Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 18. Juni 2023 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für Sonntag, 18. Juni, stammt von Sabine Pesendorfer und beschäftigt sich mit Mt 9,36-10,8. Pesendorfer ist Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in der Pfarre Ohlsdorf.

SALZKAMMERGUT. Kennt ihr die Namen der zwölf Apostel? Also einige schaffe ich, aber nicht alle. Für Jesus aber waren sie wichtig, er kennt ihre Namen. Er gibt ihnen die Macht: sie sollen in seinem Namen die Menschen von ihren Krankheiten und Leiden heilen, sollen unreine Geister austreiben, Aussätzige rein machen, sogar Tote erwecken! Was für ein Auftrag! Obwohl Jesus Gottes Sohn ist, sagte er nie: „Ich bin ein Superheld, denn ich kann heilen, ich kann euch retten, ich kann alles alleine machen! Ich brauche niemand!“ Nein, Jesus sagt: „Ich schaffe das nicht alleine. Ich suche Menschen, die mit mir zusammen andere heilen und ihnen von Gottes Reich erzählen!“ Und das umsonst! Ja, nicht unsere Talente die wir haben, sollen wir zu Geld machen! Sondern an unseren Talenten und Begabungen sollen sich auch andere erfreuen.

Und zwar umsonst!

Oft höre ich die Worte: „Mah, bist du blöd, du machst das ohne Geld zu bekommen. Na, das würde ich nicht tun.“ Oft weiß ich dann nicht was ich darauf antworten soll, denn es macht mir einfach Freude etwas zu tun. Auch wenn ich kein Geld bekomme. Jesus gibt die Antwort: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben!“ Und ehrlich, geht’s euch nicht genauso: Ich bin schon stolz, wenn ich etwas mache und andere freuen sich darüber oder sie bewundern mich dafür! Da fühle ich mich schon ein wenig als kleine Heldin. Doch bevor die Jünger los marschierten, sollen sie beten. Ja, beten ist wichtig! Denn Jesus weiß, ihre Kraft reicht nicht aus. Gott aber wird helfen! Und darum beten sie und dann machen sie sich auf den Weg. Seit damals sind viele Jahre vergangen. Die zwölf Apostel gibt es nicht mehr hier Auf Erden. Ja, und wer macht jetzt das alles?

Wir sind gefragt!

Ja, auf uns kommt es nun an. Jeder von uns hat den Auftrag, anderen vom allmächtigen und doch so barmherzigen Gott zu erzählen. Der uns nicht im Tod lässt, sondern ein Weiterleben ermöglicht. Ja, wir dürfen das, denn wir sind ausgerüstet durch den Heiligen Geist. Jetzt will Gott durch uns zu den Menschen kommen. Vielleicht denkst du jetzt: „So ein Blödsinn! Ich habe doch keine übermenschlichen Kräfte. Ich kann keine Dämonen austreiben oder Kranke heilen, geschweige denn Tote auf erwecken! Das kann ich nicht.“ Naja, wir müssen ja nicht alles machen. Nicht so wie damals. Schließlich gibt es in unserem Jahrhundert Menschen die uns vieles abnehmen: Da gibt es Ärzte, Geistliche, Ordensleute, alle die im Dienste der Kirche etwas tun und viele die in der Diakonie tätig sind. Trotzdem kann ein jeder etwas tun. Überlege einmal:

Was macht uns krank?

Woran leiden wir? Vielleicht leiden wir darunter, weil wir uns unnütz fühlen und alleingelassen sind. Oder wir leiden an der Hartherzigkeit unserer Mitmenschen. Oder was nimmt von uns Besitz, gefangen wie ein Dämon? Meine Sucht, mein Egoismus? Ehrlich, ich kann die Sätze nicht mehr hören, die da lauten: „Schau gut auf dich! Du bist wichtig! Du lebst im Jetzt! Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben!“ Natürlich ist Eigenliebe auch von Jesus erwünscht. Schließlich sagte er: „Liebe Gott mit ganzem Herzen und liebe den Nächsten, wie Dich selbst!“ Aber, wer „nur“ auf sich schaut und auf seinen Vorteil aus ist, der wird bald ohne Freude und Freunde sein. Den nimmt der Dämon der Einsamkeit und der Ich-Sucht gefangen! Und das ist schrecklich! Jesus gibt uns allen den Auftrag, dass wir andere heilen sollen! Aber….

Wie kann ich andere heilen?

Wie heile ich, als ein von Gott bevollmächtigter Mensch? Da muss ich im Kleinen beginnen: ein Lächeln schenken, gütig sein, verzeihen können, Zeit + Worte des Trostes schenken. Ohne etwas zu verlangen. Dann bin ich wirklich ein Held, weil ich durch meine Talente andere glücklich mache. Glaube mir, du bist ein von Gott geliebter und bevollmächtigter Mensch! Trotz deiner Sünden.

Zweifelst du trotzdem?

Dann stelle ich dir eine Frage: kennst du den Namen des Apostels, der Jesus verraten hat? Natürlich Judas Iskariot. Richtig! Er gehörte auch zu den Bevollmächtigten. Und du auch! Also, worauf wartest du: sei heute einmal eine Heldin oder ein Held: Lächle den anderen an, sei nicht nachtragend und hab ein Herz. Du wirst merken, der andere wird sich auch verändern. Auch wenn es nicht immer gleich klappt, denk dran: Du bist nie allein! Niemals. Die Liebe ist ja so mächtig! Und Gott begleitet dich Tag für Tag! Du bist in ihm geborgen, bis ans Ende der Welt.

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