Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 16. Juli 2023 von Christa Recheis-Kienesberger
Die heutigen Gedanken zur Sonntagspredigt stammen von Christa Recheis-Kienesberger von der Pfarre Pinsdorf.
SALZKAMMERGUT. Jesus spricht oft in Bildern zu uns. Im Gleichnis von der Möglichkeit der hundertfachen Frucht im Matthäusevangelium (Mt 13,1-23) spricht er von verschiedenen Formen des Zuhörens. Jetzt im Sommer ist das Bild von der Saat, die hundertfache Frucht bringen kann oder auch nicht, gut nachzuvollziehbar.
Was das Aufgehen der Saat verhindert
Wenn Saatgut auf den Weg fällt, kann die Saat nicht wachsen, die Samenkörner werden von den Vögeln verspeist. Auf das Zuhören übertragen können das Wort Gottes und die Worte unserer Mitmenschen einfach an uns vorbeigehen. Wenn Samen auf steinigen Boden fallen, finden sie keine Nahrung und verdorren. Beim Zuhören ist es das oberflächliche Hören, bei einem Ohr hinein, beim anderen wieder hinaus – das Wort Gottes, die Worte der Menschen haben keinen Bestand. Wenn Disteln und Dornen alles überwuchern, kann das Wesentliche nicht wachsen. Im Lärm der Welt, im Stress des Alltags, in den Verführungen des Konsums kann das Wichtige ersticken.
Zuhören macht Miteinander möglich
Zuhören mit dem Herzen ist eine echte Herausforderung. Jesus wusste das, darum seine Einladung: Wer Ohren hat, soll gut zuhören. Ohren haben wir zwar alle, aber wirkliches Zuhören bleibt schwierig, ist ein lebenslanges Übungsfeld. Aber es würde die Welt verändern. Stellen wir uns doch einmal vor: in allen Familien, in Dörfern und Städten, in den Bundesländern, im ganzen Land und darüber hinaus fangen wir an, einander wirklich zuzuhören. Nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen. Das wäre der Beginn eines neuen Miteinanders.
Wir sind eingeladen, an einer Welt des gegenseitigen Verstehens mitzubauen
Mit seiner heutigen Geschichte lädt Jesus uns ein: Hör dir selber zu, verstehe deine Gefühle und rede mit anderen darüber – hör den anderen zu und versuche sie zu verstehen. Und hören wir miteinander den Worten Gottes zu – was für eine Welt könnte da entstehen! Jenes Reich Gottes, von dem Jesus unermüdlich geträumt hat. Er bittet uns alle: Fangt an, an einer Welt des Verstehens zu bauen und beginnen wir damit, indem wir einander mit dem Herzen zuhören.
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