Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für den 11. Juni 2023 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für Sonntag, 11. Juni, stammt von Sabine Pesendorfer und beschäftigt sich mit Mathäus 9, 9 – 13. Pesendorfer ist Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in der Pfarre Ohlsdorf.

SALZKAMMERGUT. „Follow me!“ Sobald ein größeres Flugzeug landet, kommt ein kleines gelb-schwarzes Auto mit der Aufschrift: „Follow me.“ Und dieser Aufforderung folgt sofort das Flugzeug. Und dabei ist es egal von welchem Land dieses Flugzeug gekommen ist. Es vertraut darauf, einen geeigneten Platz zu erhalten. Und den bekommt es auch. „Folge mir nach!“ sagt auch Jesus zu einem reichen Ungläubigen und der folgt ihm auf der Stelle. Es war Matthäus ein Zöllner, der durch Betrug zu Reichtum gekommen war und mit den verhassten Römern zusammen arbeitete. Jesus hält ihm keine Strafpredigt, über seine gemachten Sünden. Er droht ihm auch nicht mit irgendwelchen Konsequenzen. Nein, Jesus macht deutlich: Wenn er sagt: „Folge mir nach!“ dann gilt das für jeden. Ohne Ausnahme! Anschließend setzt sich Jesus mit Matthäus an einen Tisch. Sie essen und trinken gemeinsam. Ja, das ist so wichtig, wie die Luft zum Atmen. Da kann man reden und lachen, es sich gut gehen lassen. Da endlich bekommt Matthäus das gute Gefühl: dieser Jesus mag mich. In diesem Zusammenhang sagt Jesus gerne die Worte:

„Deine Sünden sind dir vergeben!“

Das tut gut. Denn die Sünde trennt uns von Gott. Unsere schlechten Taten zerstören Beziehungen. Die Sünde macht einsam und krank. Deshalb tun die Worte Jesu gut. Er fordert uns auf, ihm nach zu folgen. Neu anzufangen. Wir erhalten einen guten Platz bei Gott. Wir sind nicht ausgeschlossen. Gott vergibt! Und wenn Gott vergibt, wird ein Fest gefeiert! Ja, weil Jesus ohne jeden Vorbehalt auf Matthäus zugeht, findet dieser den Weg zu Gott. Und das ist wirklich ein Grund zum Feiern.

Essen mit einem Sünder – eine Provokation?

Das hören und sehen auch die Pharisäer. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie sie reagierten. „Ja, spinnt denn der Jesus? Warum soll ein Sünder einen Platz bei Gott erhalten?“ Das ist zu viel! Wo doch sie: die wirklich Guten sind. Schließlich beten sie viel und das täglich. Sie widmen ihr Leben Gott. Täglich lesen sie in der Thora und anderen wichtigen Schriften. Sie wollen zu Gott gehören und tun wirklich alles, um möglichst keine Sünden zu begehen. Und da kommt dieser Jesus daher und spricht von Sündenvergebung? Er sitzt sich sogar mit diesem sündigen Matthäus an einen Tisch! Also, das kann doch nicht wahr sein! Na, wie würden wir reagieren? Wohl auch so – oder? Natürlich sind die Pharisäer ausgezeichnete Theologen. Sie denken viel über Gott nach und nehmen ihren Glauben ernst. Aber sie sehen nur sich selbst. Sind selbstgerecht und haben mit den Fehler der anderen kein Erbarmen. So wie wir – oder?
Wozu gibt es schließlich Gesetze! Die müssen eingehalten werden – ohne Erbarmen! Wo kämen wir denn da hin!

Wo bleibt die Herzlichkeit?

Wo ist die Nächstenliebe? Gott braucht keine Opfer, sondern viel wichtiger und wertvoller ist es barmherzig zu sein. Jesus antwortet mit einer Schriftstelle vom Propheten Hosea: „Nicht die Gesunden und Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken!“ Ja, wir sollen nicht fest halten an einem Gesetz, das bei Nichterfüllung mit Strafen droht. Sondern wir sollen allen eine Chance geben sich zu ändern. Jesus ist gekommen die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten! Ja, auch ich bin damit gemeint! Wer einsieht, dass er immer wieder Fehler macht und bereut, dem hat Gott schon vergeben. Ist das nicht schön, auch wenn in meinem Leben nicht alles so läuft, wie es sein sollte: ich kann mich jederzeit an Gott wenden. Er schickt mich nicht fort. Bei ihm ist es auch völlig gleichgültig, wie andere über mich denken oder urteilen! Ja, ich habe Fehler gemacht! Aber ich will es weiterhin versuchen Nachsichtig und Gut zu sein – mit Gottes Hilfe.

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