Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 28. Dezember 2025 von Martin Krammer
- Martin Krammer von der Pfarre Gmunden.
- Foto: Foto art Laakirchen
- hochgeladen von Kerstin Müller
Die Predigt "Fest der Heiligen Familie" für Sonntag, 28. Dezember, stammt von Martin Krammer von der Pfarre Gmunden.
SALZKAMMERGUT. Gestärkt durch Familie und Glauben. Wir feiern an diesem Sonntag das Fest der Heiligen Familie. Die heile Familie... um diese zu fördern und zu stärken, wurde das Fest 1920 in der Kirche eingeführt. In den letzten hundert Jahren hat sich das Bild von Familie stark verändert, es ist vielfältiger, bunter geworden. Neben der typischen Familie mit Frau, Mann, zwei Kindern und Hund gibt es viele Varianten.
Familie gibt Kraft
Für alle aber gilt: Wir können sie uns nicht aussuchen, sie fällt uns zu. Indem wir in ihr aufwachsen, werden wir von ihr geprägt, schlagen wir in ihr unsere Wurzeln ins Leben. Dabei bietet jede Familie andere Voraussetzungen, wirtschaftlicher, kultureller, emotionaler, traditioneller Art. In der Familie erleben wir ganz intensiv Liebe und Zuneigung, aber auch Streit. Mit ihr feiern wir Feste und weinen gemeinsame Tränen. In ihr erleben wir ein intensives WIR, ein zu Hause und manchmal erleben wir schmerzhaft, dass genau das fehlt. Oft aber gibt die Familie Kraft, wenn es gemeinsam gilt, schwierige Situationen zu meistern.
Auch die Heilige Familie hatte trotz göttlichem Beistand schwierige Voraussetzungen, die sie zusammen, aber gemeinsam bewältigt haben.
Heilige Familie erlebt schwierige Zeiten
Wie wir da im Evangelium lesen, erlebt die Heilige Familie schwierige Zeiten, von Anfang an. Maria und Josef leben die ersten Wochen mit ihrem Kleinen in einem zugigen Stall, statt eines Betts Stroh und Krippe. Die Mutter, kaum aus dem Kindbett, Jesus noch eine Handvoll Kind, muss Josef mit seiner jungen Familie nach Ägypten fliehen, um sie vor Herodes in Sicherheit zu bringen. Wie nahe ist die Heilige Familie hier an den vielen Menschen, die heute aus ihren Ländern fliehen müssen, weil sie in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen.
Als dann die Gefahr vorbei ist, zieht die Familie nach Nazareth, wo Jesus aufwächst und wartet, bis seine Zeit gekommen ist. Aus dieser Zeit kennen wir Darstellungen von Josef bei der Zimmermannsarbeit und Maria beim Spinnen von Garn, pure Familienidylle.
Josef vom Glaube gestärkt
Josef der Zimmermann. Betrachten wir Josef genauer, wie er im heutigen Evangelium geschildert wird, dann entdecken wir, dass er ähnlich wie Maria nicht lange nachfragt, wenn Gottes Ruf an ihn ergeht. Auch er ist offen für Gottes Stimme. Er vertraute immer wieder auf die Nachricht des Engels. Es ist immer wieder eine „Zumutung“, die ihm der Engel verkündet. Josef überlegt nicht, er nimmt das ihm zugemutete an. In der Nacht steht er auf, weckt Frau und Kind, nimmt die Habseligkeiten mit, die er hat. Die erhaltenen Geschenke der Sterndeuter gaben ihm bestimmt auch ein wenig Sicherheit, er musste nicht mit nichts fliehen.
Gestärkt aber muss ihn vor allem sein Glaube haben, wie hätte er sonst die Stimme des Engels hören und ihr umgehend folgen können? Der Glaube macht stark, er gibt Kraft, selbst in Situationen, in denen jemand alles zurücklassen muss, neu anfangen muss.
Wir fangen in wenigen Tagen neu an, wenn auch nur ein neues Jahr, so verbinden dieses doch viele mit Vorsätzen und nicht wenige schaffen einen Neubeginn. Auch hier stärkt der Glaube. Ich wünsche euch allen ein gesegnetes neues Jahr, mit Erfolg und Gesundheit!
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