Markierten Weg verlassen
78-jährige Bergsteigerin stürzt 150 Meter ab
Eine deutsche Bergsteigerin stürzte abseits des markierten Weges 150 Meter ab und musste mit dem Notarzthubschrauber geborgen werden. Sie konnte stabilisiert und ins Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck gebracht werden.
GMUNDEN. Das Verlassen des markierten Weges wurde einer 78-jährigen deutschen Bergsteigerin am Kleinen Schönberg bei Gmunden vermutlich zum Verhängnis. Sie war mit ihrer 54-jährigen Tochter am 10. Juli vom Parkplatz am Ende der Traunsteinstraße gestartet und gingen erst den See entlang über den Miesweg zur Lainautalforststraße. Die beiden Bergsteigerinnen stiegen einige Höhenmeter den markierten Weg entlang auf.
Absturz in steilem Waldgelände
Auf etwa 600 Metern kamen sie aus unbekannter Ursache vom markierten Weg ab und folgten schwachen Steigspuren bzw. einem vermutlichen Wildwechsel. Sie gerieten so immer weiter in steiles, wegloses und mit Felsen durchsetztes Waldgelände. Plötzlich rutschte die 78-Jährige gegen 16.45 Uhr am Waldboden aus und stürzte etwa 150 Meter ab. Dabei fiel sie immer wieder über kleine Felsstufen und schlug jedes Mal hart auf. Gestoppt wurde der Absturz durch einen quer am Boden liegenden Baumstamm.
Suchflug von Notarzthubschrauber
Da ihr im Schock keine Notrufnummer einfiel, rief die geschockte Tochter ihren Ehemann an, der im Internet die Telefonnummer des Ortsstellenleiters der Bergrettung Gmunden fand und so die Rettungskette in Gang setzte. Während die Bergrettung Gmunden, der Notarzthubschrauber Martin 3 und die Alpinpolizei Gmunden alarmiert wurden, stieg die 54-Jährige zu ihrer schwer verletzten Mutter ab und leistete Erste Hilfe. Da sich der Einsatzort in dicht bewaldetem Gelände befindet, weit ab von einem markierten Weg, war ein längerer Suchflug des Notarzthubschraubers Martin 3 erforderlich, um die Verletzte zu lokalisieren.
Retter mit Tau an Unfallstelle abgesetzt
Schließlich gelang es der Crew einen Notarzt und einen Sanitäter mit einem Tau im Nahbereich der Unfallstelle abzusetzen und die Verletzte zu versorgen. Sie wurde anschließend in einer Trage ins Tal zum Zwischenlandeplatz geflogen, wo sie weiter versorgt und ihr Zustand stabilisiert wurde. Anschließend wurde sie ins Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck gebracht. Noch während die notärztliche Versorgung am Zwischenlandeplatz stattfand, traf der Polizeihubschrauber Libelle OÖ im Einsatzgebiet ein. Die Crew des Polizeihubschraubers rettete schließlich die unverletzte, aber geschockte 54-Jährige mit einem Tau von der Unfallstelle und flog sie ins Tal.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.