Vom Kupfererz zum Bronzeschmuck
Fest für die Archäologie am 28. Oktober in Traunkirchen
Seit etwa 2200 v. Chr. breitete sich die Bronzetechnologie innerhalb weniger Jahrhunderte über ganz Europa aus.
TRAUNKIRCHEN. Jene Gebiete, die über Rohstoffvorkommen, insbesondere von Kupfer und Zinn, verfügten erlebten einen gewaltigen kulturellen Aufschwung, während andere Gebiete nur wenig Anteil an der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung nahmen. Beim Fest für die Archäologie, das der Kulturverein Archekult in Zusammenarbeit mit der Internationalen Akademie Traunkirchen am 28. Oktober im Klostersaal Traunkirchen veranstaltet, stehen der prähistorische Kupferbergbau in Tirol und die neuesten Forschungsergebnisse zum Bergbau in Traunkirchen und den Bronzeringen als Bestandteil der hallstattzeitlichen Frauentracht im Mittelpunkt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Beginn ist um 19 Uhr.
Interessante Vorträge
Die Fahlerzlagerstätten im Inntal zählen zu den größten Kupfererzvorkommen der Alpen. Aus der Späten Bronzezeit und der Älteren Eisenzeit (ca. 1250 – 700 v. Chr.) liegt eine Fülle von archäologischen Befunden vor, die die gesamte Produktionskette vom Erzabbau über die Aufbereitung bis hin zur Verhüttung umfassen. Markus Staudt, der sich am Archäologischen Institut der Universität Innsbruck seit mehr als zehn Jahren mit montanarchäologischen Untersuchungen zum prähistorischen Kupferabbau im Unterinntal beschäftig, gibt in seinem Festvortrag Einblick in die Techniken der Kupfergewinnung und in die Arbeits- und Lebenswelt der bronze- und eisenzeitlichen Bergleute und zeigt die Bedeutung der Tiroler Bergbauzentren für die Metallwirtschaft in Mitteleuropa auf. Der zweite Teil des Vortrags beschäftigt sich mit der Weiterverarbeitung der Bronze. Lisa Niederwieser, die zur Zeit an ihrer Masterarbeit über die aus Traunkirchen und anderen oberösterreichischen Fundorten stammenden „Hohlwulstringe“ schreibt, berichtet über die Ergebnisse ihrer Arbeit. Dabei geht es um Herstellungstechniken, Werkstätten und nicht zuletzt um die Bedeutung der nur in Frauengräbern gefundenen Trachtbestandteile. Durch den Abend führt Erika Preisel vom Freien Radio Salzkammergut, für die musikalische Umrahmung des Festes sorgen Hannah Kritzinger (Harfe) und Alena Lipka (Tenorhackbrett). Den Abschluss bildet ein gemütlicher Ausklang bei Wein und Brötchen und interessanten Gesprächen mit den Vortragenden.
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