Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 1. Oktober 2023 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für den 1. Oktober stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Mt 21, 28 – 32.

OHLSDORF. „Naaa, i mag net!“: Geht’s dir auch manchmal so, da bittet dich jemand um deine Hilfe, aber es freut dich im Moment wirklich gar nicht! Heute hören wir im Evangelium, dass ein Vater zwei Söhne hat. Und da bittet er den ersten Sohn, ihm bei einer Arbeit zu helfen. So wie dieser Sohn haben auch wir zwei Möglichkeiten: ja zu sagen oder nein. Nun der erste Sohn sagt: „Ach Papa, ich mag wirklich nicht. Bitte sei nicht böse, aber ….!“ Ja hunderttausend Ausreden fallen ihm ein. Da würde mir auch sofort ein paar einfallen. Dir auch? Ja, der Sohn ist ehrlich, er denkt: „Ich soll ihm helfen? Nein, das ist mir viel zu anstrengend. Ich hab keine Lust dazu. Da kann er bitten so viel er will! Es ist doch mein gutes Recht auch nein sagen zu dürfen und einmal nichts zu tun.“ Der Vater geht mit wohl hängenden Schultern und enttäuschtem Gesicht davon. Er hätte sich die Hilfe von seinem Sohn erwartet. Der Sohn bleibt zurück und kommt nach einiger Zeit ins Grübeln. Papa ist eigentlich auch immer für mich da. Wenn ich ihn um etwas bitte, sagt er nie nein. Und jetzt braucht er meine Hilfe. Was soll`s, ich steh auf und helfe ihm jetzt.

„Kannst du mir helfen?“

Doch während der erste Sohn noch so nachdenkt, geht der Vater zum zweiten Sohn und bittet auch ihn um die Hilfe. Und der überlegt kurz und tut so, als ob er auf die Bitte sagen würde: „Natürlich für dich doch immer gerne!“ Der Vater freut sich, ist zufrieden und geht schon einmal vor. Doch dann überlegt der zweite Sohn: „Ehrlich, eigentlich habe ich gerade so viel zu tun. Und das ist auch wirklich wichtig. Nein, ich mache zuerst meine Sachen!“ Geht’s dir auch so? Ich denke viele Menschen auf der Welt verhalten sich so wie der zweite Sohn. Wir sagen: „Ich komme gleich!“ und machen unsere Arbeit weiter. So schnell vergessen wir dann, dass wir eigentlich jemand anderen helfen sollten. Und außerdem was bekomme ich dafür? Wieso soll ich immer gratis helfen?

Welcher von den beiden, wäre ich?

Ich denke wir sind wie beide. Einmal weil ich schlecht geschlafen habe oder weil ich so viel um die Ohren habe, dass ich keine freie Minute finde oder auch, weil ich einfach wirklich keine Lust habe das zu tun, was er/sie von mir möchte. Doch nach einiger Bedenkzeit, raffe ich mich auf und helfe. Und dann bin ich wie der zweite Sohn: Ich lächle, nicke mit dem Kopf und sage freundlich: „Ja, gleich!“ Vielleicht weil man das immer von mir erwartet oder weil ich meine Ruhe haben will und verschiebe meine Hilfe auf einen anderen Tag. Vielleicht sogar solange, bis ich es vergessen habe. Und der oder die andere auch!

Oh, ist das peinlich!

Doch Jesus will gar nicht wissen, welcher von den beiden ich wäre. Gott sei Dank! Stattdessen fragt er: „Und was glaubst du, wer hat den Willen des Vaters getan?“ Na, das ist doch völlig klar. Der, der dann hinging um zu helfen! Dieses Gleichnis erzählt der Jesus den Hohepriestern und Ältesten und will ihnen und uns allen damit sagen: Seid nicht wie der zweite Sohn. Sondern bemüht euch gute Menschen zu sein und helft euch gegenseitig. Das will Gott unser Vater! Daher kommen Zöllner und Sünder eher in den Himmel als die anderen. Ja, obwohl die Zöllner und Sünder mit der Kirche oder der Religion nicht viel anfangen können, sind sie innen drinnen oft doch gute Menschen! Vielleicht manchmal bessere als wir? Gute und liebevolle Menschen, die füreinander da sind, das sollten wir alle sein! Bemühen wir uns und unsere Welt wird herzlicher und schöner.

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