg bei 15 Prozent* und damit über dem Österreichschnitt. Das ergibt in Salzburg 55 Tagen, an denen Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. 
* Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Lohnsteuerdaten – Sozialstatistische Auswertungen nach Bundesländern. 

Zahlen aus der Pandemie

Da die Zahlen für den "Equal Pay Day" 2023 auf der Einkommensstatistik 2021 basieren, ist hier die Pandemie noch mitzudenken. Die Pandemie hat viele Frauen in die Teilzeit oder ganz aus dem Job gedrängt. Diese Frauen fallen aber aus dieser Statistik heraus, denn sie vergleicht ausschließlich ganzjährig vollbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Vier Punkte, die zu mehr Fairness führen 

Laut Landesrätin Andrea Klambauer (Neos), zuständig für die Themen Frauen, Gleichberechtigung und Familie, können diese vier Punkte zu mehr Fairness führen:

  1. Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung 
  2. Aufteilung der Care-Arbeit
  3. Pensionssplitting
  4. Einkommensberichte einsehen
Landesrätin Andrea Klambauer: "Eine faire Aufteilung der Care-Arbeit hat langfristig die positivste Auswirkung." | Foto: Neos Salzburg/Vogl-Perspektive
  • Landesrätin Andrea Klambauer: "Eine faire Aufteilung der Care-Arbeit hat langfristig die positivste Auswirkung."
  • Foto: Neos Salzburg/Vogl-Perspektive
  • hochgeladen von Julia Hettegger

1. Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung 

Landesrätin Andrea Klambauer will mit dem Gratis-Kindergarten einen ersten Schritt gegen den "Gender Pay Gap" setzen. "Es braucht jedenfalls den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, damit keine Frau auf Berufstätigkeit verzichten muss, obwohl sie gerne arbeiten möchte", so Klambauer. 

2. Aufteilung der Care-Arbeit 

"Eine faire Aufteilung der Care-Arbeit hat langfristig die positivste Auswirkung. Das ermöglicht Frauen die Berufstätigkeit. Langfristig gedacht bedeutet das einen Schutz vor der Altersarmut. Gerade in der Pension schlägt sich eine sehr lange Teilzeitarbeit negativ nieder“, sagt die Landesrätin.

Fakten: Frauen erhielten 2021 eine Alterspension von durchschnittlich 1.242 Euro als monatliche Bruttoleistung, Männer 2.130 Euro.

3. Das Pensionssplitting 

Eine weitere Möglichkeit, dem Nachteil in der Alterspension entgegenzuwirken, sei das Pensionssplitting, so Klambauer: „Ich rate allen Familien sich über das Pensionssplitting zu informieren. Dazu gibt es vom Land Salzburg und meinem Resort eine gute Broschüre. Hier bekommt man einen guten Überblick, welche Auswirkungen Ausfälle im Berufsleben haben."

Frauen verdienen in Salzburg 15 Prozent weniger als Männer. Das bedeutet, dass sie rechnerisch 55 Tage im Jahr unbezahlt arbeiten.  | Foto: sm
  • Frauen verdienen in Salzburg 15 Prozent weniger als Männer. Das bedeutet, dass sie rechnerisch 55 Tage im Jahr unbezahlt arbeiten.
  • Foto: sm
  • hochgeladen von Sabrina Moriggl

4. Einkommensberichte anschauen

Die Landesrätin rät außerdem, sich die Einkommensberichte der Firmen anzuschauen: "In der Privatwirtschaft müssen Einkommensberichte ab 150 Mitarbeitern offengelegt werden. Darin wird sichtbar, was in jeder Kollektivvertragseinstufung gezahlt wird. Frauen können ihr Gehalt im Vergleich zur Gesamtheit einschätzen und damit auch selbstbewusster in Lohnverhandlungen gehen", so Klambauer.

Das könnte dich auch interessieren:

Großer Zulauf beim Kostenzuschuss für Wärmepumpen
Erstwähler über alternative Kanäle ansprechen
Nicht nur die Energiekrise, auch der Fachkräftemangel fordert
Zwischen Männern und Frauen bestehen immer noch geschlechtsspezifische Gehaltsdifferenzen, auch in Salzburg. | Foto: Pixabay.com
Landesrätin Andrea Klambauer: "Eine faire Aufteilung der Care-Arbeit hat langfristig die positivste Auswirkung." | Foto: Neos Salzburg/Vogl-Perspektive
Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 700 Euro geringer als Männerpensionen. | Foto: Pixabay.com
Frauen verdienen in Salzburg 15 Prozent weniger als Männer. Das bedeutet, dass sie rechnerisch 55 Tage im Jahr unbezahlt arbeiten.  | Foto: sm
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.